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(11.11.2020, 20:46)flugobst schrieb: Jedenfalls ist die Kraftübertragung eines Reifens auf die Straße nicht ganz so einfach, wie die Schulformel. Die gilt für Festkörper (in Gleitreibung) und dazu zählt ein Reifen mit seinem Gummi nicht. Daher gibt es dort Reibung und Formschluss, das Gummi des breitere Reifen "verkrallt sich mit mehr Untergrund" - flapsig ausgedrückt. Oberfläche und Material spielen dort nämlich (im Gegensatz zur Formel für Festkörper) eine Rolle.
Durchaus richtig und von mir natürlich auch nicht bestritten. Es bedeutet aber, dass der Reifen bzgl. Größe (Aufstandsfläche) und Reibeigenschaften (Gummi, Profil etc.) nur indirekt über den Reibkoeffzienten unter Berücksichtigung eines immer auch vorhandenen (Mikro-)Formschlusses einfliesst.
Das Reibverhalten zwischen Straße und Reifen ist halt schon sehr komplex. Und für die Reifenbreite gibt es dabei nicht den einfachen Bezug "je breiter umso mehr Traktion".
Gruß
Stefan
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(12.11.2020, 10:15)StevesRay schrieb: (11.11.2020, 20:46)flugobst schrieb: Jedenfalls ist die Kraftübertragung eines Reifens auf die Straße nicht ganz so einfach, wie die Schulformel. Die gilt für Festkörper (in Gleitreibung) und dazu zählt ein Reifen mit seinem Gummi nicht. Daher gibt es dort Reibung und Formschluss, das Gummi des breitere Reifen "verkrallt sich mit mehr Untergrund" - flapsig ausgedrückt. Oberfläche und Material spielen dort nämlich (im Gegensatz zur Formel für Festkörper) eine Rolle.
Durchaus richtig und von mir natürlich auch nicht bestritten. Es bedeutet aber, dass der Reifen bzgl. Größe (Aufstandsfläche) und Reibeigenschaften (Gummi, Profil etc.) nur indirekt über den Reibkoeffzienten unter Berücksichtigung eines immer auch vorhandenen (Mikro-)Formschlusses einfliesst.
Das Reibverhalten zwischen Straße und Reifen ist halt schon sehr komplex. Und für die Reifenbreite gibt es dabei nicht den einfachen Bezug "je breiter umso mehr Traktion".
Gruß
Stefan
Sicher ist ein extrem schmaler Reifen nicht geeignet hohe Beschleunigungkräfte zu übertragen, auf der anderen Seite ist der Nutzen immer größerer Breiten irgendwann nicht mehr da.
Ein 200mm breiter Reifen wäre bei unserem Fahrzeug sicher überfordert, ein 500mm breiter Reifen dürfte nicht viel mehr Kraft auf die Straße bringen als z.B. ein 345 er (bei ansonsten gleichem Reifen).
Weiß jemand wo man Informationen findet, wieviel mehr Grip breitere Reifen bringen und ab wann der Effekt gegen null geht ?
Gruß
Götz
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Hallo Götz,
bevor Du deswegen an die Uni gehst empfehle ich Dir das Buch von Wolfgang Weber "Fahrdynamik in Perfektion". Da wird auch das Thema Reifen recht umfassend behandelt.
Und danach wirst Du wissen, dass es nicht immer eine einfache Antwort auf eine einfache Frage gibt.
Gruß
Stefan
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Das Buch von Wolfgang Weber kann ich auch empfehlen, siehe nur Kammscher Kreis.
Und auch das ein gewisse Vorspannung und Schlupf die Voraussetzung für eine Kraftübertragung ist.
Maximale Kraftübertragung setzt einen Schlupf geradezu voraus, liegt so bei 10 bis 30% bei voller Beschleunigung aus dem Stand, inwieweit
die launch control diese zulässt unterscheidet die Güte der Launch Control. Wenn die vorzeitig Panik bekommt dann sind die Zeiten deutlich schlechter.
Warum ist ein Abriss der Seitenführung durch Kraftüberschuss nicht sinnvoll? Wenn der Wagen genug Drehmoment hat dann kann man mit dem Gaspedal die
Hinterachse lenken und um die Hochachse steuern. Gerade bei der Corvette hilfreich deren Wendekreis beachtlich ist und die wegen fehlendem Ackermann
gerade in engen Kurven auch nicht willig ist.
Auch das noch!
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Das Buch "Fahrdynamik in Perfektion" von Wolfgang Weber ist sehr zu empfehlen. Da steht bspw. auch drinnen, dass ein Reifen bei jedem Beschleunigen oder Bremsen sich schneller/langsamer dreht als das Fahrzeug fährt. Somit hat man genaugenommen jedes Mal Schlupf beim Beschleunigen oder Bremsen. Nur spürt man diesen Schlupf, diese Veränderung zwischen Absolut - und Relativgeschwindigkeit, halt nicht im normalen Fahrbetrieb.
