Frage an die Bremsenprofis

[hansk]

Hallo,


ist es ratsam/ok die Standard 13" Scheiben zwecks besserem Ansprechen bei
Nässe selbst zu lochen, z. B. diese:
Link

Eine CNC-Fräsmaschine sowie Schleifmaschine und Drehbank habe ich zur Verfügung,
d.h. saubere proffesionelle Arbeit ist gewährleistet.

So würden die dann aussehen:
Link 2

Was meint Ihr? Soll ich oder soll ich nicht?

Gruß

[geardrive]

Fährst du denn viel und schnell im Regen? Ansonsten machen gelochte Scheiben
im Straßenbetrieb nicht so viel Sinn.

Also ich würde die Scheiben Schlitzen, (mit einem Radiusfräser, scharfe Kanten neigen zur Rissbildung).

Selber Lochen ist nicht so ratsam (Rissbildung), ist hier schon öfter diskutiert worden.


Gruß Andreas

[AlexStgt]

Die Vorteile von gelochten Scheiben bei Nässe sind meines Wissens strittig, oder zumindest gering. Unstrittig sind jedoch die Nachteile bzgl. Rissbildung bei gebohrten Löchern. Ausserdem sollte man diese sehr intelligent verteilen, damit sich die Belege nicht ungleichmässig abnutzen (Also zb. nicht alle auf dem gleichen Radius !) und sich die Schwingungsneigung nicht erhöht (ungleichmäig verteilen !).

Meine Empfehlung wären ebenfalls Schlitze.

[Jochen]

Eigentlich bohrt man die Löcher nicht in die Scheiben um Wasser besser abzuleiten. Grund hiefür war (und ist) vielmehr die Möglichkeit Ausgasungen bei hoher thermischer Belastung durch die Löcher ableiten zu können.

Vom Selbstbohren ist eigentlich prinzipiell abzuraten. Zum einen wird man garantiert eine Unwucht durch das bohren erreichen, das Material schwächen, und sicherlich einen stark erhöhten Belagsverschleiß bekommen, ohne auch zwangsläufig ein besseres Bremsverhalten herbeizuführen.

Gekauft Scheiben die ab Werk schon Löcher aufweisen habe den Vorteil das die Löcher gleichmässig verteilt sind, die Scheiben also keine Unwucht aufweisen.

Grüße

Jochen

[hansk]

Original von Jochen
Eigentlich bohrt man die Löcher nicht in die Scheiben um Wasser besser abzuleiten. Grund hiefür war (und ist) vielmehr die Möglichkeit Ausgasungen bei hoher thermischer Belastung durch die Löcher ableiten zu können.

Vom Selbstbohren ist eigentlich prinzipiell abzuraten. Zum einen wird man garantiert eine Unwucht durch das bohren erreichen, das Material schwächen, und sicherlich einen stark erhöhten Belagsverschleiß bekommen, ohne auch zwangsläufig ein besseres Bremsverhalten herbeizuführen.

Gekauft Scheiben die ab Werk schon Löcher aufweisen habe den Vorteil das die Löcher gleichmässig verteilt sind, die Scheiben also keine Unwucht aufweisen.

Grüße

Jochen

das mit den Ausgasungen ist mir neu, dachte immer die Löcher sind nur dazu da bei nassen, kalten
Scheiben das Wasser schneller weg zu bekommen. Wo aber der Unterschied zwischen im
Werk gebohrten Löchern und "meinen Löchern" ist hat sich mir jetzt nicht erschlossen.
Wenn ich die Löcher auf einer 250T€ CNC gesteuerten Fräsmaschine bohre und genauso anordne
wie die im Link2 gezeigten sollte das eigentlich passen.
Die Positioniergenauigkeit der Maschine liegt bei +- 1/100 mm, besser kann das auch kein Hersteller.
Zur Unwucht: Selbst eine gleichmäßig läns und plan gedrehte Scheibe ohne Bohrungen erzeugt eine
Unwucht. Ich muß gelegentlich Schwungräder für Motoren herstellen und auch teilweise nacharbeiten.
Wenn man an einem fertigen Schwungrad nur den Durchmesser oder die Dicke etwas verringert
muß trotzdem neu gewuchtet werden, ansonsten hoppelt der Motor wie ein Karnickel durch die Gegend.
Allerdings sind da auch andere Drehzahlen im Spiel.
Wenn selbstgebohrte Scheiben wirklich zur Rißbildung neigen wird es wohl an Spannungen im Material
liegen. Vielleicht sollte man die Scheiben nochmal spannungsarm glühen, überdrehen und schleifen.
Dann wird aber der Aufwand so groß das ich mir doch lieber fertige kaufe.

War ja nur eine Frage.

Schönes Wochenende

[LS1-Holger]

Hallo Hans,

ich habe gelochte drauf. Wohl aber nicht gegossen sonder original gebohrt. Die bremsen genau so schlecht wie die originalen. Also für den täglichen gebrauch würde ich mir die Arbeit schenken. Rissbildung bei den gebohrten sind vorprogrammiert. Meine haben an jedem Loch leichte Risse. Wenn dann würde ich gegossene mit Loch oder Nuten vorziehen. Ob das was bringt
Rüste jetzt auf ZR1 um. Das wird zwar nicht viel besser werden, dafür kann ich mehrmal hintereiander bremsen ohne Angst zu haben.

[hansk]

Hallo Holger,

ich habe schon die ZR1 Bremse drinnen. Die Frage kam auf weil ich evt. die Scheiben
tauschen wollte. Wenn die Scheiben richtig warm sind fangen sie ganz schön
zu rubbeln an. Im kalten Zustand ist alles bestens.

Gruß

[LS1-Holger]

Hallo Hans,

das habe ich jetzt auch und dann auch keine Bremswirkung mehr. Habe eigentlich gedacht, daß das dann besser sein würde

[hansk]

Hallo Holger

Die Bremswirkung ist auch im heißen Zustand in Ordnung, es rubbelt halt.
Ohne das lästige Bremsenrubbeln wäre ich eigentlich zufrieden mit der Bremse.
Für flotte Landstraßeneinsätze ist die schon ok.

Gruß

[STRUPPI]

Original von hansk
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Wenn ich die Löcher auf einer 250T€ CNC gesteuerten Fräsmaschine bohre und genauso anordne
wie die im Link2 gezeigten sollte das eigentlich passen.
Die Positioniergenauigkeit der Maschine liegt bei +- 1/100 mm, besser kann das auch kein Hersteller.
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Schönes Wochenende

+/- 1/100 mm ist nicht besonders Gut
Das sind "ökonomische" Standart-Fräsmaschinen für Industrie und mittleres Handwerk.

Wenn "wir" mit Micrometer-Messgeräten kontrollierten, flog alles, was nicht unter +/- 1/100 mm war raus.
+/- 10/1000 sind schon 'ne Menge.

Überlege mal was bei 25.000 U/min und einem Durchwesser von 2,5m für eine Unwucht besteht.

Also: Hersteller können das wohl besser, nur ob diese es auch machen, ist fraglich.
Im Sondermaschienenbau wird ganz bestimmt genauer/päzieser gearbeitet.
Da ist so eine Fräse für nur 250K€ ein Witz.

War nur mal so "am Rande".

Grüsse an Dich vom OSC-Canibalisten STRUPPI