19.02.2018, 12:42
Es gibt hier im Forum ja immer wieder mal Teilnehmer, die sich für eine C1, C2, C3 (oder C4) interessieren, wobei auch immer wieder die gleichen Fragen zum Oldtimerkauf gestellt werden.
Vielleicht können wir hier gemeinschaftlich einen kleinen Ratgeber zusammenstellen, auf den man Interessenten später dann hinweisen könnte.
Ich habe mal folgende Punkte zusammengetragen, die wir gemeinsam verbessern/ergänzen können:
Vorüberlegungen zum Oldtimerkauf
-Bitte Zeit nehmen! Ein Oldtimerkauf auf die Schnelle ist zwar möglich, rächt sich aber in der Regel später, wenn beim genauen Hinsehen die Mängel des viel zu teuer gekauften Oldtimers Stück für Stück sichtbar werden. Ein Oldtimer ist ein mindestens 30 Jahr alter Gebrauchtwagen, für den sich häufig Personen interessieren, die keinen 10 Jahre alten Gebrauchtwagen kaufen würden.
-Ohne Grundkenntnisse geht nichts, das dient zunächst dazu, das passende Modell einzugrenzen (Baujahr, Coupé/Convertible, Motor, Schalter/Automatic etc.). Wie wichtig ist einem die Originalität des Autos (numbers matching)? Hier helfen Bücher, Stammtische und Fahrzeugbesichtigungen auf Treffen bzw. beim Händler. Je weniger Erfahrung mit Oldtimern vorhanden ist, desto wichtiger ist es, sich vor dem Kauf gründlich zu informieren.
-Fahrprofil definieren: Cafe-Racer, Reisefahrzeug, Sammlerfahrzeug, Daily-Driver? Der Zustand des Fahrzeugs sollte zumindest dem entsprechen, was ich mit dem Auto machen möchte. Bei gelegentlichen Ausfahrten bei schönem Wetter muss das Auto nicht dicht sein, wenn ich 200 km im Regen von einem Treffen zurückfahre, wäre es aber schön.
-Eigene technische Fähigkeiten/Reparaturmöglichkeiten realistisch einschätzen, eigene Garage, Bühne, Strom, Licht, zum Arbeiten, Werkzeug etc. Je schlechter das Auto ist, desto mehr muss gemacht werden, um es in einen fahr- und gebrauchsfertigen Zustand zu versetzen. Für manche ist das Restaurieren eines Oldtimers ein eigenes Hobby, hier werden die Stunden nicht gezählt. Bin ich kein Schrauber, muss ich jede Werkstattstunde zahlen. Grundsätzlich gilt: Je weniger ich selbst schrauben kann, desto besser muss das Auto sein.
-Unverbindliche Besichtigungen durchführen, um besser die eigenen Anforderungen abzugleichen. Nach einigen Besichtigungen ist man in der Lage, ein Gefühl dafür zu bekommen, was man an Fahrzeugzustand bzw. Mängeln zu akzeptieren bereit ist und was nicht. Bei Besichtigungen nach Möglichkeit einen Fachmann mitnehmen, spätestens aber beim Kaufobjekt. Der ist in der Lage, den Zustand auch hinsichtlich Verbastelungen und Verschlimmbesserungen zu beurteilen, die gerne bei US-Cars durchgeführt werden. Es geht ja um alte Gebrauchtwagen, die in der Regel durch einige Hände gegangen sind und auch mal ein 10 Jahre alter Gebrauchtwagen waren, der jahrelang in irgendeiner Ecke stand.
-Wo finde ich mein Auto? Bei Fachhändlern, in Fachzeitschriften und im Internet (Foren, Gebrauchtwagenbörsen). Der gesuchte Oldtimer findet sich nicht beim Händler um die Ecke, je seltener das gesuchte Auto ist, desto mehr Aufwand muss ich dafür treiben. So macht es Sinn, die Suche auf das ganze Land auszudehnen, ggf. das angrenzende Ausland zu berücksichtigen und bei US-Cars auch einen Import aus USA in Betracht zu ziehen.
-Gibt es Schnäppchen, was darf das Auto kosten? Es gibt Schnäppchen, aber die werden unter der Hand verkauft und tauchen weder in Mobile/Autoscout usw. noch beim Händler auf. Die Gebrauchtwagenhändler wollen ihr Geld verdienen und da wird nichts verschenkt. Es erwartet einen häufig ein Auto, an dem der Vorbesitzer über die Jahre die Lust verloren hat, bis er sich entschlossen hat, das Auto zu verkaufen. In diesen Jahren wurde erfahrungsgemäss die Wartung vernachlässigt, das Auto hat sehr oft einen Reparatur- und Wartungsstau. Auch wenn es vorher noch neu lackiert und der Innenraum schön gemacht wurde. Es gilt: Je besser der Zustand ist, desto weniger werde ich nachher noch bezahlen müssen. "Günstige" Autos sind im nachhinein immer teurer. Auch bei top restaurierten Autos mit Note 1 bis 2 sind erfahrungsgemäss noch 10-20 Prozent des Kaufpreises draufzurechnen, um verdeckte Mängel und Probleme zu reparieren, die erst beim Fahren in den nächsten Monaten auffallen.
-Folgekosten: Ein Oldtimer ist ein alter Gebrauchtwagen, es geht immer was kaputt, auch bei Autos im Zustand 1 bis 2. Darauf sollte man vorbereitet sein, die Kosten für Reparatur und Wartung betragen in der Regel zwischen 0,50 und 1,00 EUR je Kilometer (ohne Sprit, Steuer, Versicherung).
