08.08.2007, 00:36
Zitat:Original von Jochen
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Gehen wir mal von 30% Gewinn für Dein Öl beim Verkauf an den "Endkunden" aus. Dann würdest Du das Öl für 10,40 Euro weitergeben.
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Sicher ist eine solche Denke mit ein Grund, warum so viele junge Unternehmen nach kurzer Zeit wieder dicht machen. Vielleicht gibt es ja tatsächlich ein paar edle Spender, die umsonst arbeiten oder sich leisten können Material und Arbeit umsonst zur Verfügung zu stellen
"Gewinn" bedeutet nicht, einfach nur 30% auf einen EK aufzurechnen.
"Gewinn" ist das, was am Ende übrig bleibt. Ein vernünftiger Unternehmer kalkuliert in seinem Aufschlag selbstverständlich Kosten mit ein. Im Falle einer Werkstatt sind diese Kosten recht vielfältig. Miete für das Geschäftslokal/die Werkstatt, Versicherungen, Werkzeuge & Maschinen sowie deren Wartung und Instandhaltug, Strom & Heizung und etliche Dinge mehr.
Und erst, wenn diese Kosten samt Einkaufspreis und Steuern abgezogen sind, dann spricht man von Gewinn. Und dieser beträgt in den seltensten Fällen 30%.
Nicht wenige Werkstätten leben heute, in Zeiten der Geiz-Ist-Geil - Mentalität, am Rande des Existenzminimums und sind froh, wenn sie Kosten und Löhne bezahlen können.
Diesen Geiz kann ich nicht nachvollziehen. Kürzen Firmen aus Gründen der (durch ebendiese Mentalität gefährdeten) Wettbewerbsfähigkeit Löhne, wird sofort laut gejammert und gestreikt.
Gleichzeitig werden aber dem (KFZ-)Unternehmer Aufschläge, mit denen dort unter anderem auch Arbeitsplätze gesichert und Steuern gezahlt werden, nicht zugestanden.
Die Herren Privat-Finanzgenies, die über die Kosten und Kalkulation eines Unternehmers so genau Bescheid wissen und 30% Gewinn vorschlagen, können sich gerne bei mir melden.
Es muss ja dann doch noch eine geheime Geschäftsidee geben, wie man ohne Kosten einen Betrieb führen kann und mit einem kleinen Aufschlag auf die EK-Preise sorgenfrei über die Runden kommen kann
Wer in der Werkstatt nichts bezahlen will, der bringe zum Termin bitte seine eigene Hebebühne, Werkzeug, Auffangwanne und Fachwissen mit, dann lässt sich bestimmt auch über den Ölpreis verhandeln (wenn man das nicht auch noch selbst dabei hat). Ach ja, auch noch einen großen Pavillon, falls man nicht unter freiem Himmel arbeiten will.
Gruß, Olli
P.S. Äh, habe nat. keine Werkstatt - weiss aber als Unternehmer, daß 30 % Aufschlag nicht reichen.