Krumm gelaufen - Defekter LT-5

[Eike]

Kann man nicht vielleicht an der Bruchstelle erkennen, ob nachgeholfen wurde?
Oder es war/ist wirklich ein Materialfehler...

Ich könnte mir die Bruchfläche mal im REM anschauen wenn die Kette zu mir kommt ...
e.

[Hansi]

Hallo Sam,

dein Bericht war echt klasse. Mach bitte weiter. Bin schon sehr gespannt wies weiter geht.

[protos]

auch von mir allerhöchste anerkennung für deine super-dokumentation und der erwarteten fortsetzung

super, sam !!

gruß bully

[ZR1-Bert]

@SAM

Spitzen Reportage. Finde es echt super daß sich mal jemand an diesen Motor ran wagt,
der wie schon erwähnt wurde, Angst und Schrecken verbreitet hat.
Hoffe auch daß hiermit belegt wird, daß auch bei diesem Motor "nur" mit Wasser gekocht wurde.

Also Sam, bitte unbedingt weiter machen und dran bleiben.
Freue mich schon auf weitere Dokumentationen und Bilder.

[mario makary]

Original von SAM/CH ZR-1

Sam, sag jetzt nicht, daß das Deiner ist

Keine Panik ist nicht meiner.

Zur eigentlichen Geschichte.

Vor ein paar Wochen wurde mir dieser defekte 95-er LT-5 zur Reparatur gebracht.
Bei diesem Motor hatte es beim linken Zylinderkopf hinten an der Stirnwand Wasser durchgedrückt. Man bekam das Problem bei eingebautem Motor nicht in den Griff. So hatte man sich dann entschlossen, den Zylinderkopf zu demontieren und zu schweissen (siehe Foto).

Saß denn dort mal ein Frostdeckel ???

[Michael Hoppe]

Suuuper Sam, ich verfolge es ganz intensiv.

Das Problem beim Kauf einer Zetti ist wirklich die Überlegung:"Soll ich, oder soll ich nicht. Es kennt sich doch keiner mit dem LT5 aus."

Ich habe bisher auch die Erfahrung gemacht, daß es hieß: "Was ZR1?- egal, Motor ist Motor. Das haben wir schnell."
Und dann kommt die Ernüchterung - nix klappt. Das Auto ist nach der Reparatur schlechter als vorher.
Daher ist´s gut zu wissen, daß es hier einen gibt, der sich offenbar wirklich auskennt.

Ich fiebere den weiteren Berichten entgegen !

[ZR-1 XXXL]

Hallo an alle ebenso begeisterten!!!!
Habe diesen Bericht auch jetzt gelesen und muss sagen, absolut 1A
Das Bild mit den Housings ist für mich auch sehr interessant, zumal meine ja schon von SAM aufgefräst wurden, ist mir nicht bekannt gewesen, dass es diesen Unterschied als Serienversion gibt. Bei meiner 91ziger waren sie serienmäßig ziemlich gleich, so um die 31,5 mm. Hier kann man echt was lernen!
Man braucht keine Angst zu haben, eine ZR1 zu fahren, wenn man jemanden wie SAM kennt, von der Sorte Leute, die sich so mit einem LT5 auskennen, gibt es ganz sicher nicht viele!!
@ Michael

"Was ZR1?- egal, Motor ist Motor. Das haben wir schnell."

Von der Sorte Mechaniker gibt es wiederum einige. Und dann läuft der LT5 auch manchmal gar nicht mehr......
Also SAM, mach weiter so, bei diesem Bericht hier passen die Leute sicher mehr auf, als in den Biologiestunden der 8. Klasse

[SAM/CH ZR-1]

Zwischenstand (sorry, aber jetzt kommen viele Zahlen und Erklärungen ):

Der Auftraggeber hat sich entschieden, dass er den Serienhubraum, wegen den nikasilbeschichteten Zylinderlaufbuchsen, beibehalten möchte und der Motor dafür grösstmögliche Ein- und Auslasskanäle erhält, damit er seine maximalen PS kurz vor dem Drehzahlbegrenzer (ca. 7'200 U/min) erreicht.
Hätte er sich für mehr Hubraum entschieden, wären folgende Hubraumgrössen machbar:

-368 (6.0 lt)
unter Verwendung der Serienkurbelwelle mit grösseren Kolben und Zylinderlaufbuchsen. Die maximale PS-Ausbeute mit Seriennockenwellen liegt bei rund 520-530 PS und 600 NM.

