24.04.2021, 17:28
Hallo,
ich besitze eine 67er L71mit Big Block, die ich von meinem Vater übernommen habe. Er hat sie 1983 in Kalifornien gekauft. Nach langer Zeit ist die Corvette nun in einem Zustand, in dem ich sie als alltagstauglich bezeichnen würde. Als ich sie übernommen habe, lief der Motor nicht gut. Ursächlich war wohl ein undichter Vergaser, so kam Benzin in den Motor und hat das Motoröl verdünnt. Daraufhin gab es ordentlich Verschleiß. Es lief dann auf eine Komplettrevision des Motors hinaus, die sich ordentlich in die Länge zog. Das Tolle ist, daß man alle Teile für relativ wenig Geld in den USA bestellen kann. Damit der Motor ordentlich funktioniert, muss aber wirklich alles stimmen (Mechanik, Vergaser, Verteiler, Zündung) und es musste wirklich jedes der Bauteile in die Hand genommen werden. Jetzt springt der Motor prima an, läuft ordentlich mit 700 U/min im Leerlauf und man kann nahezu butterweich ab Leerlaufdrehzahl durch beschleunigen. Das hatte ich anfangs für völlig unmöglich gehalten, so schlecht wie der Motor damals lief. Man merkt aber, dass die Corvette von einem Großserienhersteller gebaut und dementsprechend viel Wert auf Alltagstauglichkeit gelegt wurde.
Will sagen: In jedem Fall würde ich jemanden mit nehmen, der was von Corvetten versteht, und weiß, wie sich das Auto fahren sollte. Eine Probefahrt ist ein Muss.
Meine Corvette Convertible hat wie gesagt den L71 mit angegebenen 435 PS und Sidepipes. Hier meine Gedanken/Erfahrungen:
Lenkung: Als erstes fällt auf, dass die Lenkung für heutiger Verhältnisse extrem schwergängig ist (meine hat allerdings keine Servolenkung). Auch nach Einbau eines neuen Lenkgetriebes und Überholung der Lenksäule hat sich daran nicht viele gebessert. Das wäre mein allergrößter Kritikpunkt als Daily Driver. Rangieren wird definitiv zum Workout. Die Originale Servolenkung kenne ich nicht, soll aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Man kann mittlerweile auch ein EPAS (elektrische Servolenkung) nachrüsten, welche sich unter dem Armaturenbrett versteckt. Das soll gut sein, dafür muss man aber die Lenkstange zersägen und die 67er Corvette hat leider eine für den Jahrgang einmalige Konstruktion und es gibt keine Ersatzteile dafür. Das Lenkrad ist nicht umsonst so groß, man brauch den Hebel zum Lenken. Von Lenkpräzision kann man auch nicht wirklich sprechen. Wenn alles stimmt, spricht sie aber um die Mittellage ohne Spiel recht schnell an, braucht aber viel Lenkwinkel.
Bremsen: Meine hat keine Servo-Unterstützung und dementsprechend muss man auf's Bremspedal treten. Ist ebenfalls auf keinen Fall vergleichbar mit den heutigen Servo-Systemen. Wie gut die originale Servo-Bremse ist, weiß ich ebenfalls nicht. Ich habe eine Original-Bremse mit Bremsbelägen von EBC. Die Verzögerung ist ok, aber – aus heutiger Sicht – nicht in Relation zum Vortrieb. Die Bremse sollte auf jeden Fall Bremskolben mit der verbesserten Kolbenabdichtung haben, sonst läuft die Bremsflüssigkeit bei längerem Stand aus oder man muss das Bremspedal beim längeren Abstellen vorspannen.
