19.11.2005, 23:12
An alle Nicht-Schweizer
Für Nicht-Schweizer ist das schweizerische Steuersystem in der Tat völlig fremdartig und schwer verständlich. Zum Beispiel werden nicht nur in jedem Kanton, sondern in jeder Gemeinde, auch wenn diese nur 100 Seelen zählen sollte, andere Steuern erhoben. Wie alles, hat ein solches System Vor- und Nachteile. Einerseits entstehen dadurch natürlich Ungerechtigkeiten, indem bestimmte Bürger nicht einsehen, weshalb sie für das gleiche steuerbare Einkommen in der Wohngemeinde zum Beispiel CHF 10'000 zahlen müssen, währenddem ihnen in der 10 km weiter entfernten Gemeinde nur CHF 7'000 abgeknüpft würde. Ein Vorteil dieses föderalistischen Systems besteht mE darin, dass ein gewisser Konkurrenzkampf entsteht, mit den Steuermitteln haushälterisch umgegangen werden muss, um im Konkurrenzkampf bestehen zu können. Werden nämlich ausserordentlich hohe Steuern erhoben, läuft diese Gemeinde Gefahr, dass vor allem Steuerzahler mit hohen Einkommen die Gemeinde verlassen. Man gibt ein freundliches Telephon an das Finanzamt der Gemeinde und zitiert den Götz "Jetzt könnt Ihr mich am ... lecken" In zwei Monaten ziehe ich in eine andere Gemeinde, worauf dem Finanzbeamten nichts anderes übrig bleibt, als am Daumen zu saugen.
Die Suppe wird allerdings nicht so heiss gegessen wie sie gekocht wurde. Ueber einen sogenannten Finanzausgleich werden sogenannte finanzschwache Kantone und Gemeinden durch die finanzstarken Kommunen unterstützt, allerdings nicht derart, dass die ersteren damit die grosse Kelle schwingen können.
Dieses spezielle Steuersystem ist zwangsläufig eine Folge der auch sehr föderalistisch gehaltenen Staatsordnung und Grundeinstellung vieler Bürger. Möglichst wenig Zentralgewalt, wir machen es so, wie wir es für gut befinden, wir wollen selbst entscheiden und nicht Befehle von Bern oder Brüssel entgegennehmen, wir wollen keine fremden Vögte, weit weg vom Geschütz gibt alte Soldaten, je weiter weg, desto weniger werden die regionalen Probleme erkannt und auch behandelt etc., etc.
Beitrag von alm-öhi, der immer Ausschau hält, wie er dem Steuervogt entrinnen kann.
Für Nicht-Schweizer ist das schweizerische Steuersystem in der Tat völlig fremdartig und schwer verständlich. Zum Beispiel werden nicht nur in jedem Kanton, sondern in jeder Gemeinde, auch wenn diese nur 100 Seelen zählen sollte, andere Steuern erhoben. Wie alles, hat ein solches System Vor- und Nachteile. Einerseits entstehen dadurch natürlich Ungerechtigkeiten, indem bestimmte Bürger nicht einsehen, weshalb sie für das gleiche steuerbare Einkommen in der Wohngemeinde zum Beispiel CHF 10'000 zahlen müssen, währenddem ihnen in der 10 km weiter entfernten Gemeinde nur CHF 7'000 abgeknüpft würde. Ein Vorteil dieses föderalistischen Systems besteht mE darin, dass ein gewisser Konkurrenzkampf entsteht, mit den Steuermitteln haushälterisch umgegangen werden muss, um im Konkurrenzkampf bestehen zu können. Werden nämlich ausserordentlich hohe Steuern erhoben, läuft diese Gemeinde Gefahr, dass vor allem Steuerzahler mit hohen Einkommen die Gemeinde verlassen. Man gibt ein freundliches Telephon an das Finanzamt der Gemeinde und zitiert den Götz "Jetzt könnt Ihr mich am ... lecken" In zwei Monaten ziehe ich in eine andere Gemeinde, worauf dem Finanzbeamten nichts anderes übrig bleibt, als am Daumen zu saugen.
Die Suppe wird allerdings nicht so heiss gegessen wie sie gekocht wurde. Ueber einen sogenannten Finanzausgleich werden sogenannte finanzschwache Kantone und Gemeinden durch die finanzstarken Kommunen unterstützt, allerdings nicht derart, dass die ersteren damit die grosse Kelle schwingen können.
Dieses spezielle Steuersystem ist zwangsläufig eine Folge der auch sehr föderalistisch gehaltenen Staatsordnung und Grundeinstellung vieler Bürger. Möglichst wenig Zentralgewalt, wir machen es so, wie wir es für gut befinden, wir wollen selbst entscheiden und nicht Befehle von Bern oder Brüssel entgegennehmen, wir wollen keine fremden Vögte, weit weg vom Geschütz gibt alte Soldaten, je weiter weg, desto weniger werden die regionalen Probleme erkannt und auch behandelt etc., etc.
Beitrag von alm-öhi, der immer Ausschau hält, wie er dem Steuervogt entrinnen kann.