30.08.2002, 17:03
Hallo Freunde!Hier ein paar Anmerkungen zum Thema Lima!
Drehstromlichtmaschinen sind im allgemeinen sehr robust und haben einen sehr geringen Verschleiß. Was im allgemeinen kaputt geht sind die Lager und die Kohlebürsten. Letztere halten aber im Normalfall viele Jahre, vor allem, wenn man nur ein paar tausend KM im Jahr fährt. Die Lager sind jedoch stark beansprucht durch hohe Temperaturen und hohe Drehzahlen. Auch eine zu starke Keilriemspannung führt zum vorzeitigen Exitus. Der Lagertausch ist einfach, man muss nur sauber arbeiten. Ersatzlager bekommt man auch in Deutschland über Zuliefer- oder Metallverarbeitende Betriebe. Es ist nur darauf zu achten, dass man sog. C3-Lager verwendet. Diese haben eine höhere Toleranz (d.h. mehr Spiel), damit sie bei hohen Temp. und Drehzahlen nicht klemmen...sonst hat man sehr bald wieder das Vergnügen...
Was Drehstromlichtmaschinen gar nicht mögen: Unterbrechung des Batteriekabels oder des Reglerkabels während der Motor läuft. Dies erzeugt unzulässig hohe Spannungsspitzen, was dann die Leistungsdioden oder den Regler killt. Durch zu hohen Stromverbrauch wird eine Lima normalerweise nicht zerstört, denn sie kann eben nur einen bestimmten Strom liefern und für diesen sind die Dioden auch ausgelegt.
Es gibt aber noch andere Risiken: Ist die Lima zu nahe am Auspuff oder anderen sehr heissen Teilen, dann könnte sie natürlich auch den Hitzetod sterben. Was auch fatal sein kann ist der Einsatz von aggressiven Reinigern und Lösungsmittel im Motorraum. Die Lima ist nämlich in den seltensten Fällen spritzwassergeschützt (Wegen der sonst schlechten Kühlung). Ein entsprechendes Mittel kann also die Lackisolierung der Lima-Wicklungen beschädigen und dann gibt es beim nächsten Starten einen schönen Windungsschluss und das wars dann...
Wenn einem also in kürzeren Zeitabständen die Lima kaputt geht, dann liegt das möglicherweise an einem Wackelkontakt oder einer schlechten Batterieverbindung. Da würde ich zunächst mal ansetzen. Ein direktes dickes Kabel im 16 qmm-Format direkt von der Lima zur Batterie hat noch nie geschadet...Saubere und festsitzende Verbindungen/Kontakte sind der Zuverlässigkeit auch sehr förderlich...
Ich bin gerade in USA und habe mal die lokalen Quellen gecheckt: Es gibt "Autozone", "Checkers" und "Nappa" in fast jeder Stadt, und hier in Minneapolis auch noch die "Fleetfarm". Komplett-Überholungssätze für Standard-Limas kosten, je nach Umfang (Lager+Kohlen oder Lager+Kohlen+Dioden+Regler) zwischen 20 und 50 US$. Die Kohlen solo gibt es um die 2 US$. Genauso verhält es sich übrigens auch mit Anlassern: Überholungssatz mit Kohlen, Ritzel und Lagern bekommt man zwischen 20 und 30 US$.
Für Reglerprobleme habe ich eine eigene Lösung gebaut, die ich schon zig-fach erfolgreich und dauerhaft eingesetzt habe: Ich habe einen eigenen Universalregler entwickelt: eine kleine Platine mit gängigen und nicht sehr teuren Teilen (25-30€). Das Ganze ist aufgebaut und mit Kunststoffgehäuse etwa so groß wie 2 Päckchen Tempotaschentücher. Das besondere Feature daran ist, dass man die Bordspannung im Bereich von 11 bis 15 Volt frei einstellen kann. Der Originalregler der Lima wird abgeklemmt und der oder die Anschlüsse der Bürsten werden mittels Kabel nach aussen geführt und am externen Regler angeschlossen. Über ein zusätzliches Relais wird die Schaltung direkt mit der Batterie verbunden, sobald die Zündung eingeschaltet wird. Das ist alles. Von den etwa 40 Stück, die ich bisher für alle möglichen Zwecke gebaut habe, funktionieren noch alle.
Wenn jemand Interesse hat, dann kann ich den Schaltplan und die Bestückungsliste gerne zur Verfügung stellen. Bei mehrfachem Interesse wäre es toll wenn vielleicht jemand Beziehungen zu jemandem hat, der Platinen herstellen kann (meine sind leider versiegt), dann legen wir mal eine Serie auf... Die Teile bekommt man alle bei z.B. Conrad electronic.
viel Erfolg und herzliche Grüsse aus USA
Norbert
Kraft kommt vom Kraftstoff !!!
...Ein Motor kann nie groß und 8-Zylindrig genug sein...!!!
