Was BBSchummi schreibt stimmt... die Nockenwelle hat einen entscheidenden Einfluß auf das vom Motor erzeugte Vakuum. Aber natürlich können auch Undichtigkeiten das Vakuum, das letztlich am Scheinwerfer ankommt, reduzieren.
Je weniger Vakuum ankommt, desto mehr macht sich der ansich leichte zeitliche Versatz bei der Öffnung bemerkbar.
Das Dichtkit für die Actuators nennt sich "boot and seal kit".
Die beiden Steuerventile (relays) zu reparieren geht zwar, aber Tauschen ist einfacher. Die Dinger saugen sich leider über die Zeit den Straßenstaub ein und zerstören dadurch ihre Dichtungen. Wenn ihr also neue reinmacht, dann umhüllt das offene (kleine) Ende mit Schaumstoff - dann halten die Dinger länger. Und die sind leider nicht ganz billig
Es gibt übrigens noch einen Zylinder (actuator) für die Scheibenwischerabdeckung von Jahrgang 68 bis 72 mit demselben relay wie wie für die Scheinwerfer. Auch hierfür gibt es ein Boot und seal kit. Man kann für die Scheinwerfer vorne auch die beiden Relays durch eines ersetzen (war bis 69 Serie...) mit ein paar T-Stücken. Dann kommen beide Scheinwerfer gleichzeitig hoch, nur ein wenig langsamer. Ist aber besser als ein undichtes System...
Einen kompletten Schlauchkit gibt es, es reicht aber oft schon aus, jedes aufgesteckte Schlauchstück ca. 10 bis 15mm abzuschneiden und wieder draufzustecken (meist ist genug Überschußlänge da..). Die Schläuche selbst werden kaum undicht, nur die Enden quellen auf.
Andere Undichtigkeiten kann es noch am Vakuum-Tank (ab 73 glaube ich vorne beid den Scheinwerfern in Form einer großen Konservenbüchse, vorher auf Fahrerseite neben Hauptbremszylinder im Kotflügel. Und ganz viel später sogar als Rohr im Rahmen vorne) Scheinwerferschalter und an den beiden (bzw. einem ab 73) Override-Schaltern unter der Lenksäule geben. Ist aber eher selten, da diese Teile im Innenraum liegen.
Mit dem Testen des Vakuums ist das so eine Sache (z.B. nach abgestelltem Motor nach 5 Minuten oder mehr prüfen, ob die Scheinwerfer noch aufgehen....):
Bei meinem Fahrzeug ist auch nach ca. 30 Minuten nichts mehr da. Wenn alles ganz dicht ist, müßte sich nach einem Tag noch der Scheinwerfer mindestens einmal öffnen lassen... ich war mal soweit, aber mittlerweile ists wieder bissl undicht. Trotzdem öffnen meine Scheinwerfer sehr schnell (habe auch schon Dichtungen, Schläuche und Relays bearbeitet). Es ist halt nicht dicht genug um Vakuum bei abgestelltem Motor lange zu halten.
Wenn jedoch sofort nach dem Motorabstellen gar nichts mehr geht, sollte man etwas tun. Das Problem ist, daß dort an der Ansaugspinne, wo das Vakuum abgenommen wird (hinterm Vergaser) dann bei laufendem Motor ständig über das undicht Vakuumsystem "Falschluft" gezogen wird. Das hat zur Folge, daß die beiden Zylinder, die mit diesem Teil der Ansaugspinne verbunden sind (meistens 6 und 7 glaube ich...) zu mager und damit zu heiß laufen.
Man kann das sogar prüfen: Fahrt im Leerlauf einen steilen Berg runter oder geht bei hoher Drehzahl einfach vom Gas (Schiebefahrt) - meist hört man dann im Auspuff einiges an Fehlzündungen (kommt von zu magerem Gemisch). Wiederholt das ganze mit einem Stopfen auf dem Vakuum-Anschluß direkt auf der Spinne, sodaß der Anschluß dicht ist. Wenn ihr dann deutlich weniger Fehlzündungen hört, dann ist das Vakuumsystem schon ziemlich undicht. Dann solltet ihr das System abdichten oder zumindest tagsüber den Anschlußverschließen und die Scheinwerfer u. U. von Hand rausholen (zum Einfahren braucht ihr dann spätestens das Vakuum).