Greets
Hermann
Vielleicht können wir hier gemeinschaftlich einen kleinen Ratgeber zusammenstellen, auf den man Interessenten später dann hinweisen könnte.
Ich habe mal folgende Punkte zusammengetragen, die wir gemeinsam verbessern/ergänzen können:
Vorüberlegungen zum Oldtimerkauf
-Bitte Zeit nehmen! Ein Oldtimerkauf auf die Schnelle ist zwar möglich, rächt sich aber in der Regel später, wenn beim genauen Hinsehen die Mängel des viel zu teuer gekauften Oldtimers Stück für Stück sichtbar werden. Ein Oldtimer ist ein mindestens 30 Jahr alter Gebrauchtwagen, für den sich häufig Personen interessieren, die keinen 10 Jahre alten Gebrauchtwagen kaufen würden.
-Ohne Grundkenntnisse geht nichts, das dient zunächst dazu, das passende Modell einzugrenzen (Baujahr, Coupé/Convertible, Motor, Schalter/Automatic etc.). Wie wichtig ist einem die Originalität des Autos (numbers matching)? Hier helfen Bücher, Stammtische und Fahrzeugbesichtigungen auf Treffen bzw. beim Händler. Je weniger Erfahrung mit Oldtimern vorhanden ist, desto wichtiger ist es, sich vor dem Kauf gründlich zu informieren.
-Fahrprofil definieren: Cafe-Racer, Reisefahrzeug, Sammlerfahrzeug, Daily-Driver? Der Zustand des Fahrzeugs sollte zumindest dem entsprechen, was ich mit dem Auto machen möchte. Bei gelegentlichen Ausfahrten bei schönem Wetter muss das Auto nicht dicht sein, wenn ich 200 km im Regen von einem Treffen zurückfahre, wäre es aber schön.
-Eigene technische Fähigkeiten/Reparaturmöglichkeiten realistisch einschätzen, eigene Garage, Bühne, Strom, Licht, zum Arbeiten, Werkzeug etc. Je schlechter das Auto ist, desto mehr muss gemacht werden, um es in einen fahr- und gebrauchsfertigen Zustand zu versetzen. Für manche ist das Restaurieren eines Oldtimers ein eigenes Hobby, hier werden die Stunden nicht gezählt. Bin ich kein Schrauber, muss ich jede Werkstattstunde zahlen. Grundsätzlich gilt: Je weniger ich selbst schrauben kann, desto besser muss das Auto sein.
-Unverbindliche Besichtigungen durchführen, um besser die eigenen Anforderungen abzugleichen. Nach einigen Besichtigungen ist man in der Lage, ein Gefühl dafür zu bekommen, was man an Fahrzeugzustand bzw. Mängeln zu akzeptieren bereit ist und was nicht. Bei Besichtigungen nach Möglichkeit einen Fachmann mitnehmen, spätestens aber beim Kaufobjekt. Der ist in der Lage, den Zustand auch hinsichtlich Verbastelungen und Verschlimmbesserungen zu beurteilen, die gerne bei US-Cars durchgeführt werden. Es geht ja um alte Gebrauchtwagen, die in der Regel durch einige Hände gegangen sind und auch mal ein 10 Jahre alter Gebrauchtwagen waren, der jahrelang in irgendeiner Ecke stand.
-Wo finde ich mein Auto? Bei Fachhändlern, in Fachzeitschriften und im Internet (Foren, Gebrauchtwagenbörsen). Der gesuchte Oldtimer findet sich nicht beim Händler um die Ecke, je seltener das gesuchte Auto ist, desto mehr Aufwand muss ich dafür treiben. So macht es Sinn, die Suche auf das ganze Land auszudehnen, ggf. das angrenzende Ausland zu berücksichtigen und bei US-Cars auch einen Import aus USA in Betracht zu ziehen.
-Gibt es Schnäppchen, was darf das Auto kosten? Es gibt Schnäppchen, aber die werden unter der Hand verkauft und tauchen weder in Mobile/Autoscout usw. noch beim Händler auf. Die Gebrauchtwagenhändler wollen ihr Geld verdienen und da wird nichts verschenkt. Es erwartet einen häufig ein Auto, an dem der Vorbesitzer über die Jahre die Lust verloren hat, bis er sich entschlossen hat, das Auto zu verkaufen. In diesen Jahren wurde erfahrungsgemäss die Wartung vernachlässigt, das Auto hat sehr oft einen Reparatur- und Wartungsstau. Auch wenn es vorher noch neu lackiert und der Innenraum schön gemacht wurde. Es gilt: Je besser der Zustand ist, desto weniger werde ich nachher noch bezahlen müssen. "Günstige" Autos sind im nachhinein immer teurer. Auch bei top restaurierten Autos mit Note 1 bis 2 sind erfahrungsgemäss noch 10-20 Prozent des Kaufpreises draufzurechnen, um verdeckte Mängel und Probleme zu reparieren, die erst beim Fahren in den nächsten Monaten auffallen.
-Folgekosten: Ein Oldtimer ist ein alter Gebrauchtwagen, es geht immer was kaputt, auch bei Autos im Zustand 1 bis 2. Darauf sollte man vorbereitet sein, die Kosten für Reparatur und Wartung betragen in der Regel zwischen 0,50 und 1,00 EUR je Kilometer (ohne Sprit, Steuer, Versicherung).
Greets
Hermann