26.07.2014, 16:56
Zitat:Original von baba
Warum nehmt ihr denn den Schlüssel überhaupt aus der Tasche?
Leider die falsche Frage, denn wenn mehrere Personen das Auto fahren oder man selbst mehrere Autos wechselweise fährt, dann hilft diese Vorgehensweise nicht wirklich weiter.
Das Problem ist doch ein anderes. Wenn ein geschlossenes Auto verriegelt wird, was auch sein kann, wenn der Fahrer und Schlüssel im Auto sind, damit man nicht bspw. im Land der Freiheit an einer roten Ampel ausgeraubt wird, dann sollte die Verriegelung - wie bei anderen Herstellern auch -aufgehoben werden, sobald eine Tür von innen wieder geöffnet wird. Die Verrieglung macht dann ja keinen Sinn mehr, sondern kann nur noch zu solchen unliebsamen Fehl-Funktionen führen. Diese Funktionalität würde außer ein wenig Gehirnschmalz nichts kosten, weder Geld noch Gewicht !
Dazu noch ein weiteres Beispiel (weil ich gerade so schön in Fahrt bin): Wenn im Bordcomputer die Warnung niedriger Kraftstofffüllstand bei aktivem Navi angezeigt wird, dann könnte das Navi doch gleich automatisch die nächsten Tankstellen anzeigen und eine entsprechende Zielführung anbieten. Statt dessen muss man umständlich mehrere Menüpunkte zurück, um gezielt nach Tankstellen suchen zu können. Auch diese - woanders selbstverständliche - Option wäre völlig kostenlos und würde die Kundenzufriedenheit steigern. Statt dessen wird schon unerwartet früh bei 70 km Restreichweite die Berechnung abgebrochen und der Kunde allein gelassen. Auch hier wird also der aktuelle Standard des Wettbewerbs nicht erreicht.
Die JD Power Studien zur Kundenzufriedenheit belegen somit auch jährlich neu, die aus der Lieblosigkeit generierte Unzufriedenheit der Besitzer von amerikanischen Autos.
Ist diese Lieblosigkeit im Detail in der amerikanischen Selbstgefälligkeit begründet, die auch mit Ursache dafür sein dürfte, dass die amerikanische Autoindustrie bisher nicht in der Lage war, ihre Autos außerhalb der Staaten den lokalen Gegebenheiten und den heimischen Wünschen der dortigen Kunden anzupassen ? Der kürzlich erfolgte Rückzug von Chevrolet (GM USA) aus Europa ist doch ein aktueller Beleg dieses Dilemmas.
(Nebenbemerkung: Diese amerikanische Selbstgefälligkeit ist momentan auch in der Politik ein Störfaktor. Nicht nur in der NSA- Affäre. Aber das ist ein anderes Thema und gehört eigentlich nicht hier hin. Scheint sich dabei aber nicht nur um ein spezielles Problem der US-Autoindustrie zu handeln)
In den 80'er Jahren war Chrysler Pleite und musste vom Staat gerettet werden. 25 Jahre später war es von den einstigen großen Dreien GM. Chrysler musste sich mittlerweile nach Daimler mit Fiat einen neuen Partner suchen um zu überleben. Und immer noch hat sich nichts an der dortigen Denk- und Handlungsweise geändert.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !