26.04.2021, 22:53
Schönen guten Abend,
anbei ein kurzer Zwischenstand meiner verzweifelten Fehlersuche.
Ich habe mir zwischenzeitlich von einem Bekannten meines Arbeitskollegen diesen HP-Tuners-Diagnosestecker ausgeliehen. Richtig weitergekommen bin ich dadurch eigentlich nicht. Mein China-OBD2-Dongle ist für diesen Fall der Fehlersuche denke ich auch nicht schlechter. Eigentlich hatte ich gehofft, mit HPTuners mehr über fehlende Signale für den Motorstart zu erfahren. Aber ich denke, dieses Gerät ist eher für das tiefe Programmieren der ECU gemacht worden, statt einen tiefgehenden ausführlichen OBD2-Scan sämtlicher Steuergeräte und ihrer Sensoren zu machen. Zumindest ist zu erkennen, dass die Drehzahl beim Startversuch sofort einen Maximalwert anzeigt.
Aber an einzelne rohe Sensorsignale, also zum Beispiel vom Kurbelwellensensor, der ja pro Umdrehung 60-2 mal einen Peek anzeigen müsste, kommt man mit HPTuners auch nicht ran (oder ich bin zu doof dafür). Da bräuchte es irgendwelche anderen OBD2-Scanner.
Ich habe mir daraufhin einen Multimeter mit Oszilloskop besorgt, und versucht, direkt am laufenden Steuergerät (Zündung AN) die rohen Sensorsignale zu messen. Wenn ich hier plausible Signale erhalte, gehe ich mal davon aus, dass zum einen die Spannungsversorgung der Sensoren in Ordnung ist, und zum anderen auch die Signalleitung zurück zur ECU in Ordnung ist. Zumal man an die beiden CKP und CMP-Sensoren so gut wie nicht rankommt, ohne den halben Motor dafür zerlegen zu müssen. Kotflügel abschrauben und Steuergerät freilegen war da denke ich einfacher und zielführender:
(für alle, die schon immer mal wissen wollten, wo bei der 2009'er C6 Z06 das Motor-Steuergerät sitzt)
Gemessen habe ich auf diese Weise 4 Sensoren, bei denen ich vermute, dass sie zum Starten des Motors erforderlich sind. CKP, CMP, ferner noch MAP und MAF.
Das Fehlerbild ist weiterhin:
beim Versuch, den Motor zu starten, bricht der Startvorgang nach ca. 1 Umdrehung automatisch ab. Der Anlasser "orgelt" einfach nicht weiter. Irgendwas bzw. irgendein fehlendes oder fehlerhaftes Sensorsignal veranlasst die ECU dazu, den Startvorgang sofort abzubrechen. (Und auch ein manuelles Überbrücken des Starterrelais und orgeln lassen des Motor bei Zündung AN lässt den Motor nicht starten, wenn auch nach einigen Versuchen hin und wieder wohl doch eine vereinzelte Zündung erfolgt). Wenn ich Motorsteuergeräteprogrammierer wäre, dann würde ich zum Beispiel den Öldruck-Sensor in die Start-Freigabe bzw. Zündfreigabe mit einbauen. Aber aus leidiger Erfahrung weiss ich, dass der Sensor nicht abgefragt wird und den Motor weiterdrehen lassen würde...
Hier also mal meine Messversuche der 4 Sensoren (direkt am eingeschalteten und eingesteckten Steuergerät):
MAF
MAF schliesse ich als Ursache der Startunterbrechung aus (da der Wagen letztes Jahr auch ohne MAF angesprungen und vollends heimgefahren ist). Habe aber trotzdem gemessen:
Am Stecker messe ich die 12V.
Am Signalausgang messe ich mit dem Oszi annähernd ein Rechtecksignal:
im Idle:
Amplitude: 0,45V ; Frequenz: 497 Hz
schwach reingepustet:
Amplitude: 0,40V ; Frequenz: 3141 Hz
stark reingepustet:
Amplitude: 0,45V ; Frequenz: 5555 Hz
Passen die Werte so?