-385 (6.3 lt), 396 (6.5 lt), 402 (6.6 lt)
unter Verwendung einer überschliffenen Serienkurbelwelle mit ebenfalls grösseren Kolben, anderen Pleueln und Zylinderlaufbuchsen. Beim 402 liegt die erreichbare Leistung mit Seriennockenwellen bei rund 600 PS und 700 NM.

-415 (6.8 lt), 422 (6.9 lt), 427 (7.0 lt), 436 (7.1 lt), 441 (7.2 lt)
Bearbeitung des Motorblocks und Verwendung einer anderen Kurbelwelle und grösseren Kolben sowie anderen Pleueln und Zylinderlaufbuchsen. Mögliche Leistung mit Seriennockenwellen bis zu rund 680 PS und 800 NM.

Die Serieneinspritzdüsen können für Leistungen bis 700 PS verwendet werden.

Bei den ganz grossen Hubräumen liegen mit den schärfsten Nockenwellen, anderen Einspritzdüsen und Extremporting noch weitere 50-70 PS drinn. Dass solche Umbauten sehr teuer sind, ist irgendwie nachvollziehbar.

Am Rande bemerkt: Bereits ein gut gemachter 396-er zeigt der neuen C6 Z06 die Rücklichter.

Nochmal kurz zu den Zylinderlaufbuchsen:

Der LT-5 hat im Gegensatz zu anderen Corvette Motoren, im Motorblock eingesteckte Zylinderlaufbuchsen. Sie sind aus Aluminium und nikasilbeschichtet.
Nikasil ist ein sehr teures, extrem hartes und dauerhaftes Material. Laufleistungen von weit über 350'000 km sind bei regelmässiger Wartung ohne weiteres möglich.

Wenn man die Bohrung vergrössert und andere Zylilnderlaufbuchsen verwendet, so sind diese aus chromlegiertem Eisen. Diese Buchsen haben leider den Nachteil, dass sie nicht so dauerhaft sind.
Je nachdem wie man den Motor fordert, halten sie bei den ganz grossen Motoren zwischen 60'-120'000 km, oder rund 300 ganz heftige Viertelmeilenläufe aus. Dann ist eine Ueberholung bzw. Austausch angesagt.
Bei den 368-er Motoren können die Laufbuchsen auch +200'000 km aushalten.
Wenistens kostet ein Satz neuer Buchsen und Kolben nicht allzu viel.

Auf dem angehängten Foto sieht man, wie die Zylinderlaufbuchsen im Motorblock positioniert sind.

Sam

[SAM/CH ZR-1]

Das avisierte Leistungsziel ist das Erreichen der magischen Zahl 500. Mal schauen ob es klappt.

Dazu werden die auf dem Bild gezeigten Teile gründlich bearbeitet & die Zylinderköpfe natürlich auch.

Folgendes wird dabei gemacht:

1. Der Ansaugtrichter wird Strömungsoptimiert.

2. Die Einlasskanäle im Plenum, den Injector Housings und Zylinderköpfen werden auf rund 36 mm vergrössert und geglättet. Die Auslassseite wird ebenfalls vergrössert und angepasst.

3. Die Brennräume und Ventile in den Zylinderköpfen werden poliert. Die Ventilsitze werden speziel bearbeitet um grösstmöglichen Luftdurchsatz zu gewährleisten.

4. .....und noch ein paar andere Kleinigkeiten und Zutaten.

Alles wird sauber aufeinander abgestimmt.
Auch wenn es vielleicht einfach klingen mag so steckt doch sehr viel Arbeit und Zeit dahinter.

Bei dem ganzen Tuning darf man auch nicht vergessen, dass ein 5.7 Liter Motor anders bearbeitet wird als zum Beispiel ein 6.8 oder 7.2 Liter.
Hier soll nicht "the bigger the better" gelten, sondern die Devise: "weniger ist mehr".

Sam

[Michael Hoppe]

Bin mal gespannt.

Ich hoffe nach Fertigstellung geht´s auf einen Prüfstand.
Aber nicht vergessen einen Haken hinten dranschweißen