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Hallo
die Viskosität ist nur ein Merkmal welches ein Öl ausmacht. Es gibt zb Low SABS, Mid SABS und High SABS und die vielen Aditive welches ein Öl besser machen.
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18.07.2022, 01:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.07.2022, 02:12 von SAM/CH ZR-1.)
Die Diskussion um welches Öl und welche Viskosität, wird sich vermutlich nie erschöpfen. Man muss versuchen sich ein ganzes Bild von einem Motor und seinen Prozessen zu machen und zu verstehen was vor sich geht. Pleuellager sind die Lager die am meisten in einem Motor beansprucht werden. Hohe Drücke (Turbo und vor allem Kompressor) als auch hohe Drehzahlen sind Gift für ihre Langlebigkeit. Durch die Fliehkraft bei jeder Kurbelumdrehung wird Öl aus den Lagerschalen rausgedrückt.
Gehen wir mal bildlich folgendes Szenario durch: Mr. Corvettefahrer starten am Morgen seinen LT2 bis LT7, bzw. seinen LS1 bis LS7 etc. Das Material ist ausgekühlt, die Pleuellagerschalen haben ihr grösseres Ursprungsspiel, die Kolben sind geschrumpft und haben konstruktionsbedingt ein grösseres Spiel zur Zylinderlaufbahn.
Das 8-Kolben Trommel-Orchester nimmt seine Arbeit auf. Die Pleuellager, als auch die Kolben zum Zylinder haben ein grösseres Spiel. Ein 0-er Öl kann seine Schmierarbeit nicht richtig erfüllen, weil das Spiel der Lager und Kolben schlichtweg zu gross ist. Die Folge ist eine, je nach Toleranz, schlechtere Schmierung und ein höherer Ölverbrauch. Die Kaltstartphase ist die Phase die den Verschleiss begünstigt weil das O-er Öl zu dünn ist. Ein Motor geht deswegen kaum kaputt, er kann aber schneller altern. Deshalb ist es extrem wichtig ihn während der Aufwärmphase nicht zu treten, ansonsten er im Zeitraffertempo altert.
Während der Motor sich aufwärmt, dehnen sich die Kolben aus, da sie mehr Wärme als die wassergekühlten Zylinder aufnehmen und das Spiel zur Zylinderwand sich verkleinert. Das Selbe trifft auch auf die Pleuellager als auch auf die Hauptlager zu. Das Spiel wird kleiner. In der Aufwärmphase wird das Öl wärmer und dünnflüssiger. Es muss sich in Punkto Fliessfähigkeit der Ausdehnung der Kolben und Pleuel anpassen. Ein 0-er Öl kann da an seine Grenzen kommen. Es entweicht schneller aus den Pleuellagern und bildet zwischen den Kolben und Zylindern nicht das Mass an Schmierfilm den es braucht. Auch die Hydrostössel spielen da mit hinein. Ein zu dünnes Öl entweicht schneller und kann Ventilhub kosten. All das spielt sich im Hundertstellmillimeter, maximal Zehntelmillimeter Bereich ab. Klingt nicht nach viel, kann aber Leistung und Langlebigkeit kosten.
PS: Für diejenigen die es interessiert. Ein Corvette Motor muss bei voller Belastung und hoher Drehzahl einen Öldruck von mindestens 40 PSI = ca. 2.8 Bar haben damit er nicht in die Knie geht.
Ein 5-er Öl verrichtet da seine Arbeit besser. Es bleibt mehr seiner Viskosität hängen und es kann den Verschleiss besser abfangen. Ein auf Betriebstemperatur gebrachtes -40 oder -50 Öl fliesst schneller als ein kaltes O-er Öl. Je nachdem wie die Betriebszustände als auch die Fertigungstoleranzen eines Motors sind, kann ein -30 Öl nicht die optimale Schmierleistung bei einem betriebswarmen und unter Volllast stehenden Strassenmotor gewährleisten. Da ist dann ein -40 oder ein -50 Öl die bessere Wahl. Verbessert wird ein Öl auch mit der Art der Additive welche ihm beigemischt werden. Additive halten in der Regel 3'-5'000 Kilometer und sind dann oft ausgebrannt. Das Öl büsst seine Qualität und Zuverlässigkeit ein.
