Seit ich Ende 2009 eine eigene 73er Corvette mein eigen nenne, verfolge ich mit großem Interesse alles im Zusammenhang mit der C3 im Forum. Als unbedarfter Laie, der ich nun mal bin, profitiere ich enorm von der Erfahrung und dem Wissensschatz der Profis , die es hier zuhauf gibt. Und ich zolle all denen, die kleinere und größere Restaurierungen erfolgreich durchgestanden haben oder gerade durchstehen, meinen größten Respekt und Anerkennung für die tollen, gut dokumentierten Arbeiten.
Derartig inspiriert habe ich mich nun auch entschlossen, den Innenraum meiner Corvette aufzufrischen und ein paar tausend Euronen zu versenken. Zeit ist dabei kein Problem, davon habe ich genug. Auch die Räumlichkeiten, in denen ich die Restaurierung durchführe, bieten optimale Voraussetzungen. Limiting factor bin also ich selbst.
Ich werde versuchen, die Restaurierung zumindest in wesentlichen Elementen im Bild festzuhalten. Und ich hoffe natürlich, den einen oder anderen Hinweis oder aber Ratschlag im Forum zu bekommen.
Hier ist das Objekt meiner künftigen Taten. Zum Zeitpunkt des Fotos wusste die Corvette noch nichts von Ihrem (Un)Glück.
Der erste Schritt war die Demontage der Sitze. Sollte nicht so schwierig sein, die jeweils 4 Schrauben zu lösen und die Sitze zu entfernen. Es stellte sich heraus, dass es sogar leichter war als gedacht. Ich musste nur jeweils 3 Schrauben lösen, da die 4. bei beiden Sitzen nicht vorhanden war. Interessanter Ansatz, um Gewicht zu sparen. Bei beiden Sitzen handelte es sich um die hintere äußere Schraube. Und es war im Boden zwar ein Loch, aber kein Gewinde zu sehen! Dieses Manko werde ich gegen Ende irgendwie bereinigen müssen, denn die Sitze sollten schon richtig befestigt sein.
Auch die demontierten Verkleidungen waren grundsätzlich in einem Zustand, der einer Weierverwendung nicht im Wege steht. Lediglich die Seitenverkleidung hinter dem Fahrersitz hatte ein "strukturelle" Schwäche. Die Abdeckung des Schultergurtes war nicht verschraubt. Das hat zu einem Knick im Bereich der Befestigung an der Seitenverkleidung geführt, der aber mit etwas Geduld und GFK wieder "hingebogen" werden konnte. Ansonsten steht natürlich eine intensive Reinigung und hier und da etwas Farbe an, bevor die Teile wieder eingebaut werden können.
Leider ist mir der Blendrahmen am Heckfenster nach dem Lösen der Schrauben in mehreren Teilen entgegengekommen. Versuche, dieses Teil zu kleben, waren nicht wirklich erforlgreich. Ersatz ist unterwegs, wirft mich aber in der Reihenfolge der Arbeiten etwas zurück, da dieser Rahmen als erstes eingebaut werden muss, bevor die anderen Verkleidungen wieder montiert werden können.
Im letzten Jahr hatte ich während oder nach einem Regenguß Wasser im "Kofferraum". Jetzt weiss ich auch, warum!
Der Kasten hinten hat sich schön brav auf der Fahrerseite im Innenraum entleert und nicht über die hinteren Radhäuser, wie vorgesehen. Rechts war die Gummitülle aber noch in Ordnung.
Befestigt sind diese Entwässerungsschläuche außen durch eine Metallscheibe, die mit Nieten mit dem Innenraum verbunden sind. Ausbohren ist angesagt. Kein Problem, da beide Schläuche erneuert und damit vorher zerstört werden können. So kommt man leichter an die hintere Niete dran.
Inzwischen habe ich die 6 Nieten ausgebohrt ohne das GFK zu beschädigen
Hier eine Aufnahme von Innen:
und Außen.
Die Metallscheibe sieht nach der Demontage und vor der Aufbereitung so aus:
Das Innenleben des Entwässerungsschlauches läßt mich sofort zum Staubsauger, Pinsel und Spiegel greifen, um den Kasten hinten zu säubern. Spiegel deshalb, da man nicht in alle Ecken sehen kann.
Im Übrigen habe ich einen Ventilator hinten links gefunden. Ist wohl Bestandteil der Air Ventilation. So, wie er konfiguriert war, konnte er natürlich nichts zu einem besseren Innenraumklima beitragen: Der Schlauch zur Belüftungsöffnung in der Seitenabdeckung hinter dem Fahrer war nicht angeschlossen und der Schalter im Fußraum des Fahrers war ebenfalls nicht in das Bordnetz integriert.
Da sich ein Haufen Unrat im Entwässerungssystem befunden hat, habe ich mir die Frage gestellt, was sich wohl hinter der Klappe befinden wird, die ich in der Oberseite des Kofferraums gefunden habe? Erste Fingerprobe führte zu dem Urteil: Lecker!!!!
Also: Ausbauen! Leichter gesagt als getan. Wäre mein Enkel nicht 10 Monate sondern 3 Jahre alt, hätte ich ihn eingespannt. Irgenwie habe ich es, kopfüber, dann doch geschafft ohne mir das Kreuz zu brechen. Weh getan hat es trotzdem. Hier das Ergebnis:
Sollte jemand nach Ansehen dieser Bilder ebenfalls das Bedürfnis haben, diese Klappen auszubauen hier ein paar Hinweise:
Das gesamte System besteht aus zwei Klappen und einer Vakuum-Dose, die über die Heizungsanlage in der Mittelkonsole angesteuert wird und die Klappe schließt oder öffnet.
Die Klappen sind unabhängig von einander befestigt. Die Rechte über 3 Schrauben, die linke ebenfalls über 3 Schrauben plus 2, mit denen die Vakuumdose mit der linken Klappe verschraubt ist. Beide Klappen sind über einen Hebel in der Mitte verbunden, der oben an der linken Klappe befestigt ist. Die Verbindung zwischen den beiden Klappen kann durch Verschieben des Hebels vorsichtig gelöst werden (Plastik!!!).
Die Klappen selber bestehen aus einer äußeren und einer inneren Einheit, die über je 2 Drahtstifte miteinander verbunden sind. Diese können mit einem Dorn entsprechender Größe leicht entfernt werden. Vorsicht ist bei der Trennung des Hebels von der linken Klappe geboten, da die Befestigungen aus Kunststoff sind. Ich habe sie erwärmt. Dann ließ sich die Stange leicht herausdrücken. (Gilt auch für den Einbau!!!).
kannst ja mal vorbei kommen und helfen. Niederkassel ist ja nicht sooooo weit entfernt. War ein Scherz, aber über einen Besuch würde ich mich schon freuen.