Das verbirgt sich möglicherweise hinter der Formulierung "greift stärker ein". Sollte vielleicht besser "häufiger" heißen. Oder es gibt noch andere AFM Eingriffe, die keine Zylinderabschaltungen beinhalten. Das könnten aber nur unsere Fachleute erklären. So wirklich erschließt sich mir die Beschreibung im Handbuch nämlich nicht.
Ich habe gerade mal bei meinem Alltagsfahrzeug nachgelesen. MB E400 Diesel ATM EZ 2020 mit Segelfunktion im Eco Modus. Dabei gibt das Steuergerät die Abkopplung des Getriebes erst dann frei, wenn bestimmte Parameter erfüllt sind. Motor- und Öltemperatur, Fahrzustand ohne längere Gaspedal Nutzung usw. Der misst sogar die Fahrlage ( Bergauf, Bergab, Kurven, Bremsverhalten, voraus fahrende Fahrzeuge, usw) mit der Distronic Kamera und Dynamic Sensoren. Das gibt's bei der C7 natürlich nicht. Ich denke aber, dass der V4 Modus zB. nicht in der Warmlaufphase aktiv wird.
Hier mal eine recht interessante Erklärung eines der Abschaltsysteme aus der "Auto-Zeitung". Das dort geschilderte Verfahren entspricht allerdings wohl nicht dem, was GM verbaut.
"Herausforderungen der Zylinderabschaltung
So einfach das Prinzip der Zylinderabschaltung auch erklärt ist, so viele Herausforderungen birgt seine Umsetzung. Zum einen kann es passieren, dass Zylinder unterkühlen, wenn sie über längeren Zeitraum deaktiviert sind. Außerdem besteht die Gefahr, dass ein Vakuum entsteht und sie Öl ansaugen. Für den Fahrkomfort sollen die Übergange zwischen den Phasen mit und ohne abgeschaltete Zylinder zudem möglichst unauffällig bleiben. Daher ist es wichtig, dass der Motor auch dann regelmäßig zündet, wenn ein Teil der Zylinder inaktiv ist. Auch der sich ändernde Motorsound und die verschiedenen Vibrationen sind ein Thema. Entsprechende Ausgleichswellen oder eine aktive Motorlagerung können solch eine Unwucht verhindern, treiben aber auch die Produktionskosten in die Höhe. Dagegen ist ein Soundmodul für einen weiterhin ansprechenden Klang vergleichsweise unproblematisch.
Deaktivierung der Ventile
Eine interessante technische Frage ist, wie man für die Zylinderabschaltung den Ventiltrieb temporär deaktiviert. Eine verbreitete Möglichkeit ist hier das Schiebenockensystem, bei ein Teil der Nockenwelle axial verschiebbar angeordnet ist. Bei einer Deaktivierung verschieben sich die Nocken der betreffenden Zylinder seitlich und betätigen so nicht mehr die Ventile. Dadurch laufen die Nocken ohne Kontakt weiter und die Ventile bleiben geschlossen. Die fixen Teile der Nockenwelle bleiben an Ort und Stelle und arbeiten mit den aktiven Zylindern wie gewohnt weiter. Eine beispielsweise bei VW genutzte Möglichkeit, die Nocken zu verschieben, ist es, auf der Nockenwelle eine leicht diagonale Nut anzubringen. Durch das Einführen eines Stiftes in diese Nut bewegt sich die rotierende Nockenwelle seitwärts und leitet so die Zylinderabschaltung ein. Die Deaktivierung und die anschließende Aktivierung des Ventieltriebs geschieht nahezu unbemerkbar."
Einige Hersteller installieren sogar Zylinderheizungen durch heiße Abgasströme, um die stillgelegten Zylinder während der Abschaltung nicht abkühlen zu lassen, wenn man beispielsweise auf leerer Autobahn mal längere Strecken im V4 Modus unterwegs ist. Eine Fahrt auf holländischen Autobahnen macht's möglich. Auch hier weiß ich jedoch nicht, ob GM sowas bedacht hat. Einige Nutzer hier beklagten ja schon, dass sie bei gerade bei kühleren Außentemperaturen auch ohne Eco Modus die gewünschten Werte nicht erreichen.