Fahrwerk: Ich habe zeitgenössische American Racing Torq Thrust Felgen, mit denen die Corvette aus USA kam, mit Michelin XWX Reifen 225/70 R15. Das Fahrwerk ist Original, letztens sogar mit neuen Dämpfern, die alten waren total ausgelutscht gewesen. Interessanterweise hat sich das Fahrverhalten danach nicht um Welten verbessert. Ich habe ein Convertible und die Steifigkeit des Rahmens ist ebenfalls überhaupt nicht mit modernen Sportwagen vergleichbar. Das Auto verwindet sich auf schlechter Straße deutlich und klappert dabei auch ganz ordentlich. Trotzdem kann man engagiert, neutral durch Kurven fahren. Das Heck reagiert sehr direkt auf die Stellung des Gaspedals. Der schwere Big Block auf der Vorderachse will aber eigentlich nicht so richtig um die Kurve, das merkt man deutlich. Für Drift-Einlagen braucht man aber schon richtig dicke Eier in der Hose. Die Corvette läuft bei höheren Geschwindigkeiten > 160 km/h auf der Autobahn sicher geradeaus und liegt satt auf der Straße. Endgeschwindigkeit habe ich noch nicht getestet :-)
Motor: Ganz klar der Hauptdarsteller. Klingt mit den Sidepipes brachial, die dem Schall wenig entgegensetzen und nicht ganz T*V-konform sind. Hat Drehmoment in allen Lebenslagen und ist auch sehr drehfreudig. Habe keine Leistungsmessung und keinen Vergleich, gefühlt könnte er vielleicht noch etwas besser gehen, aber Vortrieb ist reichlich da. Es muss aber auch alles stimmen. Mechanisch habe ich den Motor mit Alu-Kipphebeln und leichteren Ventilfedern optimiert, die Original-Ventildeckel passten dann aber nicht mehr darüber. Dazu eine leichtere Kupplung mit Alu-Schwungrad verbaut. Die Kupplung ist erstaunlich leichtgängig, die Originale eher nicht. Am Verteiler sollte alles stimmen (Fliehkraft- und Unterdruckverstellung). Auch die Transistor-Zündung sollte richtig funktionieren. Die ist etwas außergewöhnlich und nicht viele kennen sich damit aus. Die Innereien des Zündverstärkers kann man gegen moderne Komponenten austauschen. Funktioniert bei mir jetzt prima. Eine andere Zündanlage ist nicht nötig, wenn alles funktioniert wie es soll. Ich habe nicht auf Hydro-Stößel umgebaut und fahre auch ein Nockenwelle, die dem Original am nächsten kommt (Komponenten kommen von Comp Cams). Der Motor wurde schon mal auf Übergröße aufgebohrt und hatte zwei Zylinder mit Laufbüchsen. Ich habe mich dann entschieden alle Zylinder mit Laufbüchsen machen zu lassen und bin bei den Kolben auf der ersten Übergröße. Bei den Motoren wäre ich sehr vorsichtig. Die sehen von außen toll aus, aber wie es innen aussieht, ist schwierig zu erahnen. Man kann die Motoren problemlos revidieren, aber es kommt dann eben schon was an Kosten zusammen.
Getriebe: Ich habe das normale 4-Gang M20-Getriebe mit einer 3,55:1 Differential-Übersetzung (das ist die mittlere Übersetzung von den fünf damals angebotenen). Die Schaltbarkeit ist toll mit einem sehr mechanischem Gefühl und kurzen Wegen, ein echtes Highlight. Der erste Gang ist relativ lang übersetzt. Die Abstufung der Übersetzungen ist prima. An das Drehzahlniveau muss man sich allerdings gewöhnen. Der 4. Gang ist eben Fahrgang und kein Schongang. Normalerweise möchte man immer noch mal hochschalten wollen. Ein 5-Gang-Getriebe wird deswegen oft als eine der besten Verbesserungen bei der Corvette angegeben. Keine Ahnung, wie das in Deutschland mit dem TÜV gehen kann. Ich weiß nicht, ob eine kürzere Differential-Übersetzung viel Sinn mach. Die Beschleunigung ist damit natürlich noch brachialer, aber das Drehzahlniveau noch viel höher. Das halte ich nicht für sinnvoll, außer man ist Drag-Racer.
Originalität: Das muss jeder selber wissen. Matching Numbers, Tank Sticker, Trim Plate, alles prima, wenn es stimmt. Die wichtigste Nummer von meinem Motor wurde schon vor dem Kauf beim Planen des Motorblocks mit weg gefräst, also keine Matching Numbers. Trim Plate ist vorhanden und scheint schlüssig zu sein. Da meine Corvette neu lackiert wurde, habe ich bei der Gelegenheit den Tank ausbauen lassen und dabei noch einen relativ gut erhaltenen Tank Sticker vorgefunden, der alles Wesentliche bestätigt, was am Auto verbaut ist. Da war ich einigermaßen überrascht und habe mich sehr darüber gefreut. Ich fahre gerne angemessen sportlich und habe einen anderen Fahrersitz von Corbeau eingebaut, weil man auf dem Original Sitz in den Kurven keinen Halt hat. Ich bin auch der Meinung, ein Auto muss gefahren werden und das darf man dann auch sehen. Das ist mit Concours-Zustand nicht zu vereinbaren. Ich habe aber nur Änderungen vorgenommen, die man nicht sieht und wieder rückgängig gemacht werden können. Ein echter Survivor wäre für mich ein Traum. Ich halte die Corvette in einem technisch einwandfreiem Zustand und übertreibe es nicht mit der Pflege. Letztlich bin ich mir nicht sicher, ob das für den Werterhalt honoriert wird. Eine Garage Queen im Concours-Zustand wird ultimativ immer mehr Wert sein, auch wenn man damit nicht wirklich fahren kann.
