Lämmerschwanz
#21
Irgendwie habe ich das Gefühl,
dass so mancher, was das Fahren eines Autos betrifft, gewaltig auf dem Holzweg ist.
Da wird sich rein auf die Elektronik verlassen, anstatt mit Gefühl und Hirn zu fahren.
Unlängst flog einer mit seinem voll- verelektronisierten Wägelchen quer an unseren Hochbehälter - hätte das um ein Haar mit dem Leben bezahlt.
Erinnert mich an die Zeit, als das ABS neu auf den Markt kam. Die breite Masse fuhr weiterhin wie mit normalen Bremsen. Einige wenige meinten, diese Sache voll auskosten zu müssen und stiegen spät und im Regelbereich auf die Bremse.
Dumme Gesichter gab es auch, wenn man feststellen musste, dass ein ABS nicht unbedingt für einen kürzeren Bremsweg sorgt.
Ausserdem, wer als Nachfolgender damit nicht rechnete, konnte unter Umständen ein Problem bekommen.
Wie wäre es denn, wenn man sich durch ein Fahrsicherheitstraining mal mit dem Grenzbereich des Wagens vertraut macht und sich immer ein paar wenige Prozent Sicherheit behält.
Wenn dann ein elektronisches Helferlein unter Umständen etwas später kommt, muss man nicht gleich laut jammern und dem Hersteller Unfähigkeit attestieren.
Wer ist eigentlich der Anbieter und Hersteller des verwendeten ESP?

Nur so als gedanklicher Ansatz.

Gruß, Al
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#22
Meiner Erfahrung nach hängt die Regelwut der Elektronik bei C5 und C6 unmittelbar damit zusammen, ob der Fahrer den rechten Treter noch auf dem Gas hat oder nicht.

Ich habe es bereits schon mehrfach gepostet, dass mir das ESP sowohl in der C5 als auch in der Z bereits das Auto gerettet hat - beide Malr einseitiges Aquaplaning mit erheblich querstehendem Fahrzeug und ohne Leistungseinsatz.

Wer schon einmal ein Performance-Training mitgemacht hat und gesehen hat, wie die Regelelektronik auf der Rüttelplatte bei der C6 zuverlässigst einen Dreher verhindert - da konnte man von außen auch wunderbar sehen, wie die Räder einzeln beeinflusst wurden - der hat Vertrauen in das System.

Gestern abend auf der Heimfahrt vom Stammtisch habe ich in einer leicht nach außen hängenden Kurve bei leicht feuchter Fahrbahn und weithin keinem anderen Verkehrsteilnehmer die Z mal quer kommen lassen und bin dabei etwas länger auf dem Gas geblieben - 90 Grad quer waren damit bei allen eingeschalteten Systemen problemlos möglich und es hätte sicher auch für einen kompletten Dreher gereicht, wenn ich weiter stur geblieben wäre.

Das zeigt mir, dass das System letztlich genau das tut, was es soll: Im Falle eines "unerwünschten" Querstehens eingreifen.

Wenn die Elektronik so programmiert ist, dass auf dem Gas bleiben als gewollter Fahrereingriff gedacht ist, dann sollte man die Entwickler dafür nicht anprangern, sondern belobigen.

Wer Zweifel am Active Handling der neueren Corvetten hat, der fahre doch einfach auf den nächsten Verkehrsübungsplatz, der dafür die Möglichkeiten bietet, oder nehme an einem Verkehrssicherheitstraining teil, dann kann er die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten wunderbar austesten.

Zwei Anmerkungen noch - das Posting ist eh wieder zu lang geworden:

- wenn meine Vetten so regelten wie unsere S-Klasse, wäre ich schon längst mit anderen Sportwagen zugange

- eine C6 mit Viergangautomatik ist wirklich lebensgefährlich - aber das hätte jeder Interessent spätestens bei der ersten Probefahrt selbst merken müssen und können. Wer das nicht macht oder das in Kauf nimmt und sich so ein Auto kauft, darf sich hinterher auch nicht beschweren.

Gruß

JR
[Bild: cf_sig_2009.jpg]
Es ist schade, dass nicht mehr das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht!
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#23
Das war zu Zeiten der Spikes genauso. Da wurde auch eine Sicherheit angenommen vom Fahrer, die manchem das Leben gekostet hat. Mit Hirn einschalten ist ja ganz o.k., aber man muß es erst einmal "erfahren" wie die Elektronik reagiert. Ich habe meine "Erfahrung" gemacht und werde nur noch vorsichtiger durch das Erlebte.
Gruß Dieter animierte C4
[Bild: osc_logo_klein.gif] [Bild: DieterBanner.jpg]
OK! take it easy, but take it OK!
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#24
Zitat:Original von Z28-Fan
Hallo zusammen...