Im Rennsport wie Nascar ist es in Ordnung ein 10W-30 Öl zu verwenden weil es nur einen Betriebszustand kennt und nach jedem Rennen ausgewechselt wird. Im tagtäglichem Betrieb ist es eine andere Geschichte. Nebst der fetten Benzinanreicherung im kalten Zustand als auch bei Vollgasfahrten, sammelt sich zusätzlich Feuchtigkeit im Öl an.
Zu Thema mageres oder fettes Gemisch: Es ist besser wenn ein Motor leicht fetter läuft. Auf die Ölviskosität hat es einen vernachlässigbaren Einfluss wenn das Öl regelmässig gewechselt wird. Ein zu mageres Gemisch führt zu einer Motorselbstzerstörung auf Raten.
PS: Zu Testzwecken habe ich mal ein Valvoline Racing VR-1 10W-60 Öl eingefühlt. Die Öltemperatur war höher und der Motor fühlte sich träger an. Das 5W-50 hatte diese Symptome nicht. Leistungsgesteigerte Motoren reagieren empfindlich auf Veränderungen.
SAM/CH ZR-1
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18.07.2022, 09:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.07.2022, 09:07 von CCRP.)
@goec
Wenn dein alter Small block chevy nach längerer Fahrt einrem halben Liter Benzin ins Öl eingebracht hat dann würde ich empfehlen mal den Vergaser einstellen zu lassen (nicht CO am Leerlauf sondern bei Vollgas) oder deinen Motor zu revidieren. Wenn das passiert stimmt was nicht und hat nichts mit Öl zu tun
Darum bleib ich bei selbsterdachten Märchen aber nichts für ungut
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@Sam:
Das Hauptlagerspiel beim LS wird bei Betriebstemperatur grösser, und zwar genau um 0.02mm, zwischen 20 Grad kalt und 100 Grad heiss. Das haben wir in 10 Grad Schritten heraus gemessen um das optimale Lagerspiel für Rundstreckenmotoren herauszufinden, in Verbindung mit für uns richtigen Öl gibt es seitdem keine mitgelaufenen Hauptlager bzw. Hauptlagerschäden. Genau deswegen ist dann der Öldruck bei heissem Öl mit einem höherviskosen Öl stabiler
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So, dass haben wir ja wieder gut hinbekommen!
Bei einem technisch sehr anspruchsvollen Thema werden einige Brocken wissenschaftlich basierter Aussagen vermengt mit angelesenem Halbwissen und fehlendem Erfahrungshorizont und garniert mit erkenntnisfreien Hypothesen mitunter abgeleitet aus irrelevanten "Selbstversuchen". Das ganze wird dann gut umgerührt und fertig ist die ungenießbare Techniksuppe.
Mein Fazit:
für die Normalfahrer: haltet euch an die Herstellerempfehlungen.
für alle anderen: den notwendigen Faktencheck nimmt euch hier keiner ab.
Danke an die Protagonisten, deren von keinen Zweifeln geplagtes Ego auch die größten Wissenslücken spielerisch überspringt. Wissen ist mühsam und von gestern. Querdenken ist die Zukunft!
Gruß
Stefan
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18.07.2022, 12:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.07.2022, 12:11 von Peter/Hamburg.)
(18.07.2022, 11:51)StevesRay schrieb: ...
Mein Fazit:
für die Normalfahrer: haltet euch an die Herstellerempfehlungen.
für alle anderen: den notwendigen Faktencheck nimmt euch hier keiner ab.
....
Gruß
Stefan
Danke Stefan.... so halte ich es auch...
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18.07.2022, 12:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.07.2022, 12:18 von galaxy7.)
