Zitat:Original von Wutzer
Bewährt hat sich meiner Erfahrung nach folgende Faustregel: 5-10 sec nach dem Kaltstart (Zeit wird zum Durchölen des Motors und zum Anschnallen des Fahrers benötigt) kann man bedenkenlos abfahren und bis 2000 U/min drehen. Anschließend folgt die Maximaldrehzahl der Formel: Öltemperatur (in Grad C) x 100.
PS: Die C7 gefällt mir ja schon, aber da ich ein sparsamer Mensch bin, wird es wohl wieder ein C6 Coupe werden. Und bei Regen fahre ich gerne Corvette.
Gruß, Robert
Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er die Corvette, als das gefährlichste Spielzeug.
(frei nach Friedrich Nietzsche in: "Also sprach Zarathustra")
Tja, da sieht man einmal wieder, was die Corvette Motoren doch so alles klaglos wegstecken.
Von Baumaschinenöl bis hin zu hohen Wasser- und Benzineinträgen durch zu vorsichtiges und langsames Warmfahren. Meine Z06 kommt von Hamburg nach München bei den jetzt wieder bevorstehenden Temperaturen (<5 Grad) und einer Vorgabe von 2500 U/min nie über 70 Grad.
Und warum gerade 2500 und nicht bspw. 3500 U/min ?
Eine Abstufung der möglichen Drehzahl über die Öltemperatur ist sinnvoll und wird auch vielerorts angewendet. Ein ängstliches Starren auf eine Maximaldrehzahl bis zum erreichen einer Absolution erteilender Temperaturschwelle macht technisch dagegen keinen Sinn.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
Ja, so einfache pauschae Alantworten mit 2 Eckwerten werden immer wieder gerne gegeben, um den "lästigen" Frager schnellstmöglich wieder los zu werden. (Soll es so auch in anderen Berufsständen geben).
100% verkehrt ist es ja auch nicht für Porsche und Ferrari-Motoren, die sich neben vielen Dingen u.a. auch durch die Tatsache unterscheiden, dass sie temperaturgeregelte Ölkreisläufe haben.
Technisch ausgereizt ist aber auch da die Antwort eher nicht. Für die älteren Z06en ist diese Empfehlung jedoch nicht empfehlenswert.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
Zitat:Original von Wutzer
Ja, so einfache pauschae Alantworten mit 2 Eckwerten werden immer wieder gerne gegeben, um den "lästigen" Frager schnellstmöglich wieder los zu werden. (Soll es so auch in anderen Berufsständen geben).
100% verkehrt ist es ja auch nicht für Porsche und Ferrari-Motoren, die sich neben vielen Dingen u.a. auch durch die Tatsache unterscheiden, dass sie temperaturgeregelte Ölkreisläufe haben.
Technisch ausgereizt ist aber auch da die Antwort eher nicht. Für die älteren Z06en ist diese Empfehlung jedoch nicht empfehlenswert.
Gruß
Wutzer
Weder in den langen abendlichen Gesprächen mit einem Mitglied des Zuffenhausener Entwicklungsteams - man traf sich zufällig nachbarschaftlich auf Elba - noch in meinen langen Jahren, die ich für den deutschen Vertrieb der Italiener gearbeitet habe, gab es einfache pauschale Anworten auf meine Fragen.
Mir ist erklärt worden - ich gebe das mal so laienhaft aus meiner Erinnerung wieder - daß die Zeit in der Motoren im Kaltstart komplett überfettet wurden und dann Benzineintrag ins Motoröl bekommen, lange vorbei sei. Die heutigen Einspritzanlagen würden schon schadstofftechnisch im Kaltstart von -8°C erfasst werden und man könnt sich sicher sein, dass die keinen Tropfen mehr Benzin zufügen würden, als nötig. Deshalb sollte man hohe Drehzahlen über 2500 Touren, die sich als reinstes Gift für den Motor beim Warmfahren erwiesen hätten, vermeiden.
Ich bin kein Motorenentwickler und weiß deshalb nicht, ob die Herren Unsinn erzählen oder Du. Ich hab damit bis jetzt jedenfalls noch keinen Motor gehimmelt.
Das ist ein vielschichtiges Thema, ähnlich der reinen Ölthreads....
Edgar, Du wirst damit sicher keinen Motor himmeln. Du fährst aber auch sicher großteils längere Strecken. Dadurch kommt dein Öl immer in Temperaturbereiche, in denen sich die unerwünschten Bestandteile (Wasser und Benzin) aus dem Öl verflüchtigen.
Grundsätzlich muß man aber zwischen dem LS3 ohne Trockensumpf und dem LS7 unterscheiden. Der LS3 erreicht eine gesunde Öltemperatur > 75° ja recht schnell. Das sieht beim LS7 ganz anders aus.
Moderne Synthetik-Öle sind bezüglich der Schmiereigenschaften mit Älteren nicht vergleichbar. Diese besitzen auch bereits bei niedrigen Temperaturen eine sehr gute Scherstabilität und Schmierwirkung.
Grundsätzlich ist beim Warmwahren daher ersteinmal wichtig, dass der Motorblock und die Innereien eine gewisse gleichmäßige Temperatur erreichen. Hierfür ist die Wassertemperatur durchaus ein Indikator. Bis dahin sollte man den Motor ganz sicher nicht hoch belasten. Ist dieses erreicht, spielt es keine entscheidende Rolle, ob der Motor dann bei z.B. 40° Öltemperatur nun bis 2.000 oder 3.000 U/Min gedreht wird. Vollast sollte natürlich nicht unter ca. 7o° Öltemperatur erfolgen.
