21.04.2013, 10:42
Eine moderne vollelektronische Nachrüst-Zündanlage, egal ob MSD oder von einem anderen Anbieter, stellt mehr Zündspannung, Zündenergie und die Möglichkeit einer freieren Wahl des Zündzeitpunktes zur Verfügung. Die Originalität bleibt dabei natürlich auf der Strecke.
Wo liegen dabei die Vorteile und Risiken ? Im Einzelnen:
Zündspannung + Zündenergie:
Vorteile:
Eine höhere Zündspannung und -energie ermöglicht einen Zündfunken unter widrigeren Zündbedingungen, wie zum Beispiel mageres Gemisch, verrußte Kerze und hohen Restgasanteil. Zudem kann ich größere Elektrodenabstände fahren, die ein sicheres und schnelleres Anbrennen des Gemisches zur Folge haben. Bei entsprechend hoher Zündenergie verlängert sich die Funkenbrenndauer und man kann auch Mehrfachzündungen absetzen, um die Anbrennsicherheit in bestimmten Betriebspunkten zu erhöhen. Ein probates Mittel zur Leistungssteigerung ist es trotz eines theoretischen Vorteils nicht. Gemessene Unterschiede liegen meist an der Nachweisgrenze von < 1%.
Nachteile:
Höhere Zündspannungen und Energien erhöhen den Verschleiß an der Zündkerze erheblich, so dass ein häufigerer Wechsel oder die Verwendung von Edelmetallkerzen erforderlich werden kann. Eine solche Anlage baut - sollte vorher keine Entladung über den Zündfunken erfolgen - unweigerlich Spannungen in den Bereich bis über 45 kV auf. Dementsprechend wird hochspannungsfestes Zündgeschirr benötigt, ansonsten kommt es zu vorzeitigen Spannungsdurchbrüchen. Nach dem ersten davon ist das betroffene Bauteile übrigens unbrauchbar und muss ersetzt werden. Betroffen davon können auch die Zündkerzen sein, bei denen man diese internen "Durchbruchsstellen" allerdings nicht sehen kann.
freie Wahl des Zündzeitpunktes:
Vorteile:
Damit habe ich gegenüber einem Verteiler die Möglichkeit durch Darstellung eines Zündwinkelgebirges, überall den für den jeweiligen Motor optimalen Zündzeitpunkt zu fahren. Insbesondere gegenüber von Verteilern ohne Unterdruckverstellung ist so bezüglich Verbrauch einiges zu holen. Wie viel hängt natürlich vom einzelnen Motor und dem jeweiligen Fahrprofil ab. Dennoch halte ich hier Werte von bis über 10% für realistisch.
Verfügt die Nachrüstzündanlage auch über eine Ansauglufttemperaturkompensation könnte man sich in der Volllast über dem Drehzahlband an einzelnen Stellen eine Steigerungen des Mitteldruckes bis etwa 4% vorstellen, ohne eher nur die Hälfte.
Nachteile und Risiken:
Nachteile gibt es an dieser Stelle streng genommen keine aber ein Haufen an Risiken, die in der Bestimmung des "optimalen Zündzeitpunktes" liegen. Wie findet man den besten Kompromiss für den Mittelwert über alle 8 Zylinder heraus. Denn wie bereits vorher geschrieben, fährt bei einem V8 Vergaser Motor jeder Zylinder sein eigenes Lambda.
Ebenso, zudem noch ungleich gefährlicher, verhält es sich mit der Klopfgrenze.
Also fängt man sicherheitshalber mit der simulierten Serienbedatung des Verteilers an. Um das jetzt noch brach liegende Potenzial zu nutzen, bedarf es dann schon einiges an Wissen und Erfahrung (ersatzweise Riskobereitschaft ! ). Nachteilig ist, dass diese Systeme meist keine Klopfregelung beinhalten. Und bei denjenigen, die es tun (freiprogrammierbare Steuergeräte bieten dies Option teilweise schon an), ist der Hobbyapplikateur mit deren Abstimmung hoffnungslos überfordert.
Gruß
Wutzer
Wo liegen dabei die Vorteile und Risiken ? Im Einzelnen:
Zündspannung + Zündenergie:
Vorteile:
Eine höhere Zündspannung und -energie ermöglicht einen Zündfunken unter widrigeren Zündbedingungen, wie zum Beispiel mageres Gemisch, verrußte Kerze und hohen Restgasanteil. Zudem kann ich größere Elektrodenabstände fahren, die ein sicheres und schnelleres Anbrennen des Gemisches zur Folge haben. Bei entsprechend hoher Zündenergie verlängert sich die Funkenbrenndauer und man kann auch Mehrfachzündungen absetzen, um die Anbrennsicherheit in bestimmten Betriebspunkten zu erhöhen. Ein probates Mittel zur Leistungssteigerung ist es trotz eines theoretischen Vorteils nicht. Gemessene Unterschiede liegen meist an der Nachweisgrenze von < 1%.
Nachteile:
Höhere Zündspannungen und Energien erhöhen den Verschleiß an der Zündkerze erheblich, so dass ein häufigerer Wechsel oder die Verwendung von Edelmetallkerzen erforderlich werden kann. Eine solche Anlage baut - sollte vorher keine Entladung über den Zündfunken erfolgen - unweigerlich Spannungen in den Bereich bis über 45 kV auf. Dementsprechend wird hochspannungsfestes Zündgeschirr benötigt, ansonsten kommt es zu vorzeitigen Spannungsdurchbrüchen. Nach dem ersten davon ist das betroffene Bauteile übrigens unbrauchbar und muss ersetzt werden. Betroffen davon können auch die Zündkerzen sein, bei denen man diese internen "Durchbruchsstellen" allerdings nicht sehen kann.
freie Wahl des Zündzeitpunktes:
Vorteile:
Damit habe ich gegenüber einem Verteiler die Möglichkeit durch Darstellung eines Zündwinkelgebirges, überall den für den jeweiligen Motor optimalen Zündzeitpunkt zu fahren. Insbesondere gegenüber von Verteilern ohne Unterdruckverstellung ist so bezüglich Verbrauch einiges zu holen. Wie viel hängt natürlich vom einzelnen Motor und dem jeweiligen Fahrprofil ab. Dennoch halte ich hier Werte von bis über 10% für realistisch.
Verfügt die Nachrüstzündanlage auch über eine Ansauglufttemperaturkompensation könnte man sich in der Volllast über dem Drehzahlband an einzelnen Stellen eine Steigerungen des Mitteldruckes bis etwa 4% vorstellen, ohne eher nur die Hälfte.
Nachteile und Risiken:
Nachteile gibt es an dieser Stelle streng genommen keine aber ein Haufen an Risiken, die in der Bestimmung des "optimalen Zündzeitpunktes" liegen. Wie findet man den besten Kompromiss für den Mittelwert über alle 8 Zylinder heraus. Denn wie bereits vorher geschrieben, fährt bei einem V8 Vergaser Motor jeder Zylinder sein eigenes Lambda.
Ebenso, zudem noch ungleich gefährlicher, verhält es sich mit der Klopfgrenze.
Also fängt man sicherheitshalber mit der simulierten Serienbedatung des Verteilers an. Um das jetzt noch brach liegende Potenzial zu nutzen, bedarf es dann schon einiges an Wissen und Erfahrung (ersatzweise Riskobereitschaft ! ). Nachteilig ist, dass diese Systeme meist keine Klopfregelung beinhalten. Und bei denjenigen, die es tun (freiprogrammierbare Steuergeräte bieten dies Option teilweise schon an), ist der Hobbyapplikateur mit deren Abstimmung hoffnungslos überfordert.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !