05.08.2014, 19:53
Ja, ich kann mir vorstellen, dass Ihr euch da irgendwo einen Traum erfüllt, und es ist schön dass Ihr da so konsequent seit. Ich habe nochmal in meine alten Posts rein gelesen, und diesen Satz gefunden: "Seit dem ich 1995 eine runtergerockte schwarze C3 Stingray in Californien über den Highway blubbern gesehen habe, geht mir das Auto nicht mehr aus dem Kopf. Deswegen möchte ich mir jetzt da ich voll im Berufsleben stehe meinen Traum erfüllen, und so eine C3 als Zweitwagen in die Garage stellen."
Die (kurze) Zeit damals bei euch im Forum hat mir geholfen wieder zu meinen eigenen Wurzeln zurück zu finden. Der oben zitierte Moment war in meinem Austauschjahr in Californien. Damals waren die USA die einzige unbestrittene Weltmacht, China noch kein großer Energieverbraucher, die Kriege liefen gut, Der Dollar hatte Kaufkraft. Und die Gallone Benzin kostete um 1 Dollar. (Heute kostet sie 3-4$).
Als ich den Wagen sah, habe ich (damals 17 Jahre alt) meine Kumpels gefragt: "was ist das für ein Auto" Antwort "ne Corvette" Ich: "Was kostet so ein Auto?" Antwort: "nich viel. Vieleicht 1000 Dollar." Das war ca. 1995.
Damals hatte ich mir überlegt, ich will in die USA auswandern, und in so einem "Schrottauto" über den Highway blubbern, und mich richtig frei fühlen.
Mein Kumpel aus Californien meinte, ich soll einfach Informatik studieren. Dann bekomm ich ne Greencard. Das hab ich dann auch gemacht, wollte aber später nicht mehr in die USA zurück.
Das Gefühl von Freiheit, das ich damals mit dem Auto verknüpft hatte, hängt sicher auch damit zusammen, das ich mich für das Auto damals nicht hätte anstrengen müssen. Ich hätte es kaufen und zu Schrott fahren können. Das Benzin floss in den USA eh in strömen, und ich hätte jeder Zeit machen können was ich will. Den Job kündigen, frei machen, einfach leben.
All das verkörperte das Auto damals für mich.
Heute ist die Corvette eine alte Lady. Alt aber immernoch Heiß, und wunderschön. Ich freue mich für jeden, der sie sein Eigen nennt. Vielleicht würde ich mir auch eine zu meinem Geburtstag kaufen, wenn ich morgen 50 würde, weil ich bis dahin ruhiger bin. Aber ich fürchte, dass bis dahin weder die C3 noch das Benzin bezahlbar sein werden. Man muss sein Leben halt in der Epoche leben, in der man sich befindet. Und wie es aussieht, wird es darauf hinaus laufen, das die C3 und ich uns einfach verpasst haben.
Tja, das ist meine "Corvettegeschichte". Ich denke, die Corvette ist ein besonderes Auto. Und jeder von uns in diesem Forum hat so seinen persönlichen Bezug dazu.
Was habe ich stat dessen in meinem Leben? Naja, ich war dann man wieder in Californien Frühjahr 2013. Hab meine Freunde aus der Highschool getroffen. Die sind zum Teil arbeitslos, wegen der Wirtschaftskrise. Ich habe im Sommer danach meinen Job gschmissen, und war für ein paar Monate mit dem Rucksack in Asien. In strukturschwachen aber aufstrebenden Ländern. Und Jetzt überlege ich, mich selbstständig zu machen. Weil ich eigentlich kaum noch für Geld arbeiten muss, und in der Selbstständigkeit frei entscheiden kann, ob ich ein Projekt annehme oder nicht.
LG euch allen
Martin
Die (kurze) Zeit damals bei euch im Forum hat mir geholfen wieder zu meinen eigenen Wurzeln zurück zu finden. Der oben zitierte Moment war in meinem Austauschjahr in Californien. Damals waren die USA die einzige unbestrittene Weltmacht, China noch kein großer Energieverbraucher, die Kriege liefen gut, Der Dollar hatte Kaufkraft. Und die Gallone Benzin kostete um 1 Dollar. (Heute kostet sie 3-4$).
Als ich den Wagen sah, habe ich (damals 17 Jahre alt) meine Kumpels gefragt: "was ist das für ein Auto" Antwort "ne Corvette" Ich: "Was kostet so ein Auto?" Antwort: "nich viel. Vieleicht 1000 Dollar." Das war ca. 1995.
Damals hatte ich mir überlegt, ich will in die USA auswandern, und in so einem "Schrottauto" über den Highway blubbern, und mich richtig frei fühlen.
Mein Kumpel aus Californien meinte, ich soll einfach Informatik studieren. Dann bekomm ich ne Greencard. Das hab ich dann auch gemacht, wollte aber später nicht mehr in die USA zurück.
Das Gefühl von Freiheit, das ich damals mit dem Auto verknüpft hatte, hängt sicher auch damit zusammen, das ich mich für das Auto damals nicht hätte anstrengen müssen. Ich hätte es kaufen und zu Schrott fahren können. Das Benzin floss in den USA eh in strömen, und ich hätte jeder Zeit machen können was ich will. Den Job kündigen, frei machen, einfach leben.
All das verkörperte das Auto damals für mich.
Heute ist die Corvette eine alte Lady. Alt aber immernoch Heiß, und wunderschön. Ich freue mich für jeden, der sie sein Eigen nennt. Vielleicht würde ich mir auch eine zu meinem Geburtstag kaufen, wenn ich morgen 50 würde, weil ich bis dahin ruhiger bin. Aber ich fürchte, dass bis dahin weder die C3 noch das Benzin bezahlbar sein werden. Man muss sein Leben halt in der Epoche leben, in der man sich befindet. Und wie es aussieht, wird es darauf hinaus laufen, das die C3 und ich uns einfach verpasst haben.
Tja, das ist meine "Corvettegeschichte". Ich denke, die Corvette ist ein besonderes Auto. Und jeder von uns in diesem Forum hat so seinen persönlichen Bezug dazu.
Was habe ich stat dessen in meinem Leben? Naja, ich war dann man wieder in Californien Frühjahr 2013. Hab meine Freunde aus der Highschool getroffen. Die sind zum Teil arbeitslos, wegen der Wirtschaftskrise. Ich habe im Sommer danach meinen Job gschmissen, und war für ein paar Monate mit dem Rucksack in Asien. In strukturschwachen aber aufstrebenden Ländern. Und Jetzt überlege ich, mich selbstständig zu machen. Weil ich eigentlich kaum noch für Geld arbeiten muss, und in der Selbstständigkeit frei entscheiden kann, ob ich ein Projekt annehme oder nicht.
LG euch allen
Martin
Gruss, Martin