Bremsen rubbeln C6

[spider85]

Moin allerseits,

gerade komme ich aus Berlin wieder und muss leider feststellen, dass meine Bremsen nach nunmehr 9000 km rubbeln. Man merkt es bereits bei geringen Geschwindigkeiten, natürlich auch auf der Autobahn, vor allem mit warmer Bremse, dröhnt und rumpelt es.

Ist es normal bei der C6, dass die Bremsscheiben so schnell hinüber sind, oder liegt es eher am Streusalz. Die Beläge scheinen über Nacht regelrecht festzurosten. Das Auto steht in der Garage. Morgens muß immer erst ein leichter Widerstand überbrückt werden, bis der Wagen rollt.

Wer weiß mehr?

Bis dann
Klaus

[Z28-Fan]

Hallo Klaus,

da sich von den Profis hier noch keiner gemeldet hat und die Diskussion um dieses Thema interessant wäre, hier ein paar gedanken von mir. Allerdings bin ich nur interessierter Hobby-Schrauber und Mitleser in einigen Foren, aber vielleicht kommt ja dann noch von anderer Seite zusätzliche Information:

Die Gründe für rubbelnde Bremsen können offenbar verschieden sein. Nachdem ich an meinem Camaro und an meinem Mitsu immer wieder damit Probleme hatte, habe ich viel darüber gelesen und folgendes gefunden:

- Abbremsen aus sehr hoher Geschwindigkeit und anschließendes "Stehenbleiben" auf der Bremse
Mindestens einmal ist mir das selbst schon passiert. Mit meinem Kombi musste ich eine Notbremsung aus über 200km/h bis zum Stillstand hinlegen und dann bin ich - noch durch Aufregung durch den Schreck - ein paar Sekunden voll auf der sehr heißen Bremse draufgeblieben.
Anschließend hatte ich das von Dir beschriebene Phänomen, das sich insbesondere bei warmen Bremsen deutlich verstärkte. Nach dem Tausch der Bremsscheiben war es erledigt.

- Montage neuer Bremsscheiben auf nicht richtig gereinigter Radnabe
Davon habe ich auf der Seite eines Bremsenherstellers gelesen, der das als häufige Ursache für vermeintliche herstellungsmängel bei bremsscheiben angab. Die nicht völlig planliegende Bremsscheibe würde sich dann besonders bei Erwärmung weiter verziehen, um sich zu entspannen und auf Dauer Schaden nehmen.

- Stark ungleichmäßig angezogene Radmuttern
Auch das ist nicht von mir, sondern von der Seite eines Bremsenherstellers. Es geht in die gleiche Richtung wie der vorige Punkt.

- Eintrag von Bremsbelagsmaterial in der/auf die Oberfläche der Bremsscheibe
Auch das habe ich gelesen und ich konnte so etwas bei meinem Camaro schon beobachten. Es sollen sich auf der Oberfläche der Bremsscheibe ungleichmäßige Ablagerungen bilden können, wodurch der Bremsscheibe griffigere "Spots" bekommt und dann beim Bremsen rubbelt. Das soll insbesondere bei immer sanften Bremsvorgängen vorkemmen und sich durch einige harte Bremsungen wieder bessern.

Vielleicht können andere Kollegen dazu mehr sagen...

"Festrostende" Beläge hatte ich noch keine an meinen Autos... Eigentlich sollte sich die Bremskolben und die Beläge nach dem Bremsen ja auch wieder etwas von der Scheibe lösen. Möglicherweise ist einer der Bremskolben bei Deiner Vette schwergängig oder leicht verklemmt? Oder die die Führungen des Schwimmsattels sind festgegangen?

Grüße, Holger

P.S.: Meine Vette hat knapp 20tkm auf der Uhr und die Bremsscheiben sind absolut i.O. Auch kenne ich das Phänomen mit den klemmenden Bremsen nicht. Dem sollte man mal nachgehen...

[KnightRainer]

Original von spider85
Moin allerseits,

gerade komme ich aus Berlin wieder und muss leider feststellen, dass meine Bremsen nach nunmehr 9000 km rubbeln. Man merkt es bereits bei geringen Geschwindigkeiten, natürlich auch auf der Autobahn, vor allem mit warmer Bremse, dröhnt und rumpelt es.

Ist es normal bei der C6, dass die Bremsscheiben so schnell hinüber sind, oder liegt es eher am Streusalz. Die Beläge scheinen über Nacht regelrecht festzurosten. Das Auto steht in der Garage. Morgens muß immer erst ein leichter Widerstand überbrückt werden, bis der Wagen rollt.

Wer weiß mehr?

Bis dann
Klaus

sowas kenne ich nur vom Fading; d.h. Autobahnfahrten mit häufigem Bremsen dann kommt dieser Effekt irgendwann. Zumindestens war es bei der C5 so. Hast Du das Rubbeln auch mit kalten Bremsen?

