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Plötzliches ausbrechen - Druckversion

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- BS - 03.06.2016

Ja - wenn der entsprechende Fahrzustand vorliegt wie beschrieben.

Generell einregeln über Bremse geht nicht. Sonst würde man dauerhaft gegen die Bremse fahren.

Was ginge - aber so nicht vorgesehen ist - wäre eine Reduzierung des Motormoments bei sicher erkanntem Druckverlust im Rad.


- Wutzer - 03.06.2016

Zitat:Original von BS

Eine dynamische (oder "sportliche") Abstimmung bedeutet eine weite Regelschwelle. D.h. der korrigierende Eingriff kommt erst bei einer größeren Abweichung der Gierrate. Dafür muß er heftiger ausfallen als bei einer normalen Abstimmung.

Wenn die "weite Regelschwelle" allerdings dazu führt, dass sich das Auto bspw. bei nasser Fahrbahn von der Straße drehen kann, bevor das ESP überhaupt eingreift, dann hat die Bedatung aber eindeutig ihr Ziel verfehlt und man kann getrost auch mal von einer Fehlbedatung sprechen.

Gruß
Wutzer


- BS - 03.06.2016

Ja, klar.

Letztlich ist jede Abstimmung ein Kompromiss. So wie geschrieben sollte es nicht passieren.
Meine eigene Erfahrung bei nasser Fahrbahn ist, daß heftiges Gasgeben in Kurven vom ESP zwar korrigiert wird. Aber je nach Bedingungen (Bodenunebenheiten, kalte Reifen) kann das evtl nicht ausreichen.

Eine Auslegung mit engen Schwellen führt zu häufigen Eingriffen. das wollen (angeblich) viel Sportwagenfahrer nicht. Eine zeitlang wurden diesbezüglich wahre Hetzkampanien in einem Teil der Motorpresse veranstaltet. Mit Zitaten wie "ESP=Spassbremse" und ähnlichen Statements.
Einige Autohersteller haben darauf reagiert und die Auslegung entsprechend dynamisch gestaltet.


- BS - 03.06.2016

[quote]Original von KHH
[quote]Original von stocki26


Das ist mir schon zwei mal passiert, aber Gott sei Dank immer auf der Rennstrecke, beim ersten mal war es ein defektes Kabel vom ABS Sensor,
an dem Tag schon mehrere Runden gefahren ohne Probleme, dann in der nächsten Runde alles gut bis ich das Karusell angebremst habe, kurz alle Räder blockiert, Auto hat nicht mehr eingelenkt und ab in die Leitplanke, Ergebnis über 30.000€ Schaden Heulen.
Beim zweiten Abflug war es ein komplett Ausfall sämtlicher Systeme, ausgelöst durch defekte Lichtmaschine.
Trackday in Spa, das gleiche Spiel wie ein paar Jahre zuvor auf der Nordschleife,
schon mehrere Stunden geballert, dann beim anbremsen von La Source bei über 200 Sachen plötzlich alle Lampen im Display an, alle vier Räder von einer Sekunde auf die andere blockiert,
Auto im rechten Winkel auf die feuchte Wiese abgebogen und eingeschlagen ohne auch nur den Hauch einer Chance auf Korrektur gehabt zu haben, einfach nur Passagier gewesen Waaas?.
Ergebnis noch schlimmer als am Ring haarsträubend, und das obwohl ich schon ewig ohne Lenkwinkelsensor und Radsensoren auf der Rennstrecke fahre.




So wie beschrieben, ist das eine normale Reaktion des Systems.
Ich habe ähnliches auch schon erlebt.

Wenn man ins Karusell mit einer Regelbremsung einfährt, wird das immer eng.
Dabei fällt mir ein: Falls Du mit dem unveränderten Serien ESP fährst, wirst Du damit das Potential des veränderten Autos nur bedingt nutzen können. Das ABS ist dann für das Kraftschlußpotential der Serienreifen abgestimmt. Bei Verwendung von Rennreifen oder auch von Semislicks regelt das System dann zu früh. Auch ein deutlich härter abgestimmtes Fahrwerk kann zu frühzeitigen Eingriffen führen.

Für das neue Auto (sieht richtig gut aus!) ist zu überlegen, ein Motorsport ABS einzubauen.
Damit kannst Du das Potential voll nutzen.


- Corvalex - 03.06.2016

Zitat:Eine Auslegung mit engen Schwellen führt zu häufigen Eingriffen. das wollen (angeblich) viel Sportwagenfahrer nicht. Eine zeitlang wurden diesbezüglich wahre Hetzkampanien in einem Teil der Motorpresse veranstaltet. Mit Zitaten wie "ESP=Spassbremse" und ähnlichen Statements. Einige Autohersteller haben darauf reagiert und die Auslegung entsprechend dynamisch gestaltet

So wird das Thema immer schöngeredet.