Ich bin mal eine Small-Block Corvette kurz Probe gefahren und war ganz angetan. Der leichtere Motor macht das Auto agiler und leichter zu lenken. Am Auto war eine normale Abgasanlage verbaut und dementsprechend war sie auch viel leiser, Sound-mäßig aber ok. Die Motorleistung war auch vollkommen ausreichend. Auf jeden Fall das wesentlich relaxtere Auto. Da kann man schon ins Grübeln kommen … Meine Corvette hat allerdings auch eine ziemliche Macho-Konfiguration.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche! Zu den Angeboten kann ich nicht viel sagen. Eine gut dokumentierte Corvette aus respektabler Quelle kostet bestimmt mehr (geigercars), aber ist es sicherlich auch Wert. Man kann nicht alles glauben, was geschrieben wird, und sollte alles hinterfragen. Ich rechne damit, dass in Zukunft solche Klassiker im Wert steigen und Alltagstauglichkeit höher bewertet wird, weil einfach keine annähernd gleichwertigen Neuwagen auf den Markt kommen. Von daher finde ich die Idee von einer nicht zu originalen (und günstigeren) Small-Block Corvette an der man sich persönlich verwirklicht, ohne zu weit vom Original abzuweichen, sehr attraktiv. Die Substanz muss aber stimmen. (Nicht originale) Motoren kann man in den USA ohne Probleme so kaufen, wie man sie haben möchte. Das ist der große Vorteil der Amis.
Viele Grüße,
Christian
ich besitze eine 67er L71mit Big Block, die ich von meinem Vater übernommen habe. Er hat sie 1983 in Kalifornien gekauft. Nach langer Zeit ist die Corvette nun in einem Zustand, in dem ich sie als alltagstauglich bezeichnen würde. Als ich sie übernommen habe, lief der Motor nicht gut. Ursächlich war wohl ein undichter Vergaser, so kam Benzin in den Motor und hat das Motoröl verdünnt. Daraufhin gab es ordentlich Verschleiß. Es lief dann auf eine Komplettrevision des Motors hinaus, die sich ordentlich in die Länge zog. Das Tolle ist, daß man alle Teile für relativ wenig Geld in den USA bestellen kann. Damit der Motor ordentlich funktioniert, muss aber wirklich alles stimmen (Mechanik, Vergaser, Verteiler, Zündung) und es musste wirklich jedes der Bauteile in die Hand genommen werden. Jetzt springt der Motor prima an, läuft ordentlich mit 700 U/min im Leerlauf und man kann nahezu butterweich ab Leerlaufdrehzahl durch beschleunigen. Das hatte ich anfangs für völlig unmöglich gehalten, so schlecht wie der Motor damals lief. Man merkt aber, dass die Corvette von einem Großserienhersteller gebaut und dementsprechend viel Wert auf Alltagstauglichkeit gelegt wurde.
Will sagen: In jedem Fall würde ich jemanden mit nehmen, der was von Corvetten versteht, und weiß, wie sich das Auto fahren sollte. Eine Probefahrt ist ein Muss.
Meine Corvette Convertible hat wie gesagt den L71 mit angegebenen 435 PS und Sidepipes. Hier meine Gedanken/Erfahrungen:
Lenkung: Als erstes fällt auf, dass die Lenkung für heutiger Verhältnisse extrem schwergängig ist (meine hat allerdings keine Servolenkung). Auch nach Einbau eines neuen Lenkgetriebes und Überholung der Lenksäule hat sich daran nicht viele gebessert. Das wäre mein allergrößter Kritikpunkt als Daily Driver. Rangieren wird definitiv zum Workout. Die Originale Servolenkung kenne ich nicht, soll aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Man kann mittlerweile auch ein EPAS (elektrische Servolenkung) nachrüsten, welche sich unter dem Armaturenbrett versteckt. Das soll gut sein, dafür muss man aber die Lenkstange zersägen und die 67er Corvette hat leider eine für den Jahrgang einmalige Konstruktion und es gibt keine Ersatzteile dafür. Das Lenkrad ist nicht umsonst so groß, man brauch den Hebel zum Lenken. Von Lenkpräzision kann man auch nicht wirklich sprechen. Wenn alles stimmt, spricht sie aber um die Mittellage ohne Spiel recht schnell an, braucht aber viel Lenkwinkel.