Das die über Nacht "festrosten" ist wohl ein anderes Thema.

[dersuchende]

Hallo zusammen,

zum "Festrosten" der Beläge kann ich Folgendes sagen: Dieses Phänomen tritt bei mir an der C5 auf, wenn ich den Wagen gewaschen in die Garage fahre und ihn dann 1-2 Tage nicht bewege. Ist mir beim letzten "Einwintern" aufgefallen, allerdings stand die vette da auch schon 3 Wochen unbewegt. Hatte vermutet das sich nach einiger Zeit (wie beim BMW) das AT-getriebe automatisch verriegelt, wurde mir aber von sicherer Quelle erklärt, das sich auf den feuchten Bremsscheiben und -belägen eine dünne Rostschicht bildet.
Der Wiederstand war so groß, das die vette von 2 Erwachsenen auf ebener Fläche nicht bewegt werden konnte.........

Beim BMW tritt das nicht auf.


Zum Rubbeln der Bremsscheiben: Ich hatte so etwas schon einmal (allerdings nicht bei der corvette) als ich auf der Autobahn aus ca. 230km/h auf 0 abremsen musste..............danach rubbelte es beim Fahren und erst recht beim Bremsen, also in die Werkstatt, rauf auf die Bühne und festgestellt, das sie angerissen war

Zur Sicherheit also lieber die Scheiben überprüfen lassen. Ich kenne Deinen Fahrstil nicht, aber die Sheiben auf meinem Bayern, der fast 2 t wiegt, habe ich seit mindestens 40.000km drauf und bis jetzt sind sie noch nicht abgenutzt.



Viele Grüße, André

[Jochen]

Klaus, stell doch mal ein paar Bilder der Bremsscheiben ein. Dann kann man evtl. genaueres sagen. Allerdings hat der Holger schon so gut wie alle Möglichkeiten aufgezählt.

Zeigen die Scheiben bläuliche, punktuelle Verfärbungen haben sich die Scheiben durch zu starke Hitzeeinwirkung etwas verzogen, oder es befindet sich ungleichmässiger Belagsabrieb auf den Scheiben.

Bei beiden fällen bringt abdrehen, oder bei geringem Belagaufbau auf den Scheiben, auch das Abschleifen direkt am Fahrzeug abhilfe.

Beim Abdrehen wird die Scheibe vom Fahrzeug abgenommen und auf einer Drehbank der Bruchteil eines mm von der Scheibe abgedreht. Beim Abschleifen werden die Rückstände und minimale Unebenheiten auf der Oberfläche der Bremsscheibe abgeschliffen.

Beides ist eine Alternative zu teuren, neuen Bremsscheiben. Allerdings musst Du eine Werkstatt finden die dies noch anbieten. Zusätzlich solltest Du vorher ausmachen was man dir für die Montage in Rechnung stellen wird... es sei denn Du montierst selbst...

Scheiben abdrehen kostet um die 25-30 Euro. Danach sind die Teile wie neu.

Viele Grüße,

Jochen

[Ralf. P.]

Grundsätzlich geht das Jochen, aber nur soweit, bis das sogenannte "Verschleißmaß" erreicht ist. Wenn die Scheiben dann noch dünner werden, wird`s gefährlich. Den genauen Wert des Verschleißmaßes für dieses Auto habe ich leider nicht greifbar.

Gruß

[mijosch]

Den genauen Wert des Verschleißmaßes für dieses Auto habe ich leider nicht greifbar

Normalerweise ist das Mindestmaß der Scheibe am Topf eingeschlagen

[Jochen]

Ja, bei der C5 ists auf der Rückseite des Topfs. Liegt bei 30,3mm. Denke die C6 Scheiben sind vergleichbar, kann ja der Metaller beim abdrehen überprüfen.

Meist laufen die Scheiben blau an lange bevor die Mindestdicke erreicht ist. Meine ersten BAER Scheiben hab ich zweimal abdrehen lassen, und nach 80.000km waren sie immer noch gut über der Mindestdicke.

Alte eingelaufene Scheiben lohnen kaum zum abschleifen/drehen. Bei vielen C5en und C6en ist aber noch viel Substanz vorhanden...

[ICE-T]

@Jochen

auf was ist denn die 30,3 bezogen ?? Meine Scheiben haben am Rand noch nicht mal einen Grad die sind Neuwertig ;-)

Gruß

Thorsten

[Jochen]

Die 30,3mm beziehen sich auf die Dicke der Reibringe (ohne Grad). Wenn ein Grad vorhanden ist müsste der natürlich rausgerechnet werden (z.b. zwei 1 cent münzen auf jede Seite der Reibfläche legen, dann messen, dann die Dicke der beiden Münzen wieder abziehen)

Hier die eingeschlagene Dicke im Topf: