07.08.2007, 22:06
Zitat:Original von JR
Klar sieht man dann die Sache ein wenig anders, denn dann muss man richtig kalkulieren!
Gruß
JR
Jeder private Haushalt ist heutzutage ein kleines, gemanagtes Unternehmen mit Ein- und Ausgaben. Wenn man es richtig macht steht am Ende des Monats dann irgendwo ein "Plus", macht man es falsch findet man ein "Minus" oder irgendwo sind die Zahlen rot...Und wenn Du dem Unternehmer einer KFZ Reparaturwerkstatt zugestehst zu "kalkulieren" dann doch sicherlich auch dem Unternehmen "privater Haushalt", oder? Und genau dies sollte jeder auch machen dürfen ohne als "Billigheimer und Nassauer" beschimpft zu werden...
Dirk, schön das ein Mitglied der Handwerkerzunft sich hier nun einschaltet und sich an der Diskussion beteiligt. Schade nur das Du ein paar Dinge durcheinanderbringst.
Zu Deinen Öl Ausführungen bezüglich der Qualität des von Dir verwendeten Öles möchte ich nichts schreiben, das wurde an andere Stelle schon hinreichend behandelt. Nur soviel zu den Kosten: wenn Du wirklich das Öl für 8 Euro einkaufst so sehe ich keinen Grund dieses für 20 Euro an den Kunden weiter zu geben; genau dies machen jedoch viele Werkstätten.
Aber auch dies wurde schon an anderer Stelle ausführlich diskutiert. Ein Gewinn in höhe von 150% liegt schon fast im Bereich des "Wuchers". Gehen wir mal von 30% Gewinn für Dein Öl beim Verkauf an den "Endkunden" aus. Dann würdest Du das Öl für 10,40 Euro weitergeben. Das passt doch fast mit meiner kleinen Kalkulation von oben. Aber selbst wenn Du 50% Gewinn beim Ölverkauf machen möchtest, OK, dann wird Edgars Rechnung (laut meiner Kalkulation) Insgesamt um 12 Euro höher ausfallen. Durchaus noch OK finde ich!
Zitat:Zudem, meinen manche Leute die ihre Fahrzeuge (Marken unabhängig) in die Werkstatt bringen, daß die Werksatt ein Barmherziger Samerita wohl seinen müsste, da der Mechaniker umsonst arbeitet, dass man keine miete bezahlen muss, keine steuern bezahlt werden müssen, keine Sozialabgaben gemacht werden müssen, keine Krankenkasse gezahlt werden müssen, keine neuen Arbeitsgeräte angeschafft werden müssen, keine Lehrgänge bezahlt werden müssen, Strom und Wasser Kostet ja auch nichts, BGE, IHK, usw.usw.,usw........!!!
Aber, Meckern ist halt immer einfach,
nur besser machen- das ist ne Kunst!
Dirk, diese Ausführungen von Dir lassen mich etwas daran zweifeln ob Du wirklich ein selbstständiger Unternehmer in KFZ Handwerk bist. Die von mir oben angesprochenen 80 Euro (die übrigens im oberen Bereich der GM Stundelöhne in Deutschland sind) setzen sich, laut den Deutschen Handwerkskammern, so zusammen:
29% Stundelohn für die ausführende Fachkraft
27% Lohnnebenkosten
39% Gemeinkosten (Betriebliche Gemeinkosten)
5% Gewinn
Zur Erläuterung falls es Dir nicht bekannt sein sollte:
Lohnnebenkosten sind: Arbeitgeberbeiträge zur SV (Renten, Kranken, AV, UV...), bezahlte Urlaubs und Feiertagsstunden, Entgeldfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Mutterschaftsurlaub, U und Weinachtsgeld, Beitrag zur Umlage an Insolvenz, Abgabe nach dem Schwerbehindertengesetz
Betriebliche Gemeinkosten sind: Gehälter und Personalnebenkosten für Mitarbeiter im Büro und Weiterbildungskosten, Raumkosten, Heizung, Strom, Gas, Wasser, betriebl. Versicherungen, Gebühren, Beiträge, Portokosten, Telefon, Werbung, Internet, EDV, KFZ Kosten, Rechts und Beratungskosten, Instandhaltungskosten, Reparaturen an betriebl. Einrichtungen, Reinigung, nichtverechenbare Zeiten, Zinsen für Kredite, Abschreibungen auf abnutzbare Wirtschaftsgüter, kalkulatorische Kosten.
Wie gesagt, das hab ich mir jetzt nicht ausgedacht sondern irgendwann mal im kaufmännischen Unterricht gelernt. Hab mir mal die neuesten % Werte von der HWK runtergeladen. Stand Jan 2007.
Also wenn wir hier über Preise beim Kundendienst diskutieren wäre es doch nett wenn wir uns an die Fakten halten, nicht polemisieren und vor allem auch sachlich bleiben.
Viele Grüße
Jochen