Bei einem mehrstufigem System halte ich das für absurd, das will auch keiner! Die Vermutung, dass es einfach nicht schneller und intelligenter kann, für realistischer! Die schon lange nicht mehr zeitgemäße Dot3 Befüllung könnte ein weiterer Hinweis sein.

@BS:

Du beschreibst uns, wie ein ESP-System funktionieren sollte. Das trifft aber leider nicht auf die C6 zu.

Probier es aus:
Wechsel ein Rad bei Dir mit einem von einer anderen Corvette, verlasse den Funkbereich des angemeldeten Reifendrucksensors. Warte die Meldung ab, fahre um eine Kurve und staune.
Das gleiche passiert halt, wenn ein Sensor irrtümlicherweise einen Plattfuß detektiert.
Das darf nicht sein! Das System gehört notfalls deaktiviert, darf niemals selbsttätig destabilisierend Bremsen!


- BS - 03.06.2016

Hallo,

das kann ich so nicht bestätigen.
Nach Rädertausch hat das Anlernen zunächst nicht funktioniert.
Bis ich mein eigenes ATEQ-Gerät zum Anlernen hatte, bin ich ca. 2000km ohne Sensoren und natürlich der täglichen Fehlermeldung gefahren.

Ohne ungewollte Regeleingriffe oder sonstiger Aktionen.
Ansonsten hatte ich den Fehlerspeicher gecheckt - keine DTCs vom ESP.

Eine Anmerkung zum Thema DOT3: das hat einen ganz einfachen Hintergrund. In den USA ist das Händlernetz aufgrund der Größe des Landes nicht so dicht wie bei uns.
Viele kleinere Betriebe im ländlichen Bereich machen Service für alles was Räder hat. Vom Traktor bis zur Corvette. Und die haben nur eine Sorte Bremsflüssigkeit, eben DOT3.
Das hat bis heute die DOT3 am Leben erhalten.
Eine moderne DOT4 ist natürlich besser. warum ausgerechnet bei der Corvette auch für die Export-Fahrzeuge DOT3 weiterempfohlen wird, bleibt natürlich ein Rätsel. Die verbauten Gummiteile sollten DOT4-verträglich sein.


- Tom V - 03.06.2016

Das scheint tatsächlich je nach Modelljahr unterschiedlich zu sein....


- fliegerdidi - 03.06.2016

Ein Programm zu schreiben ist die eine Sache - das können viele.

Aber eine Fehlerdiagnose schreiben, was eine mehrfache Zeit in Anspruch nimmer , können nur Wenige..wenn es auch ordentlich sein soll und Sinn macht.

Jeder Sensor kann heute im Millisekundenbereich hundertfach abgefragt werden .

Ebenso wird ein Kabel in jeder Sekunde huntertfach auf Kabelbruch abgefragt - so ist sichergestellt, dass wenn der Sensor benötigt wird, dass er auch ok ist . Das ist heute kein Hexenwerk mehr, sondern schon lange Stand der Technik .

Ebenso können die Reifendrucksensore eine Fehlermeldung raus geben, wenn sie z.B. zu Neige gehen und an ihre Grenze kommen...bevor Sie aussteigen oder einen Mist anzeigen .

Bei einer Fehlermeldung wird dann auf ein anderes Programm umgeschaltet und ne Fehlermeldung rausgegeben - da kann wegen mir der ganze Tannenbaum blinken .

So wie es hier ist, ist es ganz einfach lebensgefährlicher Pfusch , der dringend nachgearbeitet werden muss .


- BS - 03.06.2016

Zitat:Original von Tom V
Das scheint tatsächlich je nach Modelljahr unterschiedlich zu sein....

Das kann sein. Meine Z06 ist übrigens ein US-Modell Baujahr 2009. Also bereits mit dem Bosch ESP.


- Leonie - 03.06.2016

Zitat:Original von Holli
Zitat:Original von Leonie
Das ganze wird dann angezeigt, und man hat halt kein ABS mehr, so wie es die ersten fünf oder sechs Autos in meinem Leben auch nicht hatten. Das System schaltet sich dann komplett ab und gut. Dazu natürlich auch das ASC, welches aber ohnehin selten aktiviert ist...

Also manche hier scheinen es wirklich nicht zu kapieren. Hier werden wieder Äpfel und Birnen verglichen. Auch bei der C6 wird bei einer Störung der ABS-Sensoren das System wegen einer "TECHNISCHEN STÖRUNG" abgeschaltet. Wenn ein Reifensensor aber einen Plattfuß meldet dann ist das KEINE Störung die es notwendig macht das ABS/ESP abzuschalten.

Hmm, vielleicht bin ich echt zu blöd das Thema hier vollumfänglich zu "kapieren". Feixen

Vielleicht hast du aber auch die vorherigen Posts von mir in diesem Thread bezüglich Plausibilitätsprüfungen, Regelstrategien etc. nicht kapiert, weil dir der technische Background dazu fehlt, und haust hier einfach mal einen Spruch raus? Zwinkern

Gruß, Bernd Hallo-gruen