Also für mich sind die fundierten Aussagen von SAM/CH und CCRP maßgeblich, und daran gibt's überhaupt nix zu meckern.
Und klar ist auch, dass 1/2 Liter Spritverdünnung nach 2 Betriebsstunden außerhalb von jeglichem Normalbereich liegt, und nullkommanix mit dem verwendeten Motor-Öl zu tun hat.
"Die Ölverdünnung bei Vollastanreicherung habe ich praktisch bei meinem small block Chevy erlebt. Nach ca. 2 Stunden Fahrt im Bereich der Vollastanreicherung, war der Ölpegel um ca. 1/2 Liter gestiegen und das Öl stank nach Benzin."
Wer mit groben Steinen wirft, sollte besser nicht im Glashaus sitzen. 😅
VG Armin
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Niemand hat je behauptet, dass die Ölverdünnung durch Benzin mit dem verwendeten Öl zu tun hat. Aber ob ein Öl trotz Benzineintrag noch die erforderlichen Funktionen erfüllt, hat mit der Viskosität des Öls zu tun.
Heinz, der Motor ist nicht alt sondern hat vielleicht 80 Betriebsstunden auf der Uhr und hat 13,5 - 14 bar Kompression, da ist nichts verschlissen.
Original öffnet bei meinem Holley-Vergaser das Power Valve noch viel früher, da habe ich schon ein anderes eingebaut. Bei der hohen Belastung im Boot muss der Motor auch irgenwo bei 3500-4000 U/min beginnen fett zu laufen.
Dann läuft er bei Lambda ca. 0,87 - 0,9, also noch icht mal besonders fett.
Zwei Stunden Betrieb im Boot kannst du vergleichen mit Betrieb im SUV mit schwerem Anhänger dahinter, also hohe Last.
Es geht bei dem Beispiel darum, dass bei höher Last eben doch Benzin in Öl kommt, wenn die Volllastanreicherung greift.
Und leider verdunstet das nicht schnell wieder.
Gruß
Götz
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(18.07.2022, 11:51)StevesRay schrieb: So, dass haben wir ja wieder gut hinbekommen!
Bei einem technisch sehr anspruchsvollen Thema werden einige Brocken wissenschaftlich basierter Aussagen vermengt mit angelesenem Halbwissen und fehlendem Erfahrungshorizont und garniert mit erkenntnisfreien Hypothesen mitunter abgeleitet aus irrelevanten "Selbstversuchen". Das ganze wird dann gut umgerührt und fertig ist die ungenießbare Techniksuppe.
Mein Fazit:
für die Normalfahrer: haltet euch an die Herstellerempfehlungen.
für alle anderen: den notwendigen Faktencheck nimmt euch hier keiner ab.
Danke an die Protagonisten, deren von keinen Zweifeln geplagtes Ego auch die größten Wissenslücken spielerisch überspringt. Wissen ist mühsam und von gestern. Querdenken ist die Zukunft!
Gruß
Stefan
Um das Halbwissen aufzupolieren, kann man auch lesen was Ölhersteller dazu zu sagen haben:
https://lubricants.totalenergies.com/fue...nd-effects
Gruß
Götz
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18.07.2022, 22:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.07.2022, 22:39 von Bird of Prey.)
Ich habe jetzt sehr aufmerksam den ganzen thread gelesen und verfolgt… und werde immer unschlüssiger…
Ich fahre das vom Werk angegebenen Öl 0w-40 dexos2 approved mobil1
Sprit: nicht einen Tropfen anderes als V Power
Der von mir an den Tag gelegte Fahrstil ist niedertourig, geringe Last, lange Laufzeiten (4-6 Stunden), keine Warmstarts, ca. (Hochgerechnet 71 Kilometer pro Monat) lange Stehzeiten, 15-20 minütige Warmlaufphase, keine Hochgeschwindigkeiten, regelmäßige Wartung, kein 4 Zylinder Betrieb, Tour Modus, keine hard accelerations
Kann ich dieses Öl also weiter verwenden oder soll ich umsatteln…?
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