31.08.2014, 23:17
Zitat:Original von andreas.rf
Also Wutzer nochmal: Die Corvette läuft im Normalbetrieb nur mit ca. 90 Grad weil da auch kein anderer Thermostat drin ist von den Öffnungspunkten her wie in den meisten anderen Autos. Das hat also nix mit einem eventuell minimal besseren Wirkungsgrad zu tun. Es geht hier um die merkwürdig hohen Schaltpunkte des Lüfterthermoschalters der den Hauptlüfter erst bei 115 Grad zur Kühlung einsetzt. Es geht also nur darum dass der Motor im Stand bzw. langsamer Fahrt wie Stadtverkehr und Stau vor sich hinkocht. Und das ist aus meiner Sicht vollkommen überflüssig. Bei jedem anderen Auto schaltet der Lüfter bei rund 100 Grad zu, bei vielen auch schon früher.
Habe an sich nicht von einem bestimmten Motor gesprochen. Und schon gar nicht speziell vom LS1.
Du behauptest nun aber, der LS1 hätte ein 90 Grad Thermostaten und eine Lüftereinschalttemperatur von 115 Grad und findest das unverständlich. Also verstehst du die Handlungsweise der GM Ingenieure nicht und findest das Ganze an sich überflüssig ? Korrekt ?
Dann denke bitte mal ein Stück weiter und beziehe das von mir bereits Gesagte mit ein (auch wenn es emotional vielleicht schwer fällt). Wie du sicher weißt, starten Abgastests, bei denen auch der Verbrauch bestimmt wird, mit kaltem Motor und sie werden primär im Niedriglastbereich mit niedrigen Geschwindigkeiten gefahren. Sicherlich weiß du auch, dass laufende Lüfter Energie verbrauchen und somit den Verbrauch erhöhen. Ebenso dass bei Niedriglast und Stop and Go Verkehr der Fahrtwind zur Kühlung nicht ausreicht (schreibst du ja selbst), so dass sich in diesem Betriebsbereich (= Abgas- und Verbrauchstest) eben doch die 115 Grad am Ende einstellen.
Dass sich GM einen elektrisch gesteuerten Thermostaten gespart hat, steht somit erst einmal überhaupt nicht im Widerspruch zu irgendetwas Gesagtem. Zur Entwicklungszeit des LS1 Motors war das sogenannte Thermomanagement auch noch nicht allgemeiner Stand der Technik.
Zitat:Original von andreas.rf
Und du bist ja der Meinung dass es sich bei dem LS1 um einen Allerweltsmotor handelt der an sich in nem Sportwagen nix verloren hat Übrigens finde ich dass der Motor ganz schon dreht da er ja erst ab 5000 nochmal so richtig abgeht verbunden mit nem sehr hohen Grunddrehmoment das man bei anderen Sportwagen so in der Regel nicht findet. Und das Geplärre eines 911er finde ich ehrlich gesagt wesentlich weniger zu einem Sportwagen passend wie der betörende V8 Sound einer Corvette, egal welchen Typs. Dafür brauchts gar keine laute Auspuffanlage, das ist auch so geil genug.
Gruß Andreas
Auch hier nochmals. Es ging mir nicht um den LS1. Schon eher dagegen um die hier kürzlich diskutierte Callaway C4 mit dem B2K Motor.Dieser Motor produzierte als V8 Turbo 1987/88 eine spezifische Leistung von 61 PS/l bei einer Nenndrehzahl von 4500 U/min. Vom Edgar wurde das Auto als Sportwagen-Ikone bezeichnet, worauf ich entgegen hielt, dass zur einer solchen Ikone auch ein stimmiges Gesamtkonzept gehört, zu dem bei mir bei einem Sportwagen auch eine "Sportmotor" gehört. Und zu dieser Gattung gehörte B2K - Motor meiner Meinung eben nicht, da er als Turbo nicht einmal die spezifische Leistung von zeitgenössischen Sauger-Sportmotoren annähernd erreichte. Dazu trug natürlich auch seine niedrige Nenndrehzahl von 4500 U/min beit. Ein Wert, den bspw. der Opel P1 ( das ist das Fahrzeug, auf dem der gute JR in seinem Avatar-Bildchen sitzt) bereits 30 Jahre früher bei der 40 PS Variante erreichte. Über all diese geforderten Zutaten verfügte beispielsweise der Ferrari 288 GTO aus dem gleichen Zeitraum. Der kostet heute aber auch um 1 Mio € und wird nicht um 19 T€ gehandelt.
Aber, um auf den von dir gezielten angesprochenen LS1 zurückzukommen, sei angemerkt, dass er als Sauger die gleiche Literleistung aufweist wie der oben genannte B2K Motor, aber dennoch in seinem Wettbewerbsumfeld auch eher auf den hinteren Rängen zu finden war. Ähnlich sieht es mit seiner Nenndrehzahl von 5600 U/min aus. Auch die 83 Nm/l waren kein Spitzenwert. Dass die Absolutwerte auf Grund des Hubraumes durchaus beeindruckend sind, ist alleine - so wie von dir beim Drehmoment angeführt- kein Maßstab. Sonst wäre der Motor eines Mercedes Actros auch deutlich sportlicher als der LS1.
Der einzige serienmäßige Corvette-Motor der letzten Jahre, dem ich das Attribut sportlich zugesehen würde, ist der LS7, Früher (also zur C2 und C3 Zeiten) gab es mehrere. Der LT5 hätte einer werden können. Leider kam er schon etwas spät und GM hatte ein wenig Angst vor der eigenen Courage. Denn bei dem Motor wäre an sich schon eine gute 4 vorne bei der Leistung angebracht gewesen. Spätere Probleme bei der Fertigung kamen dann noch erschwerend auf dem Weg zur absoluten Sportwagen-Ikone dazu.
Natürlich kann man auch mit einem "fremd verpflanzten " V8 Motor gute Sportwagen in der Top-Klasse bauen. Zwei italienische Beispiele : ISO Grifo (mit Corvette Motor übrigens) und De Tomaso Pantera. Auch die C5 oder C6 sind ja respektable Sportwagen, obwohl sie eigentlich keinen reinen Sportmotor besitzen. Aber echte Auto-Ikonen können sie alle m.E. aus oben genannten Gründen nicht werden.
Ob man mechanische Nebengeräusche (beim LS1 werden bspw. während des Warmlaufes die Zündwinkel um 16 Grad zurückgezogen, damit die Kolbengeräusche erträglich bleiben) als störend oder als Wohlklang empfindet, ist wohl genauso subjektiv wie die Beurteilung des Kreischens der frühen 911 Boxer-Motoren. Mir persönlich gefällt das Laufgeräusch eines V12 auch viel besser als diese beiden Alternativen.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !