16.12.2005, 08:57
Hallo,
soll ich die Verwirrung noch ein wenig anheizen?
Meine Radbolzen schmiere ich auch NICHT.
Bei geschmierten Gewinden kommt noch ein weiterer Aspekt dazu. Prinzipiell gilt, Haftreibung ist größer als Gleitreibung. Reibung ist (in erster Näherung) von der Kraft (senkrecht) auf die Reibflächen abhängig.
Schraubt man den Bolzen geschmiert fest, liegt (während der Einschraubbewegung) die kleinere Gleitreibung vor, die durch das Schmiermittel weiter reduziert wird. Man erreicht, daß ein großer Teil des Drehmomentes in axiale Spannkraft übersetzt wird.
Wird der Bolzen nicht mehr bewegt, kommt die höhere Haftreibung zur Geltung, die durch die axiale Spannkraft erzeugt wird.
Da man aber geschmiert eine höhere Axialkraft erreicht hat, die Haftreibung genau von dieser Axialkraft abhängt, muß beim Lösen des Gewindes ein deutlich höheres Lösedrehmoment aufgebracht werden als man zum Anziehen aufgewendet hat.
Jetzt kommt der KNACKpunkt:
Wurde die Schraube beim Festziehen schon über den elastischen Bereich strapaziert, kann sie beim Lösen überlastet werden.
Oder der Schmierstoff wird durch die Belastung und eine mehr oder weniger lange Liegezeit aus dem Gewindespalt verdrängt, dann hat man ungeschmierte Haftreibung - nochmal deutlich höher !!! - noch höheres Lösemoment. Weiter ausmalen muß ich das nicht....
Gruß
Klaus
soll ich die Verwirrung noch ein wenig anheizen?
Meine Radbolzen schmiere ich auch NICHT.
Bei geschmierten Gewinden kommt noch ein weiterer Aspekt dazu. Prinzipiell gilt, Haftreibung ist größer als Gleitreibung. Reibung ist (in erster Näherung) von der Kraft (senkrecht) auf die Reibflächen abhängig.
Schraubt man den Bolzen geschmiert fest, liegt (während der Einschraubbewegung) die kleinere Gleitreibung vor, die durch das Schmiermittel weiter reduziert wird. Man erreicht, daß ein großer Teil des Drehmomentes in axiale Spannkraft übersetzt wird.
Wird der Bolzen nicht mehr bewegt, kommt die höhere Haftreibung zur Geltung, die durch die axiale Spannkraft erzeugt wird.
Da man aber geschmiert eine höhere Axialkraft erreicht hat, die Haftreibung genau von dieser Axialkraft abhängt, muß beim Lösen des Gewindes ein deutlich höheres Lösedrehmoment aufgebracht werden als man zum Anziehen aufgewendet hat.
Jetzt kommt der KNACKpunkt:
Wurde die Schraube beim Festziehen schon über den elastischen Bereich strapaziert, kann sie beim Lösen überlastet werden.
Oder der Schmierstoff wird durch die Belastung und eine mehr oder weniger lange Liegezeit aus dem Gewindespalt verdrängt, dann hat man ungeschmierte Haftreibung - nochmal deutlich höher !!! - noch höheres Lösemoment. Weiter ausmalen muß ich das nicht....
Gruß
Klaus