Zwischenstand (sorry, aber jetzt kommen viele Zahlen und Erklärungen
):
Der Auftraggeber hat sich entschieden, dass er den Serienhubraum, wegen den nikasilbeschichteten Zylinderlaufbuchsen, beibehalten möchte und der Motor dafür grösstmögliche Ein- und Auslasskanäle erhält, damit er seine maximalen PS kurz vor dem Drehzahlbegrenzer (ca. 7'200 U/min) erreicht.
Hätte er sich für mehr Hubraum entschieden, wären folgende Hubraumgrössen machbar:
-368 (6.0 lt)
unter Verwendung der Serienkurbelwelle mit grösseren Kolben und Zylinderlaufbuchsen. Die maximale PS-Ausbeute mit Seriennockenwellen liegt bei rund 520-530 PS und 600 NM.
-385 (6.3 lt), 396 (6.5 lt), 402 (6.6 lt)
unter Verwendung einer überschliffenen Serienkurbelwelle mit ebenfalls grösseren Kolben, anderen Pleueln und Zylinderlaufbuchsen. Beim 402 liegt die erreichbare Leistung mit Seriennockenwellen bei rund 600 PS und 700 NM.
-415 (6.8 lt), 422 (6.9 lt), 427 (7.0 lt), 436 (7.1 lt), 441 (7.2 lt)
Bearbeitung des Motorblocks und Verwendung einer anderen Kurbelwelle und grösseren Kolben sowie anderen Pleueln und Zylinderlaufbuchsen. Mögliche Leistung mit Seriennockenwellen bis zu rund 680 PS und 800 NM.
Die Serieneinspritzdüsen können für Leistungen bis 700 PS verwendet werden.
Bei den ganz grossen Hubräumen liegen mit den schärfsten Nockenwellen, anderen Einspritzdüsen und Extremporting noch weitere 50-70 PS drinn. Dass solche Umbauten sehr teuer sind, ist irgendwie nachvollziehbar.
Am Rande bemerkt: Bereits ein gut gemachter 396-er zeigt der neuen C6 Z06 die Rücklichter.
Nochmal kurz zu den Zylinderlaufbuchsen:
Der LT-5 hat im Gegensatz zu anderen Corvette Motoren, im Motorblock eingesteckte Zylinderlaufbuchsen. Sie sind aus Aluminium und nikasilbeschichtet.
Nikasil ist ein sehr teures, extrem hartes und dauerhaftes Material. Laufleistungen von weit über 350'000 km sind bei regelmässiger Wartung ohne weiteres möglich.
Wenn man die Bohrung vergrössert und andere Zylilnderlaufbuchsen verwendet, so sind diese aus chromlegiertem Eisen. Diese Buchsen haben leider den Nachteil, dass sie nicht so dauerhaft sind.
Je nachdem wie man den Motor fordert, halten sie bei den ganz grossen Motoren zwischen 60'-120'000 km, oder rund 300 ganz heftige Viertelmeilenläufe aus. Dann ist eine Ueberholung bzw. Austausch angesagt.
Bei den 368-er Motoren können die Laufbuchsen auch +200'000 km aushalten.
Wenistens kostet ein Satz neuer Buchsen und Kolben nicht allzu viel.
Auf dem angehängten Foto sieht man, wie die Zylinderlaufbuchsen im Motorblock positioniert sind.
Sam