Ausbau Getriebe ZF 6-Gang
#1
Guten Tag zusammen,

ich bin neu hier und seit wenigen Wochen stolzer Besitzer einer 91'er C4 ZR1, selbst aus USA importiert. Eine ausführlichere Vorstellung folgt, da ich zunächst Zeit für die zuverlässige Benutzung und Zulassung auf deutschen Straßen investieren möchte, der nächste Winter kommt bestimmt ;-).

Meine erste Frage zu meinem neuen Rot-Runner:

Die Kupplung macht Probleme. Mein erfahrener und begabter Schrauber, ein Opel-Alt-Geselle, gab mir den Auftrag herauszufinden, ob es beim Ausbau des Getriebes das eine oder andere BESONDERE zu beachten gibt. Er hat bereits unzählige Schaltgetriebe aus Fahrzeugen mit Heckantrieb ausgebaut, nur eben aus einer Corvette noch nicht. Daher wende ich mich mit dieser Frage an Euch und freue mich über Hinweise.

VG
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#2
Hallo,

ich hab' das Getriebe bisher fünfmal aus- und dreimal eingebaut.


Etwas was sehr wichtig ist, ist das du ein Bronze (oder war es Kupfer) Pilotlager nimmst!
Im Kupplungskit ist meist ein Nadellager dabei, dies hält aber den hohen Drehzahlen des LT5 nicht zuverlässig stand!
Das Bronzelager wird auch trocken eingebaut, das schmiert sich praktisch selbst, als Altgeselle wird er das aber wissen.

Das bereits verbaute Pilotlager MUSS mit einem Abzieher entnommen werden. Manche pressen Fett rein und eine Dorn hinterher, so wird es
praktisch hydraulisch herausgedrückt.
Das darf er NICHT machen!
Die Kurbelwelle ist eine Hohlwelle mit eine Stopfen am Ende, wenn der beschädigt wird, läuft das Motoröl aus!

Die ZR-1 hat ein Zweimassenschwungrad, das geht gerne mal kaputt, ich habe mir damals deshalb ein einteiliges Fidanza Alu-Schwungrad
besorgt. Falls du das vorhast brauchst du eine Druckplatte mit Torsionsfedern.
Ich habe aber mal gehört das das Fidanza auch mehr Verschleiß erzeugt als das originale, deshalb wird bei mir in nächster Zeit ein RAM Kupplung verbaut.
Für die RAM Kupplung bräuchtest du noch andere Schraube für Druckplatte und Schwungscheibe.

Es gibt da auch einen Messwert wie weit sich die Zweimassenschwungscheibe von einer in die andere Richtung verdrehen lassen darf, 
ich suche das mal raus wenn es vorher kein anderer schreibt.
Die Federn in der Druckplatte oder das Zweimassenschwungrad dämpfen Vibrationen ab die über kurz oder lang dein Getriebe schädigen.

Als Öl entweder Castrol 10W-60 (ja ein Motoröl) oder ein Dexxron Automatrikgetrieböl, welches weiß ich nicht mehr genau.
Das Motoröll wird von ZF empfohlen, das Automatikgetriebeöl von GM.
Mit dem Automatikgetriebeöl lässt es sich leichter schalten, besonders wenn es sehr kalt ist.
Ich nutze das Castrol und hatte aber nie Probleme damit. Das Automaitköl habe ich noch nie gestestet.


Wenn es dich interessiert, schaue ich das ich ein paar Bilder von den Kupplungen machen kann. Ich müsste beide Variante als Altteile irgendwo rumliegen haben.

Ich würde auch noch nachsehen ober hinter der Schwungscheibe die Schrauben am Ring für den Kurbelwellensimmerring fest sind.
Bei den 90'er Baujahren gab es da Probleme das Werksseitig das Drehmoment zu gering war.
Dies hat mir damals bei meiner 90er einen schönen Motorschaden beschert!


