Hinterachse 3.08 vers 3.36

[techdata1]

Guten Tag,
ich bin stolzer Besitzer einer 65 er Corvette, welche ich seit 12 Jahren fahre und auch fast alles selbst repariere. Was ich hier suche ist ein Ratschlag oder auch Erfahrungswert zu einer ganz speziellen Frage.
Der Wagen ist mit einem L79 small block Motor ausgerüstet und einer 3.36 rear end.
Nun dreht mir der Motor bei Autobahnfahrten einfach zu hoch, die lauten Sidepipes tun ihr übriges und daher möchte ich eine 3.08 rear end installieren.
Hat jemand Erfahrungen mit einem 3.08 rear und small block Motor.....ist das Fahrzeug noch gut zu fahren oder muß ich mir das Anfahren als schwierig vorstellen und verliert der Wagen vollkommen die extrem gute Spurtfähigkeit?
Danke für jeden Hinweiß, Gruß Kai

[Ralf66]

Hallo techdata,

so groß ist der Unterschied zwischen 3,36 und 3,08 nun nicht. Wenn du derzeit bei ca. 140 km/h (je nach Bereifung) so um die 3500 U/min hast, dann sind in Zukunft nur noch ca. 3150 U/min wenn ich mich nicht irre.
Beim Anfahren wird es dafür auch entspannter.

Gruß Ralf

[454Big]

Du reduzierst die Drehzahl in jedem Gang um ca. 9 - 10 % (je nach Rechnung).

Ich habe selbst schon 3,08er und 3,36er Rear Ends gefahren und muss sagen, dass das 3,08 für mich die beste Kombination aus Beschleunigung, Drehzahlniveau und Endgeschwindigkeit bedeutet.
In meiner BB habe ich ein 2,73er drin - hier ist eine deutliche Anfahrschwäche (relativ...) zu spüren, dafür ist Treibstoffverbrauch (15 l / 100 km) und Drehzahlniveau sehr angenehm.

Ich persönlich würde also zum 3,08er tendieren - es sei denn, Du hast den Willen ständig beschleunigen zu wollen und zeigen zu müssen, das ein alter SB auch gut geht.
Ist in meinen Augen aber nicht unbedingt erforderlich......
Eine C2 geht auch so ganz gut - ist ja leichter als die C 3.

[Ralf66]

... und willkommen in Forum.

Jede neue C2 ist besonders erfreulich (aus meiner Sicht )

Gruß Ralf

[V8yunkie]

Ich denke auch, daß der Unterschied nicht allzugroß ist. Ich habe von 3,08 auf 3,55 mit jemandem getauscht - selbst da war der Unterschied nicht soooo groß.

TIP: Es gibt unterschiedlich breite Aufnahmen für die Blattfeder im Differentialdeckel - ab 77 glaube ich wurden die breiter um ein Viertelzoll. Wenn Du also ein komplettes Differential bekommst, prüfe die Federbreite.

Gruß,
Thomas

[454Big]

Das mit der Federbreite ist ein guter Hinweis - den man allerdings mit dem Wechsel des Differentialdeckels elegant umschiffen kann......

Die Schrauben sind bei manchen Deckeln übrigens noch etwas "beefier" - dann werden statt 1/2" deren 9/16" Schrauben verwendet.



Aaaaah, sorry, das Willkommen ebenfalls vergessen: Auch von mir ein herzliches ! Ich liebäugele ja auch mit einer C 2...... (hoffentlich liest das Mr. Mikey hier nicht.... )

[Frank the Judge]

Hallo Kai,
Du kannst sogar auf das 2,72er Differential des Opel Diplomat 5,4 gehen. Kegel- und Tellerrad sind austauschbar mit dem C2 und C3 Differential bis einschließlich 1981. Allerdings brauchst Du dann auch gehörig Power, um adäquat aus dem Stand wegzukommen.
Bei meiner 63er war sogar das 4,56er Verhältnis eingebaut. Der Anzug war phänomenal, nur hatte ich im vierten Gang den Top Speed bei bereits 160 km/h erreicht.
Mit der jetzt eingebauten 3,08er Übersetzung bin ich mehr als zufrieden. Allerdings habe ich auch ein Doug Nash 5gang Getriebe eingebaut, welches einen extrem kurzen ersten Gang besitzt.

Der beste Kompromiss für ein Fahrzeug, welches auf der Straße beewegt werden soll, ist ein Übersetzungsverhältnis von 10:1 (vom ersten Gang zum Rad).
Beispiel: 1. Gang untersetzt 3,36, Diffential untersetzt mit 3,08. Ergibt in der Multiplikation ungefähr 10.
Damit hat man noch einen ordentlichen Abzug und quält das Auto nicht so sehr bei höheren Geschwindigkeiten.

