Motorprobleme???

[Ipfvette]

Hallo zusammen!!

Im Moment ist meine Vette-Freude etwas getrübt, da ich nicht nur das Problem des zu hohen Benzindrucks habe (und immer noch darauf warte, dass mir ein Kollege den bei einem Freund in USA bereitliegenden Druckregler mitbringt) – nein, viel schlimmer: Speziell im Schiebebetrieb mit über 1500 Umdr. Ist ein deutliches Klickgeräusch aus dem Maschinenraum zu hören. Ein richtig hartes, metallisches und drehzahlabhängiges Klicken. Unter der genannten Drehzahl muss man schon ziemlich genau hinhören, sonst fällt es nicht weiter auf. Das ist aber noch nicht alles: Aus den Ventildeckel-Entlüftungen dampft es ordentlich heraus, speziell unter Last.

Kann mir da jemand einen Tipp geben, was da los bzw. was zu tun ist, oder hat jemand so etwas schon gehabt?

Gruß, Norbert

[Mikey]

Ooops....das hört sich ja nicht so toll an. Hast Du die Ventildeckel schon mal runter gehabt ?

Wie sieht das Öl aus ? Irgendwelche Eintragungen (Schaum, Sprit o.ä.) ?

Bei dem metallischen Klickern hätte ich mal zuerst auf einen defekten Hydrostößel getippt....aber in Verbindung mit dem Öldampf könnte das mehr sein.

Denke, Du wirst nicht um ein Öffnen des Motors herumkommen.

[Titan]

Hi Norbert,

es könnte aber auch durchaus sein, daß ein Kipphebel gebrochen ist.
Das hatten wir auch schonmal bei dem Caprice eines Freundes.
Hat dann auch recht stark aus den Entlüftern geraucht, und das metallische Klicken war unter Last ab etwa 1500 rpm zu hören.
Etwa 2 "Klicks" pro Sekunde, und steigend mit höherer Drehzahl.

Aber wie Mikey schon gesagt hat, erst mal die Ventildeckel runter, und die Kipphebel und Ventilfedern überprüfen.

Viel Glück,
Gruß,
Flo

[V8yunkie]

Ich würde eher auf eine defekte Benzinpumpe tippen: Wenn die Membrane undicht ist, läuft Benzin in die Ölwanne. Das hat zwei ernste Folgen: 1) Das Öl verliert seine Schmierfähigkeit 2) Der Ölstand steigt an, dadurch wird das Öl an der Kurbelwelle "schaumig geschlagen" und es entsteht verstärkt Ölnebel, der dann über die Ventildeckel ausgeblasen wird. Das Klicken kommt in diesem Fall von der defekten Pumpe.

Also: Schnellstens nachsehen. PS: Ich habe noch eine Pumpe (Smallblock, 72er Corvette), die ist 2 Jahre alt und völlig in Ordnung. Melde Dich, wenn Du Interesse hast.

Gruß,
Thomas

[Titan]

Das besagte Problem mit der Benzinpumpe hatte ich ja leider auch schon!!!

Nur war bei mir kein Klackern zu hören!
Aber das lag vielleicht daran, daß etwa 15 Liter Benzin/Öl in der Ölwanne war, und alles unter "Wasser" stand...

Einfach alles durchchecken, und vor allem bis Problem bekannt den Motor lieber nicht mehr laufen lassen... (Grund siehe Antwort von Thomas!)

Gruß,
Flo

ps.: Sag aber auf jeden Fall bescheid, wenn Du das Problem gefunden hast! Würd mich sehr interessieren, woran es gelegen hat!

[Ipfvette]

Hallo!

Das ging aber schnell mit den Antworten - vielen Dank!

