15.09.2015, 10:30
Zitat:Original von SAM/CH ZR-1
Ich habe mir von Ingenieuren sagen lassen dass Öldrücke unter 3 bar bei voller Belastung auf Dauer nicht gut sind. Zu viel Druck ist auch nicht gut.
Das kann man so generell nicht sagen, denn für den notwendigen Öldruck ist die Umlaufgeschwindigkeit vom Zapfen des Kurbelwellenlagers maßgebend, da dort das Öl über die treibende Druckdifferenz auf die Umfangsgeschwindigkeit des Zapfens beschleunigt werden muss. Andernfalls würde der Schmierfilm abreißen mit einem Lagerschaden als Folge.
Hierzu mal ein Beispiel: Bei 6000 U/min und einem Lagerdurchmesser von 60 mm wird lediglich ein Öldruck von 1,4 bar am Lager benötigt. Natürlich kommen noch die Druckverluste in der Ölleitung von der Pumpe bis zum Lager dazu. Außerdem sollte man einen gewissen Sicherheitszuschlag für die Alterung der Ölpumpe und des Öldruckbegrenzerventils berücksichtigen.
Da die meist verwendeten Zahnradölpumpen einen relativ schlechten Wirkungsgrad (ca.50%) haben, bedeutet ein unnötig hoher Öldruck auch viel Verlustarbeit, die sich zudem in einer unnötigen Aufheizung des Öles und einer vermehrten Neigung zur Ölschaumbildung durch viel Spritzöl mit kleinerer Tröpfchengröße bemerkbar macht. Ebenfalls ein Aspekt, der nicht vernachlässigt werden sollte, da bei hoher Drehzahl die gesamte Ölmenge innerhalb von ca 5 s einmal durchgepumpt wird. Somit ist die verbleibende Zeit zur Entgasung des Öles nicht besonders üppig.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !