Ist übrigens gerade bei einem Ferrari ein Reisenproblem.
Pfusch vom Hersteller. Auch GM
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Warum Kunststoff klebrig wird - Materialermüdung und Chemie
Dass Kunststoff klebrig wird, ist kein Zufall, sondern Folge von Alterungsprozessen. Weichmacher entweichen, Additive zersetzen sich, oder Umwelteinflüsse hinterlassen Spuren. Entscheidend ist, das Material zu verstehen - denn nicht alle Kunststoffe reagieren gleich. Eine Handyhülle aus Silikon verhält sich anders als ein PVC-Schlauch oder ein Polyethylen-Behälter.
Weichmacher wandern ab: Billige Kunststoffe enthalten oft flüchtige Phthalate. Diese verdunsten über Jahre, besonders unter Hitze oder Feuchtigkeit. Zurück bleibt eine poröse, klebrige Oberfläche - typisch bei alten Kabeln, Gummistopper oder Plastikfolien.
UV-Licht zersetzt Polymerketten: Sonnenlicht spaltet die chemischen Bindungen im Kunststoff. Die Oberfläche wird rau, verliert Farbe und fühlt sich an wie zähflüssiger Honig. Betroffen sind Gartenmöbel, Spielzeug oder Autoarmaturen.
Fettfilm als Klebstoff: Reinigungsmittel mit Ölen oder Silikon hinterlassen unsichtbare Rückstände. Diese wirken wie Magnet für Staub und Hautpartikel. Über Monate entsteht eine schmierige Schicht, die selbst mit Seife kaum abgeht.
Hitze lässt Kunststoff „schwitzen“: Thermische Belastung - etwa in der Spülmaschine oder an elektronischen Geräten - treibt Additive an die Oberfläche. Dort oxidieren sie und bilden einen klebrigen Film.
Kunststoff entkleben - Methoden mit Augenmaß
Nicht jede Methode wirkt bei jedem Kunststoff gleich. Ein Silikonöl kann bei PVC helfen, während es Acryl trübt. Testen Sie Techniken immer an unauffälligen Stellen - und passen Sie sie an das Material an.
Isopropanol (70–90 %): Ideal für hartes ABS oder Polycarbonat (z. B. Elektronikgehäuse). Tränken Sie ein Mikrofasertuch und reiben Sie kreisförmig, bis die Klebrigkeit nachlässt. Bei Weich-PVC vorsichtig - der Alkohol kann die Oberfläche austrocknen.
Backpulver-Paste: Sanftes Peeling für empfindliche Kunststoffe wie Polyethylen (Plastikschüsseln). Paste auftragen, 10 Minuten einwirken lassen, mit kühlem Wasser abspülen. Nicht bei lackierten Flächen verwenden!
Spülmittel-Essig-Mix: Universell für leichte Verschmutzungen. Ein Esslöffel Essig auf 500 ml Wasser löst Kalk- und Fettrückstände. Nach dem Wischen immer mit klarem Wasser nachspülen - Essigreste können sonst korrodieren.
Silikonöl für technische Kunststoffe: Dünn aufgetragen (z. B. bei Werkzeuggriffen aus TPE) bildet es einen wasserabweisenden Film. Vermeiden Sie es bei Griffen, die rutschfest bleiben sollen - das Öl kann glätten.
Talkumpuder gegen Fingerkontakt: Perfekt für Schubladengriffe aus PS (Polystyrol). Das Pulver neutralisiert Hautfette - aber nicht bei transparentem Kunststoff verwenden, es hinterlässt Schlieren.
Wöchentliches Abwischen: Ein Mikrofasertuch mit lauwarmem Wasser entfernt Hautfette und Staub. Keine Pausen machen - einmal angelagerter Schmutz beschleunigt chemische Reaktionen.
Materialgerechte Reiniger: Für Acryl (z. B. Vitrinen) greifen Sie nur pH-neutrale Seife. Bei Polyurethan (Sportgeräte) milde Spülmittel ohne Duftstoffe.
Lagerung im „Kunststoff-Klima“: Trocken, kühl (15 bis 20 °C) und dunkel. Selbst stabile Materialien wie PET zersetzen sich in feuchten Kellern oder praller Sonne schneller.
Wann Sie aufgeben müssen: Manche Kunststoffe sind nicht zu retten - etwa Weich-PVC, bei dem die Weichmacher bereits vollständig ausgedünstet sind. Erkennbar an tiefsitzender Klebrigkeit, die nach Reinigung sofort zurückkehrt. In diesem Fall hilft nur Austausch durch hochwertigeres Material (z. B. TPU statt PVC).