Du sagtest, daß der Vakuum-Tank bis ´73 eine "Konservendose" bei den Scheinwerfern vorne war, und daß sehr viel später sogar ein Tank im Rahmen war...
Wie lange sehr viel später???
Meine Corvette ist Bj. 74 (Oktober ´73 von Band gelaufen), und hat vorne im runden Querträger unter den Scheinwerfern zwei Anschlüsse.
Da ich sonst keinen anderen Vakuum-Tank habe, vermute ich, daß das der im Rahmen sein muss. Kann das hinhauen??? Oder wie kann ich das rausfinden???
Ach ja, und nochwas...!
Meine Scheinwerfer sind auch immer leicht versetzt (ca. 1/2 Sekunde) nacheinander aufge"ploppt".
Nur, an was kann es denn liegen, daß wenn ich bei laufendem Motor das Licht ausschalte (die Klappen gehen gleichzeitig zu), und dann so 10 Sekunden später den Motor ausmache, der rechte Scheinwerfer nochmal zu zucken beginnt, bzw. nochmal ganz auf"ploppt". Aber nur der Rechte???
Kann ein undichtes Vakuum-System daran schuld sein???
Vielen Dank schonmal für eventuelle Tips...
Gruß,
Flderauchmalmitheizungfahrenwollendeo
"Esst Kot, millionen Fliegen können nicht irren...!"
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"
Zum Vakuum-Tank:
Sorry, kann auch sein daß ich das verwechselt habe - daß erst der Tank im Querträger und dann die Konservenbüchse eingeführt wurde... moment, ich schaue mal bei ZIP nach... also, sieht so aus als ob die Dose von 80 bis 82 verbaut wurde.
Zum Aufpoppen des Scheinwerfers:
Dies ist Zeichen für ein defektes Rückschlagventil (check-valve, s. Bild - ist dort falsch gewesen, habe ich mit rot eingetragen) in der Vakuum-Leitung an der Ansaugspinne (das silberne Ding mit 3 Anschlüssen, hinter dem weißen Filter mit 2 Anschlüssen). Ich versuchs mal zu erklären:
Durch das defekte Rückschlagventil verschwindet kurz nach dem Abstellen des Motor das ganze Vakuum in den Motor (oder bzw. wird das evakuierte Vakuumsystem durch Luft aus der Ansaugspinne "geflutet"). Wenn das Vakuum sagen wir mal ca. 50% verloren hat, wird hierdurch das am weitesten von der Vakuumquelle entfernteste Relay (s. Bild), welches sowieso schon weniger Vakuum sieht, mit sowenig Vakuum versorgt, daß sich das Relay umschaltet: In der silbernen Dose oben am Relay ist eine Feder - sobald das Vakuum, was dort durch die dünne Steuer-Leitung normalerweise anliegt, verschwindet, drückt die Feder das Ventil im schwaren, schmalen Teil in eine andere Stellung (nämlich zum Öffnen). Das restliche Vakuum, daß sich noch im Tank des Kraftkreises (gelbe Leitungen bzw. grün und rot an den Actuators) befindet, öffnet dann kurz den Scheinwerfer, der dann (weil das Vakuum dann entgültig futsch ist) wieder zufällt.
Als Rückschlagventil kann man auch ein anderes nehmen (aus Bremsverstärkerleitung eines moderneren Fahrzeuges, z.B. vom Vectra B, OPEL-Kat-Nr. 564611, kostet ca. 4 Euro). Braucht man nur noch ein keines T-Stück für den 2. Abgang für die Steuerleitung.
