Sie lüftet ihre Geheimnisse! - Druckversion +- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de) +-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: C 2 Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=3) +--- Thema: Sie lüftet ihre Geheimnisse! (/showthread.php?tid=2826) |
Sie lüftet ihre Geheimnisse! - 65vettemike - 25.10.2002 Sie lüftet ihre Geheimnisse! Oldtimerbesitzer sind stolz auf ihren Klassiker. Jeder kennt sich mit der Geschichte seines Modells aus. Sicherlich kennt er Details wie gebaute Stückzahlen, Optionen und auch einiges über die Stärken und Schwächen seines fahrbaren Untersatzes. Dennoch haben wohl alle noch den Wunsch mehr über die „eigene“ Geschichte seines Fortbewegungsmittels zu bekommen. Selten hat man alle Dokumente mit dem Kauf übernommen die über die Lebensgeschichte lückenlos Auskunft geben können. So geht es zumindest mir mit meiner 65 Vette. Den Namen des Vorbesitzers aus Florida, Kaufvertrag, Zollpapiere, Rechnung über Umrüstung, Gutachten und Erstzulassung, alles kein Problem, lässt sich dokumentieren. Aber was könnte sie über die ersten 27 Jahre alles erzählen. Nun, bei einem frame off bekommt man Dinge zu sehen, die beim Kauf nicht erkennbar waren, bzw. welche Kreativität amerikanische „Mechaniker“ haben. Hinten rechts muss sich mal die Karkasse gelöst, oder gar der ganze Reifen selbstständig gemacht haben. Spachtelmasse auf der einen Seite des Radlaufes, eingeklebte Fiberglasmatten auf der anderen Seite ist der Beweis. Aber das wurde erst sichtbar als der Teppich drausen war. Beim entlacken und reinigen der Luftschächte war es schon auffällig das beim linken gar so viel Dichtungsmasse unter der Lackschicht war. Immer kräftig den alten Rotz entfernen heißt die Devise, diesmal wird es richtig gemacht. Hoppla, was ist denn nun? Ich bin mit dem Schaber „durchgefallen“, Das Loch hat ca. 2 x 2cm. Beim durchschauen erkennt man warum hier aufgeschnitten wurde. Irgendwann auf US-Boden musste es ein Problem mit der Pedalarie gegeben haben. Anstatt wie richtiger weise alles sauber auszubauen um es ordentlich bearbeiten zu können, hat man von unten her einfach den Schraubenkopf abgeflext um alles einfacher ausbauen zu können. Später wurde das Ganze von oben her durch das Loch wieder verschweißt. Auf diese Weise hat man sich einiges an Arbeitszeit eingespart bis das ganze linke Dash ein- und ausgebaut war. So viel zu amerikanischer Kreativität. Hätte nur zu gerne gewusst wie viel Stunden Arbeitszeit damals in Rechnung gestellt wurden. Zumindest hat er sehr Zielgenau gewusst wo es galt aufzuschneiden. Das es vorne auch mal einen ungewollten Kontakt gegeben hat, war beim Kauf 1992 nicht unentdeckt geblieben. Viel wichtiger war damals, dass der Rahmen in einem sehr guten Zustand war. Umso mehr freut es einen, wenn man bei der Altmüllbeseitigung (literweise Teppichleber) wirklich geschichtsträchtige Beweise (Foto) findet. In diesem Sinne in der Hoffnung mehr vom letzteren zu finden, Grüße, Mike - Red Dragon - 26.10.2002 ........... eine Restauration in dieser Weise zu schildern hat schon etwas Besonderes. Jedenfalls hat mir dieser Beitrag viel Vergnügen bereitet und ich hoffe, daß dieser Teil noch nicht das Ende war. Ich hoffe auf eine Fortsetzung und möchte an dieser Stelle ein Kompliment an den Autor aussprechen! Gespannte (auf die Fortsetzung) Grüße Wilfried/Dragon - 454Big - 26.10.2002 Ich habe bei meinem Frame-off auch schon die eine oder andere Spezialleistung von Vorbesitzern gefunden - obwohl es nicht soooo schlimm war! Wenn man bedenkt, wie alt eine Corvette ist - ein Popo ist in dieser Zeit schon zum Schweißer-Patchwork mutiert!!! Es ist manchmal wirklich interessant wie und wo der Zahn der Zeit an einem solchen Auto nagt oder auch nicht! Manchmal ist man einfach überrascht wie gut der Zustand des einen oder anderen Bauteils ist - manchmal aber auch entsetzt darüber wie andere Bauteile schon aussehen oder wohin sich Dreck und Schmutz überall schleichen können...... - Tripower - 26.10.2002 Bei meiner '69er habe ich das Glück, daß es sich um eines der wenigen Autos dieses Baujahres handelt, die praktisch sofort nach Deutschland exportiert wurde (Erstzulassung Deutschland am 03.09.1969). Aus diesem Grunde konnte ich alle Vorbesitzer ausfindig machen und kontaktieren. Nun weiß ich, daß meine Vette regelmäßig zum Italienurlaub über die Alpen fuhr und sich einmal ein platzender Hinterreifen seinen Weg durch den Kotflügel suchte . Sogar einige Fotos meiner Vette in einem "roten" Zwischenstadium" mit furchtbaren blauen Applikationen und Edelstahlverirrungen im Motorraum konnte ich erhalten: Nach umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen "back to the roots" sieht sie heute wieder so aus, wie sie im Juni 1969 das Werk in St. Louis verließ: Gruß Tripower - 454Big - 26.10.2002 ....bis auf den K & N Luftfilter..... Aber das darf so, das tut dem Baby gut....... - Tripower - 27.10.2002 Zitat:....bis auf den K & N Luftfilter..... der ist nur für den Fahr(!)betrieb. Bei Ausstellungen kommen der originale Schaumstoff-Filter und die Firestone Redline-Tires drauf. Gruß Tripower - stefan - 27.10.2002 @ Tripower, sind die "Redliner"eigentlich schlechter zu Fahren oder einfach nur zu schade für den Alltagsgebrauch? Gruss, - Tripower - 27.10.2002 Oh jeh! Bei Nässe sind die "Wide Ovals" praktisch unfahrbar - wie auf Glatteis! Auf trockener Straße geht es einigermaßen, aber Spurrillen laufen sie nach wie Schienen. Fazit: Toller Look aber sehr mäßige Fahrqualität! Gruß Tripower - Woodstock - 27.10.2002 Hallo Mike, und ich dachte immer, die moderne Endoskopie sei von der medizinischen Seite entwickelt worden, ist wohl ein gewaltiger Trugschluss. Vielleicht ist oder war der Mechaniker in seinem vorigen Leben Chirurg. Gruß Axel |