11.09.2003, 00:21
Hallo Woodstock,
Na jetzt muss ich meinen Titel OSC-Elektriker aber mal verdienen...
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer intakten Lichtmaschine und einer intakten Batterie die Spannung im Stand dermassen in die Knie geht. Auch Drehstrom Lichtmaschinen aus amerikanischer Produktion können bereits bei Leerlaufdrehzahl mindestens 50% ihrer Nennleistung abgeben. Die alten Gleichstrom Limas konnten das allerdings nicht, nicht mal die germanischen .
Möglich ist, die Lima im Eimer und liefert nur noch einen Bruchteil der regulären Leistung. Als Fehlerquelle kommen in Frage: Kohlen, Regler, Hauptdioden, Erregerdioden, Statorwicklung, Rotorwicklung.
Kohlen abgenutzt:
Die Kohlen sind für die Erregung zuständig. Meistens fallen sie nicht schlagartig aus sondern schleichend. Es ist dann alles möglich von: Mal geht sie einwandfrei bis nichts geht mehr. Manchmal kann ein aufmunternder Klaps auf den Hinterkopf - ähem meinte natürlich Limagehäuse, die Kohlen wieder zu einem (kurzfristigen) Kontakt mit den Schleifringen überreden.
Reglerdefekt:
2 Ausfallarten möglich:
1. der Regler ist intern "offen". Die Lima liefert überhaubt keinen Saft mehr.
2. Der Regler ist intern "kurzgeschlossen". Die Spannung ändert sich dann sehr stark mit der Drehzahl. Bei hoher Drehzahl sind leicht 18 V und mehr möglich. Der ultimative Batteriekiller.
Diodendefekt:
2 Ausfallarten möglich:
1. Diode wird hochohmig, d.H. sie ist innerlich offen: Bei einer defekten Erregerdiode oder besonders bei einer defekten Hauptdiode liefert die Lima zwar ihre Nennspannung ab, aber bei grösseren Leistungsbedarf bricht die Spannung ein. Sind mehrere Hauptdioden defekt, dümpelt die Ausgangsspannung immer im Keller rum. Die Statorwicklungen der funktionierenden Diodengruppe werden dann langsam aber sicher durch Überlastung verschmoren. Kennzeichen: der Kupferdraht im Stator sieht teilweise wie neu aus und teilweise ist er verbrannt.
2. Diode wird niederohmig, d.H. sie hat innerlich einen Kurzschluss. Dadurch geht das Verschmurgeln der Statorwicklungen wesentlich schneller, denn die verbleibenden Statorwicklungen liefern den Strom jetzt zu der Wicklung mit der defekten Diode. Die Lima verheizt sich quasi selbst. Kennzeichen: Der gesammte Kupferdraht im Stator ist verbrannt.
Defekte Roror- oder Statorwicklung:
Je nach Grad der Schädigung der Wicklung: Nur Leistungseinbruch bis nix geht mehr. Wobei eine verschmorte Rotorwicklung eher selten ist. Statorwicklungen sterben meistens wegen defekten Hauptdioden (siehe oben), selten durch Überlastung.
Ein KFZ-Elektriker kann eine Lima mit einem speziellen Oszilloskop (bei eingebauter Lima!) leicht prüfen, zumindest sollte er es können .
Auch möglich, die Batterie ist hinüber (Hier besonders: Zellenschluss). Auch die Batterie kann ein KFZ-Elektriker relativ leicht prüfen. Sie wird mit einem Hochlastwiderstand belastet und dann muss sie für eine bestimmte Zeit Strom liefern, bevor die Spannung (Entladeschlussspannung ist üblicherweise 10,5 Volt bei einer 12 Volt Bleibatterie) zu weit absinkt. Die Zeit in der Strom geliefert werden muss, hängt dabei von der Nennkapazität der Batterie ab.
Wie hjpdeg schon schrieb ist für das Prob mit dem Spannungseinbruch auch ein schlechter Kontakt bei den positiv bzw. negativ Versorgungskabeln sehr beliebt.
Hatte mit meinem Corsa mal Probleme mit dem Anlasser. 20 mal ging er dann wieder garnix nicht mal ein klacken, dann wieder 29 mal problemlos usw. OK, Austausch Anlasser geholt und... DAS GLEICHE.
Der eigentliche Fehler: Beim Hauptkabel (das dicke) zum Anlasser konnte man den Kabelschuh mit der Hand abziehen. Das Kabel war im Kabelschuh korrodiert das ergab dann einen Zufallskontakt. Also Kabel und Kabelschuh metallisch saubergemacht und in den Kabelschuh eingelötet --> keine Probleme mehr (den Austausch Anlasser hab ich zum Glück zurückgeben können *freu*).
Uff jede menge text, will damit nur sagen, versteckte Fehler sind die Wahrscheinlichsten und am schwersten zu finden.