Hier noch ein paar Details: Die Spritpumpe ist nagelneu - seither habe ich das Problem mit dem Absaufen, weil der Benzindruck zu hoch ist (ca. 10 psi, anstatt der für den Edelbrock erlaubten max. 5.5 psi). Aber dieser Tip mit der Spritpumpe ist trotzdem gut, denn das Ticken kommt eher von der rechten Seite, da muß ich nochmals genau nachschauen/-hören!
Dieser Dampf aus den Ventildeckelentlüftern habe ich schon länger. Deshalb habe ich die Entlüfter durch Schlauchstücke ersetzt und füttere den Dampf in die Ansaugung. Der Ventiltrieb ist sauber, absolut kein Schlamm. Auch die Kipphebel und die Federn sehen gut aus - ich werde sie aber in den nächsten Tagen mal ausbauen und prüfen. Leider ist das eine S......arbeit, vor allem, weil man ja tunlichst sicherstellen sollte, dass der jeweilige Zylinder auf OT steht, damit die Ventile nicht reinfallen....
Wie gesagt, das mit dem Dampf habe ich schon länger und ich habe auch einen relativ hohen Ölverbrauch: So gut 1,5 bis 2 Liter auf 1000 km sind nicht aussergewöhnlich. (Das hat natürlich den Vorteil, dass immer frisches Öl drin ist....) Leider kann ich über die Kilometerleistung nichts sagen, da der Tacho gehangen hat, als ich den Wagen gekauft habe. Könnte es auch sein, dass die Kolbenringe ausgelutscht oder gebrochen sind und nicht mehr richtig dichten? (Leider ist das bestellte Kompressionsprüfgerät mit meiner Bestellung immer noch in USA).

Ich habe mir unlängst vom hiesigen Schrottplatz einen Chevy-V8 mit TH 350 dran geholt. War durch die lange Lagerzeit ziemlich versifft. (Die Maschine wurde ausgebaut, weil das Auto einen sparsameren deutschen 4-Zylinder bekam und lag jetzt so 10 Jahre im Regal) Nach dem Saubermachen stellte sich raus: Pech gehabt! Das Getriebe könnte passen und sieht auch noch gut aus, aber den Motorblock- und Zylinderkopfnummern nach handelt es sich um einen 5,0 Liter (305 cui) von 1980-1983 für einen Truck. Allerdings lies sich der Motor durchdrehen und hatte außer der Lima alle Nebenaggregate dran: Anlasser, Wasserpumpe, Luftpumpe, Hydraulikpumpe, Klimakompressor, Vergaser, Krümmer und Zündanlage. Nun ist die Frage: Lassen sich eventuell diese Köpfe auf meiner Maschine (71er original-Block, 4-Bolt) verwenden? Die haben zwar richtig Ölschlamm, aber vielleicht sind die Ventilsitze noch nicht so ausgelaufen wie bei meinen, die den Gußnummern nach zwar für Corvettes, aber von 1973 sind. Die Ventilschaftdichtungen habe ich übrigens vor 2 Jahren schon getauscht (Umbrella-Type).

Ich vermute, das gibt eine größere Aktion und danke schon mal im Voraus allen für ihre Erfahrungen und Zuschriften

Eine schöne Altweibersommerwoche wünscht Euch

Norbert

[V8yunkie]

Ob Dein Ölverbrauch an den Ventilschaftdichtungen liegt, kannst Du auf 2 Arten prüfen:
1. Beim Anlassen nach dem Stehen über Nacht kommt aus dem Auspuff kurz blauer Qualm.
2. Mit niedrigem Gang bzw. hoher Drehzahl einen Berg runterfahren und dann vom Gas gehen (nicht auskuppeln!) - wenn der Motor bei geschlossener Drosselklappe (=höchstes Vakuum im Ansaugkanal) und hoher Drehzahl dann hinten blau rausqualmt, sind die Schaftdichtungen defekt bzw. die Ventilführungen (nicht die Ventilsitze) ausgeleiert und das Öl, das oben im Zylinderkopf schwimmt, wird an den Ventilen vorbei in den Brennraum gesaugt, wo es mit blauem Qualm verbrennt.

Die alten Köpfe würde ich nicht probieren - zuviel Mühe und zu geringe Aussicht auf Erfolg. Wenn Du es trotzdem versuchen willst... poste mal die Gußnummer der Köpfe (oben zwischen den Kipphebeln), dannn kann ich mal nachsehen, ob der auch auf einem 350er paßt. Ansonsten würde ich neue Köpfe empfehlen oder die alten überholen. Kostenpunkt ca. 700 Euro (neue Ventile, Ventilschaftführungen erneuern, Ventilsitze schleifen mit 3 Fasen, neue Ventilschaftdichtungen unten und oben).