Also zusammengefasst:

- Demontage altes Pilotlager mit Abzieher (!!!)
- Bronze Pilotlager (!!!)
- gutes Öl
- Zweimassenschwungrad prüfen
- richtige Schwungrad/Mitnehmerscheibenkombination
- Simmerring Befestigung
- sehr kleiner Inbusschlüssel zum Schaltknauf demontieren so 2mm oder 2,5 (gibt es halbe größen?)

Mein Ausbaurekord mit Hebebühne und Druckluftwerkzeug lag damals bei 23 Minuten. Fahrzeug bereits auf Bühne und im Innenraum den Schaltknauf bereits abgenommen.  Feixen

Es werden sich sicher noch zwei Leute hier melden die wahrscheinlich mehr Ahnung haben als ich, warte die noch ab.
Das letzte mal das ich das gemacht habe war 2013, kann sein das ich etwas vergessen habe aber normal nichts wichtiges oder besonderes.


Gruß Patrick.




EDIT:

Das Spiel vom einen zum anderen Endanschlag darf beim Zweimassenschwungrad maximal 35mm betragen.
Hier in Bavaria, wo die Bäume noch aus Holz sind!
Hier in Bavaria, wo die Schafe selten Brillen tragen!
                                                   Monthy Python
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#3
Hallo Patrick,

vielen Dank für Deinen Support. Ich habe das an meinen Schrauber weitergeleitet.
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#4
(03.06.2021, 12:06)CorvetteBoy schrieb: Hallo,

ich hab' das Getriebe bisher fünfmal aus- und dreimal eingebaut.


Etwas was sehr wichtig ist, ist das du ein Bronze (oder war es Kupfer) Pilotlager nimmst!
Im Kupplungskit ist meist ein Nadellager dabei, dies hält aber den hohen Drehzahlen des LT5 nicht zuverlässig stand!
Das Bronzelager wird auch trocken eingebaut, das schmiert sich praktisch selbst, als Altgeselle wird er das aber wissen.

Das bereits verbaute Pilotlager MUSS mit einem Abzieher entnommen werden. Manche pressen Fett rein und eine Dorn hinterher, so wird es
praktisch hydraulisch herausgedrückt.
Das darf er NICHT machen!
Die Kurbelwelle ist eine Hohlwelle mit eine Stopfen am Ende, wenn der beschädigt wird, läuft das Motoröl aus!

Die ZR-1 hat ein Zweimassenschwungrad, das geht gerne mal kaputt, ich habe mir damals deshalb ein einteiliges Fidanza Alu-Schwungrad
besorgt. Falls du das vorhast brauchst du eine Druckplatte mit Torsionsfedern.
Ich habe aber mal gehört das das Fidanza auch mehr Verschleiß erzeugt als das originale, deshalb wird bei mir in nächster Zeit ein RAM Kupplung verbaut.
Für die RAM Kupplung bräuchtest du noch andere Schraube für Druckplatte und Schwungscheibe.

Es gibt da auch einen Messwert wie weit sich die Zweimassenschwungscheibe von einer in die andere Richtung verdrehen lassen darf, 
ich suche das mal raus wenn es vorher kein anderer schreibt.
Die Federn in der Druckplatte oder das Zweimassenschwungrad dämpfen Vibrationen ab die über kurz oder lang dein Getriebe schädigen.

Als Öl entweder Castrol 10W-60 (ja ein Motoröl) oder ein Dexxron Automatrikgetrieböl, welches weiß ich nicht mehr genau.
Das Motoröll wird von ZF empfohlen, das Automatikgetriebeöl von GM.
Mit dem Automatikgetriebeöl lässt es sich leichter schalten, besonders wenn es sehr kalt ist.
Ich nutze das Castrol und hatte aber nie Probleme damit. Das Automaitköl habe ich noch nie gestestet.


Wenn es dich interessiert, schaue ich das ich ein paar Bilder von den Kupplungen machen kann. Ich müsste beide Variante als Altteile irgendwo rumliegen haben.