...meine Meinung / Erfahrung zu zwei Punkten dieser Duskussion:

1.) Leistungsfähigkeit der Corvette-Elektronik
Zur Corvette selbst kann ich nichts sagen, ich hatte aber bis vor wenigen Wochen einen BMW Z4 3.0, den ich in einem der letzten Winter, bei spontan einsetzendem Eisregen einmal aus der Garage geholt habe, um bei praktisch Null-Grip-Niveau einmal die Leistungsfähigkeit der Elektronik anzutesten (auf einem völlig freien privaten Firmengelände, wohlgemekt).

Trotz Sommerreifen auf blankem Eis, war es absolut unmöglich, den Wagen irgendwie durch Lastwechsel ((Gasgeben oder BremsenI igendwie aus der Spur zu bringen. Selbst das Steigern der Kurvengeschwindkeiten führte beim völligen Haftungsabriss auch nur zum sanften Herausgleiten aus der Kurve, der Wagen wäre also mit der Breitseite in den Straßengraben gerutscht.
Bei diesen Manövern entwickelte das Auto enormes "Eigenleben", ständig hörbares ABS-ähnliches Rattern und das spürbare Abbremsen einzelner Räder wären wahrnehmbar.
Ein Dreher war absolut UNMÖGLICH produzierbar.

Ich war enorm beeindruckt! Wenn das in der Corvtte (C5) nicht so funktioniert, dann will man es bei GM nicht so oder kann es nicht besser... Jedenfalls ist es besser machbar.


Ein Kickdown bei 120-Sachen auf regennasser Bahn würde mir allerdings im Camaro NIEMALS in den Sinn kommen!

Viele Grüße, Holger

Wo bitte bleibt denn da der Fahrspaß? Wenn es keine Kunst ist einen Wagen zu beherrschen und das für Jedermann möglich gemacht wird, ist der Reiz, die eigenen Fähigkeiten zu erfahren und zu verbessern doch gar nicht vorhanden und damit liegt auch der Fahrspaß bei Null. Der Spaß entsteht doch nicht darin, daß der Wagen "wild hin und her schlingert" und ich mir keine Sorgen machen muß sondern darin "kontrolliert die Kontrolle zu verlieren" King (wie ich das gerne nenne). Wofür sonst fährt man einen Sportwagen?

Hierbei ist das Wichtigeste, daß man sich seiner EIGENEN GRENZEN bewußt ist, auch wenn diese WEIT vor denen des Fahrzeuges erreicht sind. (Es fühle sich niemand auf den Schlips getreten. Ich bin eine der Ersten, die diesbezüglich ihre Grenzen erreicht! Aber diese kann man weiter ausbauen und trotzdem viel Spaß mit dem Fahrzeug haben.)

Zu dem Kickdown auf regennasser Fahrbahn kann ich nur sagen: MUTIG!!!! Auf diese Idee käme ich nie!

viele Grüße

Anke
[Bild: osc_logo_klein.gif]
In memory of Fischi55 und MadTom 10.2008
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#25
@Anke
Zitat:Zu dem Kickdown auf regennasser Fahrbahn kann ich nur sagen: MUTIG!!!! Auf diese Idee käme ich nie!

Ich auch nicht, denn ich habe keine Lust, meine Ersatzteile, die dann noch übrig bleiben, bei "eBay.de" anbieten zu müssen!

Ich kann persönlich nur allen dringend raten, ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren, bevor das Limit der Corvette ausgetestet werden soll. Und auf öffentlichen Straßen, so wie man es hier zeitweise lesen kann, ist es völlig unangebracht, richtig?

Ich habe meine C5, Z06 nun schon zwei Jahre und immer noch einen "höllischen" Respekt vor der brachialischen Gewalt, mit der die zur Sache geht. Und bei einer geplanten Beschleunigungsarie, um Mitfahrern dieses vorzuführen, auch noch das "Active Handling" komplett auszuschalten, grenzt schon an groben Leichtsinn. Bei meiner C5 kann man den Unterschied allerdings doch sehr deutlich merken, ob es an oder aus ist!

Gruß
Friedel

18. Intern. Corvette-Club Pfingsttreffen vom 06.06.-09.06.2025 in Suhl.
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#26
Hallo Anke,

vielleicht liegt hier ein Mißvrständnis vor...? Die Elektronik sollte keinesfalls die Kurvengeschwindigkeit begrenzen oder dem Fahren gar die Kontrolle abnehmen (und weder das Eine noch das Andere hat sie in meinem Z4 z.B. getan).