MAP
direkt hinten am eingesteckten Stecker messe ich die Versorgungspannung von 5,03V
direkt hinten am eingesteckten Steuergerätestecker messe ich den Signalwert 3,86V
(Tipp: man nehme eine dünne Stecknadel mit Kopf und schiebe diese vorsichtig neben dem Kabel in den Kontakt rein. Das geht denke ich am schonensten. Dann dort einfach eine Krokodilklemme anbringen)
CKP-Sensor
Spannungsversorgung habe ich nicht gemessen, da ich den Sensor nicht ausgebaut habe. Aber ich habe dafür direkt hinten am eingesteckten Steuergerätestecker gemessen und ein Signal gehabt. Amplitude ca. 5V. So gehe ich davon aus, das der Sensor wohl korrekt mit Spannung versorgt wird und auch ordentlich funktioniert:
(Anmerkung: das ist ein billiges Multimeter-Oszilloskop, und ohne geschirmte Messleitungen)
Wenn man von 60 (-2) Zähnen an der Sensorscheibe ausgeht, komme ich dabei auf eine Drehzahl von 84 Umdrehungen/min. Sollte passen, oder?
CMP-Sensor
Ebenfalls direkt hinten am eingesteckten Steuergerätestecker gemessen:
Amplitude ca. 5V . Und scheinbar besteht die Nockenwellen-Sensorscheibe aus 2 langen und 2 kurzen Nocken. Das Muster wiederholt sich bei mehreren Umdrehungen (manuell den Anlasser überbrückt) regelmäßig. Immer 2 lange und 2 kurze. Passt das so?
Da die 4 Sensoren alle Signale liefern, und somit wohl auch eine ordentliche Spannungsversorgung haben, könnten es trotzdem noch irgendwelche korrodierten Massepunkte sein? Oder kann es an einem Bus-Signal/Lan-Signal liegen? Ich hatte gehofft, dass ich mit einem etwas hochwertigerem OBD2-Scanner soetwas vielleicht angezeigt bekomme.
Falls noch jemand Tipps hat, oder auch sehr gerne Anmerkungen bezüglich der Durchführung oder Interpretation der Messungen, bin für alle Ratschläge offen :)
Und ich würde mich schon mega freuen, wenn ein "Wissender" die Plausibilität der Messwerte bestätigen könnte.
Gruß,
Ben
anbei ein kurzer Zwischenstand meiner verzweifelten Fehlersuche.
Ich habe mir zwischenzeitlich von einem Bekannten meines Arbeitskollegen diesen HP-Tuners-Diagnosestecker ausgeliehen. Richtig weitergekommen bin ich dadurch eigentlich nicht. Mein China-OBD2-Dongle ist für diesen Fall der Fehlersuche denke ich auch nicht schlechter. Eigentlich hatte ich gehofft, mit HPTuners mehr über fehlende Signale für den Motorstart zu erfahren. Aber ich denke, dieses Gerät ist eher für das tiefe Programmieren der ECU gemacht worden, statt einen tiefgehenden ausführlichen OBD2-Scan sämtlicher Steuergeräte und ihrer Sensoren zu machen. Zumindest ist zu erkennen, dass die Drehzahl beim Startversuch sofort einen Maximalwert anzeigt.
Aber an einzelne rohe Sensorsignale, also zum Beispiel vom Kurbelwellensensor, der ja pro Umdrehung 60-2 mal einen Peek anzeigen müsste, kommt man mit HPTuners auch nicht ran (oder ich bin zu doof dafür). Da bräuchte es irgendwelche anderen OBD2-Scanner.
Ich habe mir daraufhin einen Multimeter mit Oszilloskop besorgt, und versucht, direkt am laufenden Steuergerät (Zündung AN) die rohen Sensorsignale zu messen. Wenn ich hier plausible Signale erhalte, gehe ich mal davon aus, dass zum einen die Spannungsversorgung der Sensoren in Ordnung ist, und zum anderen auch die Signalleitung zurück zur ECU in Ordnung ist. Zumal man an die beiden CKP und CMP-Sensoren so gut wie nicht rankommt, ohne den halben Motor dafür zerlegen zu müssen. Kotflügel abschrauben und Steuergerät freilegen war da denke ich einfacher und zielführender:
(für alle, die schon immer mal wissen wollten, wo bei der 2009'er C6 Z06 das Motor-Steuergerät sitzt)
Gemessen habe ich auf diese Weise 4 Sensoren, bei denen ich vermute, dass sie zum Starten des Motors erforderlich sind. CKP, CMP, ferner noch MAP und MAF.
