Kolbenringe einfeilen: How To
#1
Es gibt diverse Arten von Kolbenringen.

- Standart
- Zero Gap
- File to fit

und andere. Das sind die häufigsten

Kolbenringe die als File Fit verkauft werden haben ein Übermaß (z.B. 0.035 bei .03 Bohrung)

Hintergrund ist, das verschiedene Nutzungsarten des Motors verschiedene Ausdehnungsverhalten der Kolbenringe haben und genau definierte Drücke an den Ringen vorbeigehen sollen, um die Kolbenringe anzupressen.
Die Hersteller geben für die verschiedenen Nutzungszwecke (Marine, Strasse, Dragrace, Aufgeladen usw) verschiedene Maße des Abstandes zwischen den Kolbenringenden an (Gap-Size). Mal sind die oberen und unteren Dichtringe zu feilen, mal nur die Oberen (Satzabhängig). Bei den Kolbenringen liegt immer eine Art Formel bei, mit der das ausgerechnet werden kann, bei Keith Black ist auch eine Rechenseite

https://kb-silvolite.com/calc.php?action=ring

Der Ring Gap Factor ist zu beachten, das ist nicht das Spaltmaß! Mit dem RGF muss das Bohrungsmaß multipliziert werden (und dann Umrechung in Metric nicht vergessen je nach Fühlerlehre)

Für die Montage braucht man:

1 Kolben (Flach)
1 Ringfeile (Handbetrieben, ist eine Art Schleifscheibe mit Kurbel / Motor) oder Satz Feilen

[Bild: sum-906795.jpg]
1 Taschenrechner
1 Satz Fühlerlehren

Der Zylinder muss sauber und geölt sein. Den Ring setzt man ein und drückt ihn mit dem Kolben ca. 2 cm in die Bohrung. So ist gesichert, das der Ring gleichmäßig in die Bohrung geht. Dann Ring rausnehmen und die Enden abfeilen.

Da ist der Crux: Wer die Ringfeile nicht besitzt muss noch sorgfältiger vorgehen. Die Ringfeile hat den Vorteil, das a) beide Enden gleichmässig abgefeilt werden und b) durch die Auflage die Ringenden grade abgefeilt werden. Wer das mit Standartfeilen macht sollte für das grobe eine feine Werkstattfeile haben und für das Feine eine kleine Schlüsselfeile. Dann aber immer nur eine Seite der Ringenden abfeilen von aussen nach innen, um die Beschichtung nicht wegzureissen. Ein Ende deswegen, um, wenn man den Ring zusammendrückt, zu sehen ob die Enden grade und gleichmässig gegeneinanderpassen

Immer wenig wegfeilen, was weg ist ist weg. Wenn abgefeilt wurde wieder den Ring einsetzten und mit dem Kolben in die Bohrung drücken. Wer eine Lampe unter den Block legt kann auch sehr gut durch das Licht sehen ob die Enden gleichmässig gefeilt sind.

Wenn iich was vergessen habe bitte erweitern, wenn jemand was für Falsch hält bitte aufklären. Das bischen was ich weiß muss nicht unbeding richtig sein
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#2
Gute Anleitung, eine Arbeit die ich noch vor mir habe !!

Rapahel
NCRS (Not Correctly Restored Society)

Hell yeah I beat on it.. It's what they are for! They ain't station wagons.
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#3
Heisst das, dass die Kolbenringe bei einem bestimmten Zylinderschliff nicht automatisch passend dazu geliefert werden?
Edit: btw. habe gelesen, dass die Pleuel nachgebogen werden muessen? Was, wie, wo, warum?
Gruesse,
Marius Burnout
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#4
das hat damit zu tun das verschiedene Einsatzzwecke sowie Treibstoffe anderes Spaltmass benötigen. Der Supergau ist es wenn unter hoher Belastung die Ringenden zusammenstehen was meist gebrochene Ringe mit sich bringt, natürlich bei dann verkratzten Zylinderwänden bis hin zum Totalschaden.

Ein eher grösseres Spaltmass ist besser als zu wenig.

Auch werden die die Spalte im zweiten Ring grösser eingepasst was mit fertigen nicht geht.