Es kommt natürlich auch auf Dein Getriebe an, wie Dein Auto mit der 3,08er zurechtkommt. Die Muncies gab es ja in verschiedenen Versionen (Close ratio oder normal). Bei "close ratio" waren der 2. und der 3. Gang sehr kurz hintereinandergesetzt. Damait konnte man ganz gut Motorschwäche ausgleichen, da man im normalen Fahrbetrieb (nicht Autobahn) sich ja meist in diesen Gängen aufgehalten hat.

Beste Grüße und willkommen hier.

[techdata1]

Hallo Frank,

vielen Dank! Ich habe zur Zeit ein Richmond Super T10 4 Gang Getriebe, welches zur Zeit seinen Dienst in dem Wagen versieht. Ich muß mal die Übersetzungsverhältnisse in dem Wisch den ich dazu bekommen habe nachsehen, jedenfalls ist der 1. recht kurz, soviel ist sicher.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist es wichtig auf etwa den Wert 10 zu kommen.
Werde nachsehen.
Gruß und schönes Wochenende, Kai

[clint67]

Hall Kai!

Ich fahre das gleiche Getriebe wie Du. Keine Ahnung, ob es das Getrieb mit verschiedenen ersten Gängen gibt, aber mit einer 2,73er Hinterachse, die ich bis zum letzten Sommer gefahren habe, fuhr ich im 1. Gang locker 100 km/h, und dieser 1. Gang wird so absolut zum benötigten Fahrgang und nicht nur zum Anfahrgang.
Seid einem Jahr fahre ich nun die 3,36 Hinterachse (noch ca. 75 km/h im 1.) und bin glücklich damit, weil ich es schon wesentlich lieber mag, wenn ich schnell aus den Ecken komme und weil ich Autobahnfahrten eh´ nicht mag. Ich fühl mich jetzt bei uns hier im Schwarzwald sehr viel wohler. Das Auto reagiert viel spontaner auf Gasbefehle und verhält sich wesentlich mehr entsprechend seinem Aussehen eines Sportwagens (amerikanische Cruiser sehen anders aus). Die Räder drehen jetzt schon mal ohne grosse Probleme durch und die Kupplung wird deutlich entlastet beim Anfahren.
Aber das ist Geschmackssache, denn der edle Freund, mit dem ich die Hinterachse getauscht habe, ist mit der langen Übersetzung happy. Er fährt nicht viel, und wenn, dann lange lohnende Etappen; und da ist der Drehzahlunterschied dann schon angenehm zu spüren.
Fazit: Ich persönlich mag das aggressivere Verhalten einer kurzen Übersetzung viel lieber und denke, dass man sich öfters in niedrigeren Geschwindigkeitsbereichen mit diesem Auto bewegt als auf Autobahnetappen.
Zum Cruisen allerdings oder auch für Hochgeschwindigkeitsfahrten sei wohl das längere Übersetzungsverhältnis das bessere.
Vielleicht ist deshalb für Dich tatsächlich die 3:08er als Zwischenlösung das Richtige. Aber bitte bedenke: Frank fährt ein 5-Gang-Getriebe. Ich bezweifle, dass er die gleiche Hinterachse mit dem 4-Gang Getriebe fahren würde. Und meines Erachtens ist das Richmond 4-Gang-Getriebe speziell im 1. Gang eher lang übersetzt. Vielleicht hast Du aber wirklich einen anderen 1. Gang.
Zur Vollständigkeit: Ich fahre 327-350 HP und obwohl mein Freund den 327-300 HP fährt, fühlt er sich mit der "langen" Achse sehr wohl. Wie gesagt: Geschmachssache. Ich jedenfalls würde meine 3,36er Achse nicht wieder hergeben - höchstens für eine noch kürzere!

Viele Grüße
Klaus

[Mikey]

Willkommen....ich gehe mal davon aus, dass Du der Kai vom Corvette Club NRW bist...korrekt ?

Yep...die 3.08er ist angenehm...insbesondere für Cruising und Autobahn ideal.

Ich habe leider ein close ratio drin....das hat einen zu langen ersten Gang und in Verbindung mit dem 327/365HP kommt das untenrum nicht so recht aus dem Quark (aber 1. Gang bis 100...mein Motor dreht bis 6.300 rpm). Ein Tausch auf ein wide ratio ist in Vorbereitung und wird sicherlich im Winter über die Bühne gehen. Das hat dann einen kurzen 1. Gang und die Gänge 2 und 3 haben dann einen etwas weiteren Drehzahlabstand.

Bei den 4 Gang ist der 4. Gang als 1:1 übersetzt....also betreffen Änderungen immer die darunterliegenden Gänge....

Als Alternative ist da natürlich ein 5- oder 6-Gang Getriebe zu nennen. ....da wäre sogar ein 6. mit Overdrive drin...http://www.keislerauto.com...als Tip.