Bremsen: Meine hat keine Servo-Unterstützung und dementsprechend muss man auf's Bremspedal treten. Ist ebenfalls auf keinen Fall vergleichbar mit den heutigen Servo-Systemen. Wie gut die originale Servo-Bremse ist, weiß ich ebenfalls nicht. Ich habe eine Original-Bremse mit Bremsbelägen von EBC. Die Verzögerung ist ok, aber – aus heutiger Sicht – nicht in Relation zum Vortrieb. Die Bremse sollte auf jeden Fall Bremskolben mit der verbesserten Kolbenabdichtung haben, sonst läuft die Bremsflüssigkeit bei längerem Stand aus oder man muss das Bremspedal beim längeren Abstellen vorspannen.
Fahrwerk: Ich habe zeitgenössische American Racing Torq Thrust Felgen, mit denen die Corvette aus USA kam, mit Michelin XWX Reifen 225/70 R15. Das Fahrwerk ist Original, letztens sogar mit neuen Dämpfern, die alten waren total ausgelutscht gewesen. Interessanterweise hat sich das Fahrverhalten danach nicht um Welten verbessert. Ich habe ein Convertible und die Steifigkeit des Rahmens ist ebenfalls überhaupt nicht mit modernen Sportwagen vergleichbar. Das Auto verwindet sich auf schlechter Straße deutlich und klappert dabei auch ganz ordentlich. Trotzdem kann man engagiert, neutral durch Kurven fahren. Das Heck reagiert sehr direkt auf die Stellung des Gaspedals. Der schwere Big Block auf der Vorderachse will aber eigentlich nicht so richtig um die Kurve, das merkt man deutlich. Für Drift-Einlagen braucht man aber schon richtig dicke Eier in der Hose. Die Corvette läuft bei höheren Geschwindigkeiten > 160 km/h auf der Autobahn sicher geradeaus und liegt satt auf der Straße. Endgeschwindigkeit habe ich noch nicht getestet :-)
Motor: Ganz klar der Hauptdarsteller. Klingt mit den Sidepipes brachial, die dem Schall wenig entgegensetzen und nicht ganz T*V-konform sind. Hat Drehmoment in allen Lebenslagen und ist auch sehr drehfreudig. Habe keine Leistungsmessung und keinen Vergleich, gefühlt könnte er vielleicht noch etwas besser gehen, aber Vortrieb ist reichlich da. Es muss aber auch alles stimmen. Mechanisch habe ich den Motor mit Alu-Kipphebeln und leichteren Ventilfedern optimiert, die Original-Ventildeckel passten dann aber nicht mehr darüber. Dazu eine leichtere Kupplung mit Alu-Schwungrad verbaut. Die Kupplung ist erstaunlich leichtgängig, die Originale eher nicht. Am Verteiler sollte alles stimmen (Fliehkraft- und Unterdruckverstellung). Auch die Transistor-Zündung sollte richtig funktionieren. Die ist etwas außergewöhnlich und nicht viele kennen sich damit aus. Die Innereien des Zündverstärkers kann man gegen moderne Komponenten austauschen. Funktioniert bei mir jetzt prima. Eine andere Zündanlage ist nicht nötig, wenn alles funktioniert wie es soll. Ich habe nicht auf Hydro-Stößel umgebaut und fahre auch ein Nockenwelle, die dem Original am nächsten kommt (Komponenten kommen von Comp Cams). Der Motor wurde schon mal auf Übergröße aufgebohrt und hatte zwei Zylinder mit Laufbüchsen. Ich habe mich dann entschieden alle Zylinder mit Laufbüchsen machen zu lassen und bin bei den Kolben auf der ersten Übergröße. Bei den Motoren wäre ich sehr vorsichtig. Die sehen von außen toll aus, aber wie es innen aussieht, ist schwierig zu erahnen. Man kann die Motoren problemlos revidieren, aber es kommt dann eben schon was an Kosten zusammen.