Das Fehlerbild ist weiterhin:
beim Versuch, den Motor zu starten, bricht der Startvorgang nach ca. 1 Umdrehung automatisch ab. Der Anlasser "orgelt" einfach nicht weiter. Irgendwas bzw. irgendein fehlendes oder fehlerhaftes Sensorsignal veranlasst die ECU dazu, den Startvorgang sofort abzubrechen. (Und auch ein manuelles Überbrücken des Starterrelais und orgeln lassen des Motor bei Zündung AN lässt den Motor nicht starten, wenn auch nach einigen Versuchen hin und wieder wohl doch eine vereinzelte Zündung erfolgt). Wenn ich Motorsteuergeräteprogrammierer wäre, dann würde ich zum Beispiel den Öldruck-Sensor in die Start-Freigabe bzw. Zündfreigabe mit einbauen. Aber aus leidiger Erfahrung weiss ich, dass der Sensor nicht abgefragt wird und den Motor weiterdrehen lassen würde...
Hier also mal meine Messversuche der 4 Sensoren (direkt am eingeschalteten und eingesteckten Steuergerät):
MAF
MAF schliesse ich als Ursache der Startunterbrechung aus (da der Wagen letztes Jahr auch ohne MAF angesprungen und vollends heimgefahren ist). Habe aber trotzdem gemessen:
Am Stecker messe ich die 12V.
Am Signalausgang messe ich mit dem Oszi annähernd ein Rechtecksignal:
im Idle:
Amplitude: 0,45V ; Frequenz: 497 Hz
schwach reingepustet:
Amplitude: 0,40V ; Frequenz: 3141 Hz
stark reingepustet:
Amplitude: 0,45V ; Frequenz: 5555 Hz
Passen die Werte so?
MAP
direkt hinten am eingesteckten Stecker messe ich die Versorgungspannung von 5,03V
direkt hinten am eingesteckten Steuergerätestecker messe ich den Signalwert 3,86V
(Tipp: man nehme eine dünne Stecknadel mit Kopf und schiebe diese vorsichtig neben dem Kabel in den Kontakt rein. Das geht denke ich am schonensten. Dann dort einfach eine Krokodilklemme anbringen)
CKP-Sensor
Spannungsversorgung habe ich nicht gemessen, da ich den Sensor nicht ausgebaut habe. Aber ich habe dafür direkt hinten am eingesteckten Steuergerätestecker gemessen und ein Signal gehabt. Amplitude ca. 5V. So gehe ich davon aus, das der Sensor wohl korrekt mit Spannung versorgt wird und auch ordentlich funktioniert:
(Anmerkung: das ist ein billiges Multimeter-Oszilloskop, und ohne geschirmte Messleitungen)
Wenn man von 60 (-2) Zähnen an der Sensorscheibe ausgeht, komme ich dabei auf eine Drehzahl von 84 Umdrehungen/min. Sollte passen, oder?
CMP-Sensor
Ebenfalls direkt hinten am eingesteckten Steuergerätestecker gemessen:
Amplitude ca. 5V . Und scheinbar besteht die Nockenwellen-Sensorscheibe aus 2 langen und 2 kurzen Nocken. Das Muster wiederholt sich bei mehreren Umdrehungen (manuell den Anlasser überbrückt) regelmäßig. Immer 2 lange und 2 kurze. Passt das so?
Da die 4 Sensoren alle Signale liefern, und somit wohl auch eine ordentliche Spannungsversorgung haben, könnten es trotzdem noch irgendwelche korrodierten Massepunkte sein? Oder kann es an einem Bus-Signal/Lan-Signal liegen? Ich hatte gehofft, dass ich mit einem etwas hochwertigerem OBD2-Scanner soetwas vielleicht angezeigt bekomme.
Falls noch jemand Tipps hat, oder auch sehr gerne Anmerkungen bezüglich der Durchführung oder Interpretation der Messungen, bin für alle Ratschläge offen :)
Und ich würde mich schon mega freuen, wenn ein "Wissender" die Plausibilität der Messwerte bestätigen könnte.
Gruß,
Ben