Ich habe die ZR-1 im Dezember 2018 in Los Angeles aus erster Hand gekauft. Der Wagen hatte zu dem Zeitpunkt nur ca. 86000 KM gelaufen, war in einem recht guten und absolut originalen Zustand, wies allerdings wegen eines kleinem Seitenschadens hinten links einen Carfax-Eintrag auf (Erläuterungen dazu im Späteren). Alle erdenklichen Unterlagen wie der originale Dealer-Kaufvertrag vom 22.09.1989 und die zugehörige Fahrzeugbegleitunterlagen („Pizza-Box“ usw.) sind vorhanden, ebenso die Unterlagen vom Deutschen Zoll Bremerhaven und nach 9-monatiger Vollrestaurierung die Prüfberichte der Vollabnahme sowie H-Zulassung als Oldtimer vom TÜV Rheinland.
Die Frame-Off Restaurierung habe ich selber durchgeführt, ausgehend von meiner 20-jährigen Erfahrung in Restauration und Reparatur der Corvette C4 mit Schwerpunkt ZR-1. Arbeiten wie die Komplettlackierung, Sattler-Arbeiten oder die Restauration der vier originalen Aluminium-Felgen wurden von Fachfirmen ausgeführt.
1.Ausgangszustand:
Hier zunächst einmal ein paar Bilder von Ausgangszustand der ZR-1 bei der Ankunft in meiner Werkstatt:
Der Zustand war für ein 30 Jahre altes Auto nicht schlecht, war aber für mein Vorhaben der Vollrestauration uninteressant. Der Motor lief sauber, der Wagen war komplett und fuhr sich annehmbar, wobei die Kalifornische Sonne dem Lack und den Karosserie-Dichtungen ordentlich zugesetzt hatten…somit aber eine hervorragende Basis für mein Vorhaben.
Da die Corvette eine Frame-Off Restaurierung bekommen sollte, musste erst einmal alles ausgebaut und abgeschraubt werden, was möglich war, da der Wagen auch neu im originalen Chevrolet schwarz lackiert werden sollte. Am Ende sollte die Corvette wieder in einem werksneuen, originalen Zustand sein bis auf kleine, aber sinnvolle und zeitgemäße Modifikationen.
Der Getriebetunnel wurde vorbereitend schon gesäubert, er sollte im späteren mit Alu-Hitzeschutz ausgekleidet werden, um das Aufheizen des Innenraums durch die Abgasanlage zu reduzieren.
Die Karosserie und der Innenraum wurden ebenfalls komplett zerlegt, der Lackierer sollte nur Rohteile angeliefert bekommen, die sofort bearbeitbar waren, d.h. auch in den Türen war keine einzige Schraube oder Mutter mehr zu finden.
Der Lackierer bekam die Corvette völlig zerlegt und gereinigt angeliefert und konnte problemlos die besprochenen Arbeiten ausführen. Auch der in USA reparierte (kleine) Seitenschaden wurde etwas nachgearbeitet. Die abschließende Lackierung wurde in der originalen, schwarzen Farbe von Chevrolet ausgeführt. Die mittlerweile unansehnlich gewordenen, grauen Zierleisten wurden in Carbon-Black der Corvette C7 lackiert, ebenso die Seitenflanken der originalen, angedeuteten Motorhauben-Hutze.
Danach ging es wieder auf dem Schleppwagen zurück zu meiner Werkstatt, um mit dem Zusammenbau zu beginnen. Alle Anbauteile wie Türen, Stoßstangen usw. wurden ebenfalls gut eingepackt separat abgeholt.