Schlauch Farben:
Schwarz bzw. Schwarz-weiß -> Steuerleitungen oder Vakuum-Quelle
Gelb: Kraftleitung
Rot: Schließen Scheinwerfer/Wiper-Door
Grün: Öffnen Scheinwerfer/Wiper-Door
Hier noch ein Link zum Diagramm: https://www.stingray.nu/bilder/vacuum.pdf
das müßte der Vakuumtank sein, denn so wie auf dem Bild von Wilfried (Dragon) sieht`s auch bei meiner 76ér aus ..... runder Querträger mit zwei Anschlüssen!
Zitat:die Scheinwerfer bleiben oben - bei mir mehrere Tage - meiner Meinung nach ein Zeichen, dass sie dicht sind
Wenn die Scheinwerfer mal oben (offen) sind, benötigen sie keinen Unterdruck mehr, um in dieser Stellung zu bleiben. Insofern ist das tagelange Offenbleiben kein Beweis für ein dichtes Unterdrucksystem .
Es gibt aber einen anderen Test dafür:
Nach dem Abstellen des Motors sollten die Scheinwerfer (per Lichtschalter oder Override-Switch) noch zweimal auf und wieder zu gehen. Wenn das klappt, ist alles dicht.
Im übrigen ist der Sollzustand ein fast völlig synchrones Öffenen und Schließen der beiden Scheinwerfer.
Gruß
Tripower
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Klasse Hinweis Jürgen.
Bei meiner ´82er müßte das auch der Vacuumtank sein,
und da nach dem Abstellen des Motors überhaupt nichts mehr
Vacuummäßig passiert, vermute ich, daß mein Vorbesitzer den Tank
wohl abgeklemmt hat.
Das wird auch der Grund dafür sein, daß bei mehr als 180km/h auf der Autobahn
die Scheinwerfer nacheinander ausklappen, da der Unterdruck im Motor nicht
mehr ausreicht und kein Vorrat vorhanden ist.
Werde das mal überprüfen.
Ansonsten klappen bei mir die SW auch leicht zeitverzögert, aber zügig aus.
Nach meiner Erfahrung ist der Vakuum-Tank NICHT der Verursacher von Problemen.
Viel häufiger sind folgende Ursachen:
- Defektes Rückschlagventil (das silberne Ding mit 3 Anschlüssen am Vakuum-Abgriff auf der Ansaugspinne). Hier kann man z.B. ein Rückschlagventil vom OPEL Bremskraftverstärker nehmen, Katalog-Nr. 564609 (ca. 4€)
- Undichte Schalt-Relais (siehe mein obiges Post - die Dinger sitzen vorne zwischen den Scheinwerfern und saugen sich den Straßenstaub rein, der dann die inneren O-Ringe zerstört...). Sind leider teuer, ca. 100 Euro eines
- Undichte Schläuche (hier reicht es meist, das aufgequollene Ende der Schläuche 1cm abzuschneiden und die Schläuche wieder aufzustecken).
- Haar-Riß im Filter (das weiße Ding mit 2 Anschlüssen am Vakuum-Abgriff auf der Ansaugspinne). Ist nicht teuer.
- Undichter Scheinwerfer-Schalter.
- Undichte Aktuatoren (die Dinger, die die Scheinwerfer bewegen - hierfür gibt es ein preiswertes Dichtkit, sog. "seal and boot kit").
Ach.. ich sehe gerade, daß ich das alles schon mal weiter oben geschrieben habe....
Hallo V8yunkie.
Natürlich habe ich den vorherigen Beitrag gelesen und auch verstanden,
bin aber der Meinung, da bei meiner ´82er kein Vacuumtank angeschlossen ist,
das daß die Ursache für das Ausklappen der Scheinwerfer bei hohen
Geschwindigkeiten ist,
da die Schläuche und Steuereinheiten dicht sind und die Actuator neu sind.
Übrigens wollte ich Dir eine Zeichnung von meinem Vacuumsystem,
wie es jetzt angeschlossen ist hier hineinsetzen, ich weiß aber nicht wie.
Kannst Du mir nen Tipp geben?