Ich würde auch noch nachsehen ober hinter der Schwungscheibe die Schrauben am Ring für den Kurbelwellensimmerring fest sind.
Bei den 90'er Baujahren gab es da Probleme das Werksseitig das Drehmoment zu gering war.
Dies hat mir damals bei meiner 90er einen schönen Motorschaden beschert!


Also zusammengefasst:

- Demontage altes Pilotlager mit Abzieher (!!!)
- Bronze Pilotlager (!!!)
- gutes Öl
- Zweimassenschwungrad prüfen
- richtige Schwungrad/Mitnehmerscheibenkombination
- Simmerring Befestigung
- sehr kleiner Inbusschlüssel zum Schaltknauf demontieren so 2mm oder 2,5 (gibt es halbe größen?)

Mein Ausbaurekord mit Hebebühne und Druckluftwerkzeug lag damals bei 23 Minuten. Fahrzeug bereits auf Bühne und im Innenraum den Schaltknauf bereits abgenommen.  Feixen

Es werden sich sicher noch zwei Leute hier melden die wahrscheinlich mehr Ahnung haben als ich, warte die noch ab.
Das letzte mal das ich das gemacht habe war 2013, kann sein das ich etwas vergessen habe aber normal nichts wichtiges oder besonderes.


Gruß Patrick.




EDIT:

Das Spiel vom einen zum anderen Endanschlag darf beim Zweimassenschwungrad maximal 35mm betragen.



@Patrick: Wir haben das Getriebe ausgebaut und die Kupplung ersetzt. Noch eine Frage:
Muss / kann man noch die Stange des Geberzylinders verlängern, ist da ein Gewinde drauf? Ich bin nämlich nicht ganz damit zufrieden, wie die Kupplung trennt. 1., 2. und Rückwärtsgang lassen sich noch nicht optimal einlegen. Wenn man die Stange noch verlängert, wäre da noch etwas mehr Weg drin (glaube ich)
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#5
Eigentlich nicht, welche Kupplung hast du denn verbaut? Vielleicht mal die Kupplungsleitung entlüften bzw. die Flüssigkeit wechseln.

Die Stange am Zylinder drück einfach nur auf eine Gabel die wie eine Zwille aussieht und grob mittig auf einem in der Glocke befestigten Kugelkopf aufliegt, das
funktioniert dann etwa wie eine Wippe.


Gruß Patrick
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                                                   Monthy Python
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#6
Ich habe mir einen Kupplungssatz für die ZR1 bei Raimund gekauft. Er sagte, diese Kupplungen verkauft er seit über 10 Jahren und hatte nie Probleme.
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#7
Dann sollte es passen, hast du das ausgebaute Teil mal mit dem Neuteil verglichen?

Hatte mal Corvette Bremsscheiben für vorne bestellt und in der richtigen Verpackung waren Ford Bremsscheiben für hinten.

Ließ es sich vor dem Kupplungswechsel auch schon schlecht schalten?



Gruß Patrick
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                                                   Monthy Python
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#8
(09.07.2021, 14:09)CorvetteBoy schrieb: Dann sollte es passen, hast du das ausgebaute Teil mal mit dem Neuteil verglichen?

Hatte mal Corvette Bremsscheiben für vorne bestellt und in der richtigen Verpackung waren Ford Bremsscheiben für hinten.

Ließ es sich vor dem Kupplungswechsel auch schon schlecht schalten?



Gruß Patrick

Ja, die Teile wurden verglichen. Bevor die Kupplung erneuert wurde, war alles i. O....
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#9
Die 91er ZR-1 hat ein black tags ZF S6-40 Getriebe

Wurde bei dir nicht ein anderes Getriebe eingebaut ? (blue tags)
[Bild: c4sign.jpg]

Corvette C4 + ZR-1, der Stoff aus dem Legenden sind ...
Corvette C4
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