Wichtig ist aber auch, dass das Öl in gewissen Zeitabständen in Temperaturbereiche kommt, wo sich die unerwünschten Einlagerungen verflüchtigen. Un da beißt sich die Katze bei Motoren, welche bei niedrigen Drehzahlen gar nicht diese Temperaturregionen erreichen, in den Schwanz.
Na, dann schauen wir einmal in der Applikation meines LS7 nach. Dort findet sich ein Kennfeld in dem die Anreicherung in Abhängigkeit von der Einspritzventiltemperatur ( ist wichtig für das Verdampfungsverhalten des eingespritzten Kraftstoffes) und der Motorwassertemperatur (für die Gemischaufbereitung viel wichtiger als die Öltemperatur). Dieses Kennfeld ist als Bild unten angefügt. Die Zahl 1.3 bedeutet darin beispielsweise eine 30 %ige Anfettung. Hinzu kommt noch eine lastabhängige Bewertung, bei der mit fallendem Saugrohrunterdruck (=steigende Last) die Anfettung noch weiter angehoben wird.
Spare mir hier das Bild und erwähne das auch nur deshalb, weil mit niedriger Drehzahl fahren auch immer bedeutet mit relativ hoher Last unterwegs zu sein, da die abgegebene Leistung eines Motor sich nun einmal aus dem Produkt von Last und Drehzahl ergibt.
Soviel zur Theorie. Wer einmal nach einem Kaltstart den Lambda-Verlauf auf der Anzeige einer Breitbandsonde verfolgt halt, kann hier bestimmt viel erzählen.
Sicherlich war alles früher - insbesondere bei Vergaser Motoren- noch viel schlimmer. Aber auch heute kommt es zwangsläufig bei jedem Kaltstart zu Benzin- (und Wasser) Einträgen ins Öl, die es schnellstmöglich zu entsorgen gilt. Bei bestimmten Tests, zum Beispiel den Kerzenverrußungstest, bei dem mehrere Kaltstart hintereinander ohne ein zwischenzeitliches Erreichen der Betriebstemperatur gefahren werden, muss das Öl im Testablauf gewechselt werden, sonst führt die Eisbildung im angesammelten Wasser zur einer Verstopfung der Ölkanäle und somit zu einem Lagerschaden. Im Heiß-Kalt-Wechseltest, bei dem im häufigen Wechsel der Motor bei Kälte gestartet wird um anschließend mit hoher Belastung schnell bis zur Betriebstemperatur und anschließend wieder abgekühlt wird, sind auch zwischenzeitliche Ölwechsel erforderlich, da die stetig steigende Kraftstoffanreicherung über die Kurbelgehäuseentlüftung die Lambdaregelung überfordert.(Fehlereintrag!) Dieser Test dient übrigens auch dazu, das Kaltverschleißverhalten eines Motors zu untersuchen.
Letztlich ist aber alles ein Streit um des Kaisers Bart, da Corvette Fahrer Kaltstart bei Minustemperaturen meiden und falls doch das Auto nach dem Start üblicherweise auch lange und weit genug fahren.
Das erfordert aber auch das Erreichen und Verweilen bei der notwendigen Öltemperatur, so wie es Francis 2 richtig bemerkt hat. Dazu braucht man bei den früheren LS7 allerdings auch Drehzahl !
Worum geht es beim Warmfahren eigentlich ? Kaltes modernes Öl schmiert eigentlich ganz hervorragend, sofern überall vorhanden. Das sollte aber die Startprozedur sicherstellen.
Also bleibt das gleichmäßige Erwärmen der Bauteile als Hauptgrund bestehen. Und hier geht es primär um die Spiele und Toleranzen, die zum großen Teil aber auch von der Wassertemperatur bestimmt werden. Ein paralleler Verlauf von Wasser- und Öltemperatur und ein schnelles Aufwärmen wäre somit erstrebenswert. Leider hat GM diesen Aspekt bei den frühen LS7- Motoren aus Kostengründen unberücksichtigt gelassen, so dass die Öltemperatur über Gebühr stark nachhinkt. Hier muss man über die Drehzahl nachhelfen, um bei niedrigen Außentemperaturen eine "Selbstreinigung" des Öles überhaupt zu erreichen. Ansonsten schadet man dem Motor mit zögerlichem Warmfahren mehr als man ihm nutzt.
Vielleicht hat der ein oder andere ja schon einmal die Erfahrung gemacht, dass nach einer längeren Tour, der viel Kurzstrecke vorausging, der Ölverbrauch recht hoch war, sich dann aber wieder normalisierte. Dieser erhöhte Ölverbrauch beruhte dann auf den unverwünschten Beimischungen vom Öl, die sich bei der Tour davongestohlen haben
Zu dem Thema ab wann man Volllast geben darf, sei nur angemerkt, dass man bspw. mit einem Pedalwert von 35% bei 1300 U/min bereits 98% Last stellt. Gerade bei niedrigen Drehzahlen fährt man, wie bereits oben erwähnt, viel öfter und leichter an der Vollast, als man überhaupt glaubt.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
Eigentlich müsste man beim LS7 mal die Temperatur messen, die das Öl nach passieren der Ölpumpe hat. Dadurch, dass die Temperatur im Trockensumpf gemessen wird nehme ich an, dass diese Angabe dann zumindest in der Warmlaufphase nicht dem tatsächlichen Wert im Motor entspricht.