Stromende Grüsse, TeraVolt
Na jetzt muss ich meinen Titel OSC-Elektriker aber mal verdienen...
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer intakten Lichtmaschine und einer intakten Batterie die Spannung im Stand dermassen in die Knie geht. Auch Drehstrom Lichtmaschinen aus amerikanischer Produktion können bereits bei Leerlaufdrehzahl mindestens 50% ihrer Nennleistung abgeben. Die alten Gleichstrom Limas konnten das allerdings nicht, nicht mal die germanischen .
Möglich ist, die Lima im Eimer und liefert nur noch einen Bruchteil der regulären Leistung. Als Fehlerquelle kommen in Frage: Kohlen, Regler, Hauptdioden, Erregerdioden, Statorwicklung, Rotorwicklung.
Kohlen abgenutzt:
Die Kohlen sind für die Erregung zuständig. Meistens fallen sie nicht schlagartig aus sondern schleichend. Es ist dann alles möglich von: Mal geht sie einwandfrei bis nichts geht mehr. Manchmal kann ein aufmunternder Klaps auf den Hinterkopf - ähem meinte natürlich Limagehäuse, die Kohlen wieder zu einem (kurzfristigen) Kontakt mit den Schleifringen überreden.
Reglerdefekt:
2 Ausfallarten möglich:
1. der Regler ist intern "offen". Die Lima liefert überhaubt keinen Saft mehr.
2. Der Regler ist intern "kurzgeschlossen". Die Spannung ändert sich dann sehr stark mit der Drehzahl. Bei hoher Drehzahl sind leicht 18 V und mehr möglich. Der ultimative Batteriekiller.
Diodendefekt:
2 Ausfallarten möglich:
1. Diode wird hochohmig, d.H. sie ist innerlich offen: Bei einer defekten Erregerdiode oder besonders bei einer defekten Hauptdiode liefert die Lima zwar ihre Nennspannung ab, aber bei grösseren Leistungsbedarf bricht die Spannung ein. Sind mehrere Hauptdioden defekt, dümpelt die Ausgangsspannung immer im Keller rum. Die Statorwicklungen der funktionierenden Diodengruppe werden dann langsam aber sicher durch Überlastung verschmoren. Kennzeichen: der Kupferdraht im Stator sieht teilweise wie neu aus und teilweise ist er verbrannt.
2. Diode wird niederohmig, d.H. sie hat innerlich einen Kurzschluss. Dadurch geht das Verschmurgeln der Statorwicklungen wesentlich schneller, denn die verbleibenden Statorwicklungen liefern den Strom jetzt zu der Wicklung mit der defekten Diode. Die Lima verheizt sich quasi selbst. Kennzeichen: Der gesammte Kupferdraht im Stator ist verbrannt.
Defekte Roror- oder Statorwicklung:
Je nach Grad der Schädigung der Wicklung: Nur Leistungseinbruch bis nix geht mehr. Wobei eine verschmorte Rotorwicklung eher selten ist. Statorwicklungen sterben meistens wegen defekten Hauptdioden (siehe oben), selten durch Überlastung.
Ein KFZ-Elektriker kann eine Lima mit einem speziellen Oszilloskop (bei eingebauter Lima!) leicht prüfen, zumindest sollte er es können .
Auch möglich, die Batterie ist hinüber (Hier besonders: Zellenschluss). Auch die Batterie kann ein KFZ-Elektriker relativ leicht prüfen. Sie wird mit einem Hochlastwiderstand belastet und dann muss sie für eine bestimmte Zeit Strom liefern, bevor die Spannung (Entladeschlussspannung ist üblicherweise 10,5 Volt bei einer 12 Volt Bleibatterie) zu weit absinkt. Die Zeit in der Strom geliefert werden muss, hängt dabei von der Nennkapazität der Batterie ab.
Wie hjpdeg schon schrieb ist für das Prob mit dem Spannungseinbruch auch ein schlechter Kontakt bei den positiv bzw. negativ Versorgungskabeln sehr beliebt.
Hatte mit meinem Corsa mal Probleme mit dem Anlasser. 20 mal ging er dann wieder garnix nicht mal ein klacken, dann wieder 29 mal problemlos usw. OK, Austausch Anlasser geholt und... DAS GLEICHE.
Der eigentliche Fehler: Beim Hauptkabel (das dicke) zum Anlasser konnte man den Kabelschuh mit der Hand abziehen. Das Kabel war im Kabelschuh korrodiert das ergab dann einen Zufallskontakt. Also Kabel und Kabelschuh metallisch saubergemacht und in den Kabelschuh eingelötet --> keine Probleme mehr (den Austausch Anlasser hab ich zum Glück zurückgeben können *freu*).
Uff jede menge text, will damit nur sagen, versteckte Fehler sind die Wahrscheinlichsten und am schwersten zu finden.
Stromende Grüsse, TeraVolt