Habe ich z.B. 4.25 Borung sind file fits meist 4.255 also 0.005 grösser

Pleuel müssen dann nachgebogen werden wenn die Kolbenoberflächen nicht genau 90 Grad zum unteren Pleuelzapfen stehen, d.h. der Kolben geht leicht verkantet auf und ab. Passiert aus vielerlei Gründen, typisch US Motorenbauqualität mal einer der Gründe
_____________________________________________________________
CCRP Austria, Bundesstrasse 100, 8402 Werndorf
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#5
Wie werden die 90¤ gemessen, bzw. die genaue Prallelitæt der Kolbenboden zur Kurbelwelle bestimmt?
EDIT: woher weisst man, dass die Kolbenwænde nicht parallell zur Wand verlaufen?
Gruesse,
Marius Burnout
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#6
es gibt dazu ein Prüflehre, ein Prüftisch. Dort wird das untere Pleuelauge an einen selbstzentrierenden Dorn eingespannt und von oben mit einem Prüfwinkel die Planheit zum Kolben geprüft.

Wenn nicht plan, dann wird rohe Gewalt angewandt mit einem Dorn der im Kolbenbolzen einhängt, bei harten Schmiedepleuel bis hin zur Presse
_____________________________________________________________
CCRP Austria, Bundesstrasse 100, 8402 Werndorf
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#7
Kolbenringe:

Übermaß hatte ich ja oben schon geschrieben. Der Kolbenringspalt hat nichts zu tun mit dem Hohnschliff der Zylinderwände.

Bei KeithBlack Hypereutectic Kolben wird ein extrem geringes Laufspiel verwendet. Das kann dazu führen, das sich selbst die normalem Kolbenringe, die nicht 0.005 grösser sind (also keine FileFits) sich zu sehr ausdehen. Das kann dazu führen, das, je anchdem, wo der Spalt ist, der Kolben zwischen Brennraumboden und erstem Kolbenring regelrecht platzen kann

[Bild: ringland.gif]

Für die Pleuel brauchst du kein Prüftisch. Es gibt auch 2 Hausmethoden die gut funktionieren:

1:Prüfschritt: Pleuel aufeinanderlegen, jeweils Pleuelauge auf Pleuelfuß wechselnd. Da kannst du schon sehen ob einer von denen nicht stimmt.
2:Einspannen in ein sogenanntes "Rodvise"

[Bild: pro-66769.jpg]

Da werden bis zu 4 oder 6 Pleuel eingespannt mit dem Pleuelfuß, dann kann man die Pleuelaugen gegeneinander sehen.

Gerichtet werden die Pleuel mit einer Brechstange, Pleuelfuß in den Schraubstock, Brechstange mit passendem Sleeve ins Pleuelauge und biegen.

Was das Verkanten angeht: Das ist meines Kenntnissstandes so nicht ganz richtig.

Wenn das Pleuel verdreht ist, also Auge gegenüber Fuß kann man das Pleuel richten. Der Kolben läuft sowieso grade in der Bohrung hoch und runter, jedoch nicht in Flucht zur Kurbelwelle. Was passieren kann ist das die Ventile nicht genau in die Taschen passen bzw. der Dom nicht in den Brennraum (wenn jeweils vorhanden)

Wenn das Pleuel gebogen ist, das er von der Seite gesehen nicht wie eine Schraube sondern wie eine Banane ausssieht kann der Kolben verkannten. Wer diese richtet geht m.E. ein hohes Risiko ein, da es zu Haarrissen beim Richten kommen kann und der Pleuel dann unter Stress reisst. Hier habe ich, soweit passiert, immer das Pleuel getauscht

Wenn der Kolben minimal deachsiert ist ist das tolerabel. Richtig grade sind gegossene Pleuel nie, alleine schon wegen dem Maoerialverzug. Wer es 100% grade haben will muss entweder viele Arbeitsstunden bezahlen oder Maschinell gefertigte Pleuel nehmen. Lohnt sich aber nur dann wenn alles 100% gemacht wurde (Deck Planen, Lagergasse hohnen usw)
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#8
Waaas? das heisst fuer en Hersteller: rein in die Maschine, raus aus der Maschine und ab zum Verkauf ?
Keine Qualitætskontrolle.
Wuerde wiederum heissen soweit wie møglich alte Teile verwenden?
Ist das genauso bei "ausseramerikanischen" Herstellern?
Gruesse,
Marius Burnout
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#9
Rechne doch mal nach:

Im Jahr 200.000 V8 SB produziert für die verschiedenen Anwendungen, macht 1,6 Millionen Pleuel zu einem Preis von, ich schätz mal, nicht mal 1 Dollar das Stück seinerzeit....

Da ist Endkontrolle nicht das große Ding.....
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