Getriebe: Ich habe das normale 4-Gang M20-Getriebe mit einer 3,55:1 Differential-Übersetzung (das ist die mittlere Übersetzung von den fünf damals angebotenen). Die Schaltbarkeit ist toll mit einem sehr mechanischem Gefühl und kurzen Wegen, ein echtes Highlight. Der erste Gang ist relativ lang übersetzt. Die Abstufung der Übersetzungen ist prima. An das Drehzahlniveau muss man sich allerdings gewöhnen. Der 4. Gang ist eben Fahrgang und kein Schongang. Normalerweise möchte man immer noch mal hochschalten wollen. Ein 5-Gang-Getriebe wird deswegen oft als eine der besten Verbesserungen bei der Corvette angegeben. Keine Ahnung, wie das in Deutschland mit dem TÜV gehen kann. Ich weiß nicht, ob eine kürzere Differential-Übersetzung viel Sinn mach. Die Beschleunigung ist damit natürlich noch brachialer, aber das Drehzahlniveau noch viel höher. Das halte ich nicht für sinnvoll, außer man ist Drag-Racer.
Originalität: Das muss jeder selber wissen. Matching Numbers, Tank Sticker, Trim Plate, alles prima, wenn es stimmt. Die wichtigste Nummer von meinem Motor wurde schon vor dem Kauf beim Planen des Motorblocks mit weg gefräst, also keine Matching Numbers. Trim Plate ist vorhanden und scheint schlüssig zu sein. Da meine Corvette neu lackiert wurde, habe ich bei der Gelegenheit den Tank ausbauen lassen und dabei noch einen relativ gut erhaltenen Tank Sticker vorgefunden, der alles Wesentliche bestätigt, was am Auto verbaut ist. Da war ich einigermaßen überrascht und habe mich sehr darüber gefreut. Ich fahre gerne angemessen sportlich und habe einen anderen Fahrersitz von Corbeau eingebaut, weil man auf dem Original Sitz in den Kurven keinen Halt hat. Ich bin auch der Meinung, ein Auto muss gefahren werden und das darf man dann auch sehen. Das ist mit Concours-Zustand nicht zu vereinbaren. Ich habe aber nur Änderungen vorgenommen, die man nicht sieht und wieder rückgängig gemacht werden können. Ein echter Survivor wäre für mich ein Traum. Ich halte die Corvette in einem technisch einwandfreiem Zustand und übertreibe es nicht mit der Pflege. Letztlich bin ich mir nicht sicher, ob das für den Werterhalt honoriert wird. Eine Garage Queen im Concours-Zustand wird ultimativ immer mehr Wert sein, auch wenn man damit nicht wirklich fahren kann.
Ich bin mal eine Small-Block Corvette kurz Probe gefahren und war ganz angetan. Der leichtere Motor macht das Auto agiler und leichter zu lenken. Am Auto war eine normale Abgasanlage verbaut und dementsprechend war sie auch viel leiser, Sound-mäßig aber ok. Die Motorleistung war auch vollkommen ausreichend. Auf jeden Fall das wesentlich relaxtere Auto. Da kann man schon ins Grübeln kommen … Meine Corvette hat allerdings auch eine ziemliche Macho-Konfiguration.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche! Zu den Angeboten kann ich nicht viel sagen. Eine gut dokumentierte Corvette aus respektabler Quelle kostet bestimmt mehr (geigercars), aber ist es sicherlich auch Wert. Man kann nicht alles glauben, was geschrieben wird, und sollte alles hinterfragen. Ich rechne damit, dass in Zukunft solche Klassiker im Wert steigen und Alltagstauglichkeit höher bewertet wird, weil einfach keine annähernd gleichwertigen Neuwagen auf den Markt kommen. Von daher finde ich die Idee von einer nicht zu originalen (und günstigeren) Small-Block Corvette an der man sich persönlich verwirklicht, ohne zu weit vom Original abzuweichen, sehr attraktiv. Die Substanz muss aber stimmen. (Nicht originale) Motoren kann man in den USA ohne Probleme so kaufen, wie man sie haben möchte. Das ist der große Vorteil der Amis.
Viele Grüße,
Christian
1967 Corvette Convertible, 986 Silver Pearl, STD Black Trim, L71 435 HP, K66 TI, G81 Positract Axle 3.55, M20 4-Speed, C07 Auxiliary Hardtop, A01 Tinted Glass, A31 Power Windows, A65, F41 Special Suspension, K19, N14 Side Dual Exhaust