In der Praxis beim Handschalter ist das doch vielfach vom Talent des Fahrers abhängig und von den äußeren Gegebenheiten. Wenn man beim 90PS Frontkratzer die Kupplung "schnalzen" lässt, werden die Räder durchdrehen. Bei gleichem Vorgang in der 450PS Corvette, wird Rauch aufsteigen. Wenn man in der Corvette beim Schalten 1-2 Gang die Kupplung rasch einrücken lässt, wird es auch hier Schlupf geben, beim 90PS Frontkratzer hingegen nicht mehr.
Wenn der Asphalt warm und trocken ist, die Reifen ideale Temperatur haben und der Fahrer Gefühl im linken Bein hat (Schaltgetriebe), dann wird auch die 450PS Corvette aus dem Stand mit minimalen Schlupf (leichtes quietschen der Räder und ev. hauchzarte Gummispur am Asphalt) lossprinten.
Auf Schnee hingegen wird wohl das Heck der 450PS Corvette schon den Seitwärtsschritt machen, wenn man im Standgas einkuppelt.
LG Christian
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(12.11.2020, 15:41)StevesRay schrieb: Hallo Götz,
bevor Du deswegen an die Uni gehst empfehle ich Dir das Buch von Wolfgang Weber "Fahrdynamik in Perfektion". Da wird auch das Thema Reifen recht umfassend behandelt.
Und danach wirst Du wissen, dass es nicht immer eine einfache Antwort auf eine einfache Frage gibt.
Gruß
Stefan
Ich will weder an die Uni, noch gleich ein ganzes Buch lesen, sondern eine grobe Anschätzung. Wenn jemand etwas weiß, wäre das interessant.
Wenn man darüber nachdenkt von 285er auf 305er unmzurüsten, ist es schon interessant, ob die Beschleunigung z.B. aus dem Stand 0,5%, 5% oder 50% besser wird.
Gruß
Götz
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12.11.2020, 20:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.2020, 20:15 von Marwin.)
Grobe Abschätzung:
Wenn Reifen richtig auf Temperatur aber noch nicht überhitzt
und Asphalt warm
und Launch Control nicht zu zaghaft ist oder Fahrer gut
und 0 bis 200 dann 1%
Auch das noch!
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(12.11.2020, 20:02)goec2468 schrieb: Ich will weder an die Uni, noch gleich ein ganzes Buch lesen, sondern eine grobe Anschätzung. Wenn jemand etwas weiß, wäre das interessant.
Wenn man darüber nachdenkt von 285er auf 305er unmzurüsten, ist es schon interessant, ob die Beschleunigung z.B. aus dem Stand 0,5%, 5% oder 50% besser wird.
Etwas, aber nicht viel besser wird es mit 305er vs. 285er wohl werden. Führen wir uns mal ein Beispiel vor Augen mit einer Beschleunigung von angenommen 4,0sec von 0-100km/h. Nehmen wir 2% Verbesserung an durch die breiteren Reifen, sind wir bei 3,92sec. 5% Verbesserung wären dann 3,8sec. Mehr wird es ganz sicher nicht sein.
Beachte zudem, dass das ABS der Vetten nur geringe Abweichungen des Abrollumfangs zwischen VA und HA ausgleichen kann. Vergrößerst Du nun den Abrollumfang der HA durch breitere Reifen und änderst die VA nicht entsprechend mit, wirst Du ein fürchterliches Fahrverhalten haben. Molle bspw. wird das genauer ausführen können. Solltest Du querdynamisches im Sinn haben und verbessert nur den Grip der HA, wirst Du in der Tendenz mehr Untersteuern ernten.
LG Christian
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Wir haben doch bei der C7 den Vergleich schon!
Nimm die Z51 mit 285er und vergleiche mit der Grand Sport mit 335er Hinterreifen.
Presse sagt irgendetwas zwischen 0,2 und 0,4 s Vorteil für die Grand Sport für 0-100 km/h.
Auf 200 würde ich dann aber schon wieder Nachteile für die Grand Sport sehen, da der Luftwiderstand (zugegeben nicht nur wg. der Reifen) größer wird.
Besser wird es mit einem 305er nicht. Dürfte wohl eher bei 0,1 s liegen. Und das ist dann mal ganz ehrlich Rauschen im Wald.
Gruß
Stefan
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... und hier noch ein Link für die Interessierten für weitergehende Vergleiche
https://zeperfs.com/en/duel4701-6529.htm
Gruß
Stefan
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