Zur Benzinpumpe - was für eine ist das denn? Würde mich wundern, wenn der Edelbrock Performer nicht mit einer Standardpumpe funktionieren würde. Andere Frage: Hast Du die Leitungen an der Benzinpumpe richtig rum angeschlossen?

Gruß,
Thomas

[Meiko]

Hi,
falls du Köpfe brauchst, mach dich doch mal schlau (oder lass machen...), ob die Köpfe von einem Targetmaster-Motor passen...
Die haben ca. 3000km runter...

Bei Interesse (und wenn´s passen sollte) einfach melden...

Ciao,
Meiko

[454Big]

Ich habe noch 492er SB-Köpfe liegen.
Geported und die Kanäle bearbeitet. Edelstahlventile drin 2.02 in 1.94 out. Von Manley soweit ich weiß. Federn, Kipphebel, Sicherungen alles dabei. Die Köpfe passen, sollten aber eventuell auf die Spinne angepaßt werden. Bei mir waren die Köpfe mit einer Performer RPM zusammen.
Die Köpfe haben ca. 3000 km nach Bearbeitung gelaufen. Motor hatte dann Kolben-, Pleuel- und Lagerschaden.
Bei Interesse bitte PN.

[Ipfvette]

Hallo Freunde!

Das hört sich richtig gut an, die Angebote mit den Köpfen! Ich muss auf jeden Fall erst mal rausfinden, woher das Klicken kommt - möglicherweise ja von der Spritpumpe, welche definitiv richtig angeschlossen ist. Es handelt sich um ein original-Ersatzteil, nur bringt das Teil leider etwas zuviel Druck - und zwar konstant, auch bei höheren Drehzahlen.
Dass die Köpfe ausgelutscht sind, weiss ich schon seit meinem ersten TÜV-Termin mit diesem Wagen. Wie der Vorbesitzer die Plakette bekommen hat, weiss ich nicht, aber der Prüfer muss blind gewesen sein und außerdem einen durch Lackierdämpfe oder Schnupftabak unbrauchbaren Riechkolben haben: Die Karre hat aus allen Rohren geraucht, als würde ich mit frischem Reisig fahren. Nach dem Austausch der Ventilschaftdichtungen, bei dem erhebliches Spiel in der Ventilführung spürbar war, ist es dann wesentlich besser gewesen. Wenn ich jetzt irgendwie feststellen könnte, dass der Kurbeltrieb, Kolben und deren Ringe noch gut sind, dann wäre die Investiton für neue Köpfe gar kein Thema. Ich befürchte aber, dass nicht nur die Köpfe verschlissen sind, warum dampft es denn sonst bei Vollast, wenn ich mal richtig drauftrete, aus den Entlüftern? Ich vermute, dass wenn richtig Druck kommt, ein Teil der Gase am Kolben vorbei ins Kurbelgehäuse entweicht und es deshalb dampft.. Dann wären halt neue Köpfe eine Investition und vor allem Arbeit, die nur wenig Nutzen und Freude bereitet. Im Grunde meines Herzens träume ich von einem Umbau meines Blocks (mit allem was dazu gehört...) auf einen 6,4 L - Stroker mit richtig Dampf aus dem Keller - nur ist dazu im Moment der Daumen zu kurz...

Ich schaue jetzt zu, dass ich den Benzindruckregler, die neuen Ventilfedern und den Kompressionsdruckprüfer möglichst schnell aus USA hier her kriege und zwischenzeitlich baue ich mal die Kipphebel und die Ventilfedern aus.

@ Thomas
Morgen stelle ich noch die Nummern der anderen Teile ein (Block, Köpfe, Aluspinne!!!) vielleicht passen ja die Köpfe von meinem Fehlkauf - oder irgend jemand kann etwas von dem Motor brauchen... Außerdem habe ich die Nummer von dem Getriebe nicht in meiner "Cast-Numbers"-Bibel gefunden, denn wenn DAS passen würde, dann wäre das Geld wenigstens nicht komplett zum Fenster rausgeworfen.

Nach wie vor bin ich natürlich für jeden Tip dankbar !

Herzlichst, Norbert