Vielmehr soll dann, wenn das Fahrzeug instabil wird, eingegriffen werden. Nur dann, aber eben auch genau dann, denn dieser Zustand gehört eben auch nicht in den öffentlichen Starssenverkehr.
Ich glaube, niemand wird hier den Standpunkt vertreten, die Fahrer, die ohne Elektronik nicht in der Lage sind, ihr Fahrzeug aus einem instabilen Zustand wieder unter Kontrolle zu bringen, müssten dann eben "das Zeitliche segnen".

Wenn jemand meint, er müsse einen Sportwagen fahren, um die Grenzen seiner persönlichen Fähigkeiten zu "erfahren", dann kann er das auch mit einem Z4 tun...
Rauf auf die Nordschleife, drei Sekunden die ESP-Taste drücken und die Elektronik hält sich raus. Die Grenzen der persönlichen Fähigkeiten lassen sich dann leicht in der Leitplanke finden (besser als im Gegenverkehr auf der Landstraße).
Zwinkern

Nur meine Meinung... Holger
In Memoriam Thomas W. (MadTom)
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#27
Hi Holger,

dein posting habe ich so verstanden, daß die Elektronik bei deinem Z4 deutlich früher eingreift als bei der Vette. Meine Meinung hierzu habe ich oben geschrieben. Wobei diese Meinung natürlich unabhängig vom Fahrzeughersteller ist.

Zitat:Vielmehr soll dann, wenn das Fahrzeug instabil wird, eingegriffen werden. Nur dann, aber eben auch genau dann, denn dieser Zustand gehört eben auch nicht in den öffentlichen Starssenverkehr.
Ich glaube, niemand wird hier den Standpunkt vertreten, die Fahrer, die ohne Elektronik nicht in der Lage sind, ihr Fahrzeug aus einem instabilen Zustand wieder unter Kontrolle zu bringen, müssten dann eben "das Zeitliche segnen".

Viele user - in diesem wie auch in vielen anderen threads - haben es doch bereits geschrieben. Die Elektronik schreitet ein aber eben nicht so früh. Ich finde, daß kann man bei einem Sportwagen auch nicht erwarten, denn dann wäre ein sportliches Fahren nicht mehr möglich. Genau das habe ich mit meinem vorigen posting gesagt. Da ist eben auch der Fahrer gefordert. Und natürlich vertrete auch ich nicht den o.g. Standpunkt. Deshalb wies ich darauf hin, daß jeder Fahrer auch seine eigenen Grenzen berücksichtigen sollte.

Ich habe mit meinem posting auch keinesfalls zum Ausdruck bringen wollen, die Autobahn zur persönlichen Teststrecke umfunktionieren zu wollen. Da gibt es deutlich ungefährlichere Möglichkeiten.

viele Grüße

Anke
[Bild: osc_logo_klein.gif]
In memory of Fischi55 und MadTom 10.2008
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#28
Auch mir ist mal beim Überholen (ja auch ich überhole mal) das Heck ausgebrochen Kopfschütteln
Ich kann aber nicht sagen ob meine Helferlein eingegriffen haben oder ich war schneller vom Gas. Auf jeden Fall verlasse ich mich nicht darauf das irgend eine Elektronik mir hilft.
Mit freundlichen Grüßen
           Stephan      [img]/userfiles/dakota v8/wolf.gif[/img]



[img]/userfiles/dakota v8/Forumsbanner.jpg[/img]
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#29
Dazu mein Senf;

Gestern auf der Autobahn, leichter Nieselregen, Asphalt mit wenig Grip, leichtes Beschleunigen im 5. ! Gang auf ca. 140 - Das Auto ist quer gekommen -> kein Eingriff der elekt. Helfer. Musste es also mit Gaswegnehmen und Gegenlenken selber korrigieren. Wenn ich ne Automatik gehabt hätte und die Mühle gerade dann in den Kickdown geschaltet hätte, wäre das Ding jetzt wohl Schrott.
(Bereifung Kumho KU15)

Gestern dann noch an einem Drift - Schnuppertraining teilgenommen. Verdammt giftig das Ding. Selbst Werner Gusenbauer (Deutscher Driftmeister) hat 3 Anläufe mit meinem Wagen gebraucht um einen halbherzigen Drift hinzubekommen.
Entweder die Karre untersteuert heftigst oder man hat gleich nen Dreher. Einfach katastrophal das Fahrwerk Kopfschütteln
Grüße aus Berlin
Mike
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#30
Stephan,

die elektronischen Helferlein sind schon sehr nützklich für den Alltag.
Es geht ja darum, dass die Helferlein eine fehlende Kommunikation
zwischen Gehirn und rechtem Fuss nicht immer ausgleichen können.
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