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Zylinderkopfdichtung undicht? - Druckversion

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Zylinderkopfdichtung undicht? - noisehammer - 13.09.2015

Hallo zusammen,

Habe vor ca. 5 Wochen meine Corvette C4 gekauft, Bj 1990, mit nur 42000km
Heute habe ich versucht vergeblich nach der Motornummer zu schauen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Motor an einer Stelle feucht ist. Und zwar auf der Fahrerseite ganz unten, wo die Zylinderkopfschrauben sind. Zumindest meine ich, dass dort die Zylinderkopfdichtung ist. Sind ja pro Seite 4 Schrauben, d.h. jeweils zwei links und rechts neben dem Auslasskrümmer. Bei der rechten Schraube sieht man, dass es dort feucht ist, und es läuft auch nach unten hin zur Seite. Leider hab ich kein Foto, weil man auf dem Foto eh nichts erkennen würde, weil man schlecht ran kommt.
Frage: Kann das wirklich die Zylinderkopfdichtung sein?
Wenn ja, ist das normal, dass nach 42000km die Dichtung schon undicht wird? d.h. ist bei einer Zylinderkopfdichtung eher die Laufleistung oder eher das Alter das Problem ?

Nächste Woche kommt die C4 eh wieder in die Werkstadt. Mal sehen... Ich stell mich schon mal aufs schlimmste sein.

Gruß


RE: Zylinderkopfdichtung undicht? - Gatorback - 13.09.2015

Hallo,

anhand deiner Beschreibung kann man erstmal nur vermuten, welchen Bereich am Motorblock du meinst.
Die beiden Zylinderköpfe vom L98 sind nämlich mit deutlich mehr als nur vier Schrauben befestigt.
Allein unterhalb der Abgaskrümmer, dort wo auch die Zündkerzen eingeschraubt sind, sitzen acht Schrauben, von denen allerdings vier durch die Krümmer teilweise verdeckt sind.

Die Ventildeckel dagegen sind nur durch vier Schrauben befestigt, aber die sind oben im Deckel und nicht in der Nähe der Auslasskrümmer.

Daher nehme ich an, du meinst tatsächlich den Bereich wo Zylinderkopf und Block aufeinander stoßen.

Was uns zu der Frage bringt, welche Flüssigkeit da austritt und wo genau?:

- Öl oder Kühlmittel?
- Ist der Schraubenkopf feucht oder die Dichtfläche zwischen Kopf und Block?
- Oder suppt es vielleicht einfach nur unter dem Ventildeckel raus und läuft dann nach unten?

Eine Kopfdichtung kann auch bei geringer Laufleistung mal defekt sein, ist jedoch eher unüblich.

Weitere Indizien dafür wären auch nach längerer Fahrt weißer oder blauer Rauch aus dem Auspuff, selbst wenn das Wetter warm und trocken ist, sowie ein stetig abnehmender Kühlmittelfüllstand.

Viele Grüße,
Jörg


RE: Zylinderkopfdichtung undicht? - Wutzer - 13.09.2015

Bis Mitte der 90 er Jahre wurden fast ausschließlich sogenannte "organische" Kopfdichtungen verwendet, die sich im Laufe der Zeit setzen und undicht werden. Irgendwann nach 10-20 Jahren mussten sie dann meist ersetzt werden, auch bei nur sehr geringen Fahrleistungen oder niedriger Belastung.
Ob in diesem FAll wirklich ein Kopfdichtungsschaden vorliegt, lässt sich an Hand der Beschreibung nicht eindeutig sagen. Aber auf Grund des Alters wäre es leicht möglich.

Gruß
Wutzer


- vc4rider - 13.09.2015

Kannst du anhand dieses Bildes etwas genauer beschreiben wo es feucht ist?!

https://s285.photobucket.com/user/KTM06/media/DSCF0602.jpg.html

Da nicht von mir, möchte es nicht einstellen wegen evetuellem copyrigt...

Gruß
Alex


- Thomas ZR-1 - 13.09.2015

Bei deinem Motor ist die ventildeckeldichtung undicht und sabbert dir dann seitlich den Motor voll....

....eine undichte Kopfdichtung sieht man beim L98 in den seltesten Fällen von außen. In der Regel geht an diesem Motor die Kopfdichtung immer am 7. Zylinder kaputt, weil er dort am heißesten wird. Die Pappdichtungen haben um den Zylinder herum eine Metalleinfassung, die über die Jahre einfach wegrostet, speziell wenn das Kühlwasser nach vielen Jahren durch nachfüllen zu 90% aus Wasser besteht. Du weißt ja nicht, was der oder die Vorbesitzer über die Jahre mit dem Motor veranstaltet haben...und das sich dann mal nach 25 Jahren ne Kopfdichtung verabschiedet, kann ja mal passieren.

Ist bei dir aber anscheinend noch nicht der Fall, würdest du merken, wenn der Pott nur noch 7 anstatt auf 8 Zylindern läuft.

Gruß Thomas


- noisehammer - 13.09.2015

Hallo zusammen,

danke für euer schnelles feedback.
Ich habe heute nochmal nachgeschaut. Mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob es wirklich Öl ist oder eher Wasser. Das Problem ist, dass an den besagten Stellen viel schwarzer Dreck auf der Oberfläche sich befindet, so ähnlich wie Ruß, der sich dann mit Wasser vermischt und dann feucht wird. Aber wenn es Wasser wäre, müsste es doch eigentlich schnell wieder verdunsten oder ?

