27.02.2014, 00:59
Zitat:Original von gpDu benutzt ein ungünstiges, raumfestes Bezugssystem, um die Arbeit des Differenzials zu beobachten. In diesem erscheinen die Bewegungen der einzelnen Komponenten u.U. recht kompliziert. Um zu verstehen, was die beiden Rutschkupplungen machen, ist es am einfachsten, sich in Gedanken auf den Differenzialkorb zu setzen. Dann erkennt man unmittelbar, dass relativ zum Korb, die beiden Halbachsen sich stets mit betragsmäßig gleichen, aber entgegengesetzten Geschwindigkeiten drehen.
Die Außenlamellen sind verdrehfest mit dem Differenzialkorb und die Innenlamellen verdrehfest mit den Achskegelrädern verbunden. Nur die Ausgleichskegelräder drehen sich in entgegengesetzter Richtung. Wenn das kurveninnere Rad sich langsamer dreht und das kurvenäußere Rad sich schneller dreht, dann können die Kupplungen nach meinem Verständnis nicht mit der gleichen Drehzahl rutschen. Weiterhin verteilt das Differenzial immer noch Drehmoment unterschiedlich in der Kurve. Das bedeutet für mich, das bei einer Sperre mit gleicher Sperrwirkung auf beiden Seiten, unterschiedliche Drehmomente auf die Kupplungen abgegeben werden. Damit müssten sich auch die Werte - pro Kupplung - verschieben wann das anliegende Drehmoment die max. mögliche Haftreibung übersteigt und die Kupplung beginnt zu rutschen.
Da wir hier nicht von irgendeinem Locker reden der eine 100% Sperre auslöst sondern von einer Lamellensperre die den Wirkungsgrad verschlechtern soll - bleibt es im Grunde genommen für mich immer eine Umverteilung von Drehmoment.
Wo ist hier mein Denkfehler?
Zitat:Frage: Besteht die Möglichkeit das sich bei Übertragung von Drehmoment Spreizkräfte in axialer Richtung auf die Achskegelrädern entstehen? und damit der Druck auf die Lamellen zusätzlich leicht erhöht wird (z. B. bei vollen beschleunigen gerade aus).Beim Betrieb des Differenzials kommt es definitiv zu Kräften, die die Kegelräder auseinander treiben wollen. Die beiden Kegelräder, die die Ausgangswellen antreiben, sind mit diesen Wellen jedoch über Verzahnungen verbunden und damit in axialer Richtung verschiebbar. Die Axialkräfte werden schließich von Kegellagern aufgenommen und nicht an die Achsen, geschweige denn die Reibscheiben weitergeleitet.
Es gibt Differenziale, die diesen Effekt, wie ihn auch Falk beschreibt, benutzen, um eine Drehmoment fühlende Sperrwirkung zu erzielen, die Differenziale in den neueren Corvetten sind aber meines Wissens nicht von dieser Art.
Gruß, Robert
Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er die Corvette, als das gefährlichste Spielzeug.
(frei nach Friedrich Nietzsche in: "Also sprach Zarathustra")
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