08.01.2004, 22:46
Zitat:Hat jemand schon mal einen alten Kühler im wahrsten Sinne des Wortes zerlegt und in die Lamellen geschaut? Ist da Kalk, Rost, Schlamm oder alles drin? Ist dieser Dreck fest oder lose?
Wir haben kürzlich mal einen Kühler aus einer '67er BB mit der Flex halbiert, um gerade diese Frage beantworten zu können.
Das Ergebnis war schon interessant:
Zum einen ist der ovale Querschnitt der Wasserkanäle wirklich "winzig" und zum anderen setzen sich die Ablagerungen rundum an den Innenwänden ab, so daß fast garnichts mehr hindurchgeht.
Übrigens, von wegen "Kupferkühler": Aus Kupfer sind nur die Lamellen, die Wasserkanäle sind aus Messing!
Eigene Erfahrungen: Ein originaler copper/brass-Kühler zeigte bei mir ,nach nur drei Jahren und der Verwendung entmineralisiertem Wassers mit extra-gutem Frostschutz, erste kleine Undichtigkeiten. Viel schlimmer war jedoch, daß man durch Messung mit einer Laser-Temperaturpistole nachweisen konnte, daß die unteren Kanäle der Kühlers kaum noch Kühlleistung brachten - ergo offenbar verstopft waren.
Für mich habe ich dieses Problem und die daraus resultierenden Temperaturprobleme mit dem Einbau eines Griffin-Alukühlres gelöst. Allerdings habe ich hierzu den von Griffin extra für die '69er BB-Vette angebotenen genommen. Umbauarbeiten waren keine notwendig, nur schwarz lackiert werden mußte er noch. Augenscheinlich ist kein Unterschied zum Originalkühler feststellbar und nur der Fachmann erkennt marginale Unterschiede an den Seitenkästen. Selbst für mich, als Originalitätsfetischisten, ist das Ergebnis mehr als zufriedenstellend! Temperaturprobleme sind bei meinem BB - selbst bei 40°C im Schatten - ebenso Vergangenheit, wie der Besitz von rund 1.500,- DM in bar ....

Übrigens sollte man peinlich darauf achten, nicht nur ausreichend Frostschutz im Kühlsystem zu haben (nicht nur in der kalten Jahreszeit), sondern auch das richtige! Grundsätzlich ist hier darauf zu achten, ob ein Alukühler (oder sonst zahlreiche Aluteile im Kühlsystem, wie z.B. die Spinne) vorhanden ist, oder ob hier herkömmliche Materialien (Kupfer, Messing, Guß) verwendet wurden. Für Alu gibt es nämlich eine spezielle Frostschutzmischung, die das Alu nicht angreift (was viele andere Frostschutzmittel tun!). Der Frostschutz - jedenfalls wenn es der richtige ist - hat eine konservierende und Siedepunkt-erhöhende Wirkung.
Schließlich zum Thema "chemische Entkalkung":
Tatsächlich wird in Oldtimerkreisen der Tip gehandelt, "Calgon" oder einen ähnlichen Waschmaschinenentkalker in das Kühlsystem zu geben und ca. 500 km damit zu fahren (sicherlich geht auch Zitronensäure, die es übrigens in "HL"-Märkten in 200ml-Flaschen für kleines Geld zu kaufen gibt). Nach dieser Kur muß das Wasser komplett aus dem Kühlsystem (Kühler und Block) abgelassen und dieses gut gespült werden. Bei meinem '73er Volvo Schneewittchensarg (B20E-Motor) habe ich diese Prozedur einmal durchgeführt und war beeindruckt von der braunen, schlammigen Brühe, die aus dem Kühlsystem lief.
Mit gut gekühlten Grüßen
Tripower
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