Genauigkeit der GPS - Messung ?

[V8yunkie]

Also wenn ich alle Posts zu diesem Thema richtig gelesen habe, seid Ihr alle ein wenig auf dem Holzweg...

Es ging darum,daß der Navi angezeigte Geschwindigkeitswert niedriger ist als der Tachowert... und ob er denn genau ist.

Ein wenig hatte ich mit Navisystemen beruflich schon zu tun - die im Navi angezeigte Geschwindigkeit wird nicht durch GPS gemessen sondern aus dem Wegstrecken-Signal (Impulse pro Radumdrehung) der ABS Radsensoren errechnet. Dasselbe macht auch der Tacho für seine Geschwindigkeitsanzeige - nur daß er in Abhängigkeit der einprogrammierten (oder universell eingestellten) Radgröße eine Voreilung aufweist.

Bei einem nachträglichen Navieinbau wird aus dem Fahrzeugkabelsatz entweder die Leitung mit Wegstreckensignal zum Tacho oder die zum Radio (für die geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung der meisten heutigen Radios) "angezapft".

Das Navigationssystem berechnet von ABS Wegstreckensignal in erster Linie die zurückgelegte Strecke (weil dies auf kurzen Abschnitten genauer ist und teilweise auch Abschnitte ohne GPS-Empfang ausgleichen kann) und gleicht diese ständig mit den vom GPS ermittelten Standortdaten ab. Die Berechnung der Geschwindigkeit ist für das Navigieren ansich nicht notwendig, sondern eher ein "Abfallprodukt" (wird teilweise dazu verwendet die voraussichtliche Ankunftzeit zu errechnen),welches halt mit angezeigt wird.

Das ist übrigens auch der Grund, warum man ein Navisystem in Fahrzeuge ohne ABS nur mit zusätzlicher Nachrüstung von Wegstreckensensoren (ähnlich wie die beim ABS) einbauen kann.


Gruß,
Thomas

[MikeLS6]

Thomas, so wie ich das verstanden habe ging es um die Messung mit einem GPS Gerät, wie sie im Sport und in der Luftfahrt angewendet werden.

Mike

[Eike]

Bei einem nachträglichen Navieinbau wird aus dem Fahrzeugkabelsatz entweder die Leitung mit Wegstreckensignal zum Tacho oder die zum Radio (für die geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung der meisten heutigen Radios) "angezapft". ........ Das ist übrigens auch der Grund, warum man ein Navisystem in Fahrzeuge ohne ABS nur mit zusätzlicher Nachrüstung von Wegstreckensensoren (ähnlich wie die beim ABS) einbauen kann.

Und warum zeigt mein Routenplaner die Geschwindigkeit an, wenn das GPS-Zeugs nicht mit dem Auto verdrahtet ist?

[V8yunkie]

@Mike

Ich glaube es war von einem VDO-Dayton System die Rede - das ist ein Aftermarket Navigationssystem für den nachträglichen Fahrzeugeinbau. Die Geräte aus der Luftfahrt (z.B. von Garmin) habe ich natürlich nicht gemeint

@Eike

Welcher Routenplaner - der des Navi? Oder der im Auto?

[Eike]

Normaler Laptop mit GPS-Dingsda (USB) und Marco Polo 7.0

[V8yunkie]

Natürlich KANN man mit Hilfe der GPS-Peilung ein Wegstrecken-Signal (also wieviel Meter wurden in einem bestimmten Zeitabschnitt zurückgelegt) erhalten und daraus eine (wenn auch nicht sehr genaue) Geschwindigkeit errechnen und beispielsweise für einen Routenplaner verwenden oder auch um die voraussichtliche Ankunftsszeit zu berechnen - hierfür reicht eine recht ungenaue Geschwindigkeit ja aus, da es eh nur eine Abschätzung ist.

Für das meter-genaue Navigieren (was zum Beispiel in Altstädten mit schnell aufeinanderfolgenden Gassen und Sträßchen notwendig ist) aber ist ein Wegstrecken-Signal des GPS-Systemes zu ungenau. Da ist die Berechnung mit Hilfe der Anzahl der Radumdrehung und des Reifenumfanges viel genauer.

Sicher, auch hier gibt es noch Ungenauigkeiten durch unterschiedlichen Reifenluftdruck, Reifenverschleiß, durch unterschiedliche Wegstrecken, die das kurveninnere oder kurvenäußere Rad zurücklegt (im Idealfall wird zwischen zwei Wegstreckensignalen eines rechten und linken ABS-Radsensors gemittelt - das hängt davon ab, ob eine solches gemitteltes Signal im Auto überhaupt aufbereitet vorliegt und man sich da mit dem Kabelssatz des Navigationssystemes "dranhängen" kann). Aber allemal genauer und schneller als eine GPS-Peilungs ist es.

Guß,
Thomas