Ich habe mal das Foto von dem Vorposter genommen und an den gelben Pfeilen die Regionen markiert, wo ich Feuchte gesehen habe:
https://www.directupload.net/file/d/4109/zx68bcrd_png.htm

hier noch ein Versuch selbst ein Foto zu machen, dort an der Zylinderkopfschraube. Ist aber schwer.
https://www.directupload.net/file/d/4109/4fnlg6k8_jpg.htm

Auffalend auch Feuchte weiter oben, nicht am Ventildeckel, sondern eher mittig, vor allem richtung Frontscheibe unten rum alles mit diesem feuchten Rußfilm, auch die Kabelverstrebungen und Leitungen.

Kann es sein, dass es sogar normal ist, wenn der Motor stellenweise feucht ist, "schwitzt"?

Ansonsten ist mir ab und zu aufgefallen, dass nach längerem Stehen beim Anmachen von Motor hinten etwas weißer Rauch aus dem Auspuff kommt (nicht viel aber so bischen), stinkt dann erstmal fürchterlich, was aber nach paar Sekunden dann wieder weg ist...
Nach etwas längerer Fahrt (30 Minuten) wenn man dann stehen bleibt, geht das Kühlwasser auf 90 Grad hoch und der Lüfter springt an. Ist das normal ? Wenn man dann wieder schneller fährt, geht die Temperatur wieder runter.

Wenn der Motor eine Weile läuft, merkt man auch im Leerlauf leichte Drehzalschwankungen alle 5-10 Sekunden. Hört sich an als ob er absaufen will aber dann doch wieder hochkommt. Kommt aber vermutlich eher von der Einspritzung. Komisch nur, dass es nur passiert wenn der Motor warm gelaufen ist.
Ansonsten sind mir noch keine Macken bekannt.

Grüße Stephan


- Gatorback - 13.09.2015

Hallo Stehan,

wenn Öl unter den Ventildeckeln raussuppt und dann weiter nach unten läuft, kann es sich auf dem Absatz und der Fuge zwischen Kopf und Block sammeln und dort verteilen.
Da der Motor leicht nach hinten Richtung Frontscheibe geneigt ist, läuft natürlich alles in diese Richtung.
Das kann dann unter Umständen so aussehen, als ob es an der Kopfdichtung nach außen siffen würde.

Um das genauer festzustellen, würde ich den Motor an den Stellen mal mit Bremsenreiniger so gut es geht sauber machen. Dann eine Weile fahren und schauen ob sich neue feuchte Stellen zeigen.
Zusätzlich könnte man die Bereiche mit Talkumpuder oder einem ähnlichen Indikatormittel einstäuben, um besser zu sehen, woher die Feuchtigkeit genau kommt.

Etwas weißer Rauch nach längerer Standzeit ist normal.
Nach dem Abstellen kondensiert etwas Luftfeuchtigkeit im Auspuff, die dann beim nächsten Start erstmal verdampfen muss.
Nur wenn der Motor und der Auspuff warmgefahren sind und auch das Wetter nicht kalt und feucht ist, sollte kein weißer Dampf mehr zu sehen sein.

Das die Kühlmitteltemperatur nach der Fahrt oder im Stop and Go Betrieb hoch geht ist auch normal, der Kühler arbeitet im Stand ja nicht so effektiv, wie wenn er während der Fahrt von Luft umströmt wird.

Die Leerlaufschwankungen können alle möglichen Ursachen haben: undichte Ansaugung oder Abgasanlage (Falschluft), schwächelnde Einspritzdüsen, defekter Benzindruckregler usw.

Viele Grüße,
Jörg


- Thomas ZR-1 - 14.09.2015

Alte Dichtungen werden halt irgendwann undicht, egal, welche am Motor. Bring mir die Corvette vorbei und wir machen alle Dichtungen ab Zylinderkopfdichtung aufwärts neu. Den öldruckschalter hinten am Motor auch, der wird auch sehr gerne undicht und snifft alles von oben nach unten hin voll. Dann noch leerlaufregler, Kühlmittel- und ansauglufttemperatursensor und alle 8 einspritzdüsen und der Motor schnurrt wieder für viele Jahre einwandfrei....und dicht bleibt er auch noch.

Gruß Thomas


- Corvette.ZR1 - 14.09.2015

Hallo noisehammer,


Hier findet man die Motornummer:
[Bild: C4L98Geburtstag01.jpg]

Ich habe auch eine 90er L98 die undicht war, Ölverlust + später auch
Wasserverlust.

Bei mir waren Öldruckgeber und Öldruckschalter undicht und die Ansaugbrücke,
die Schrauben der Ansaugbrücke waren zum Teil so lose, das man sie fast mit
der Hand rausdrehen konnte.

Neuer Corvette Dichtungssatz für die Ansaugbrücke, Öldruckschalter und Öldruckgeber erneuert
und alles war wieder dicht.
Die Schrauben der Wasserpumpe waren auch lose, die habe ich dann gleich mit erneuert.

Einspritzdüsen sind noch die originalen eingebaut, da ich Desolite B ständig fahre,
werde ich die wohl auch nicht erneuern müssen.
Waren alle im grünen Bereich

In aller ruhe habe ich 2 Tage dafür gebraucht.
Das entfernen aller Dichtungsreste dauert halt seine Zeit, die Ventilschaftdichtungen
habe ich gleich auch erneuert.

Fotos kann ich bei Bedarf einstellen.


Gruß

Raimund


- Corvette.ZR1 - 14.09.2015

Hier noch ein Foto von dem Öldruckschalter / Geber:

[Bild: wasser11.jpg]