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Antriebswellenbau - Druckversion

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- techdata1 - 07.07.2009

Ich fahre einen ZZ3 Crate Motor. Damit kommen die Wellen sicher gut klar (die Originalen) aber ich brauche sowieso neue Kreuzgelenke weil verschlissen und möchte Wellen haben die absolut ohne Unwucht sind und rein technisch möchte ich auf der sicheren Seite sein.

Diese Karren sind ohnehin schon gefährlich genug und da möchte ich alles tun um zum Beispiel ein abscheren der Welle zu verhindern. Ich fahre meinen Wagen auch durchaus zügig und das ist eben alles Material von 1965.

Habe sogar schon mal über Fangbänder nachgedacht, auch für die Kardanwelle...wenn so ein Teil mal abgeht ist das sicher nicht lustig...habe das mal bei einem Oldtimerrennen gesehen.....vielleicht haben sich diese Bilder bei mir eingebrannt.

Gruß Kai


- Frank the Judge - 07.07.2009

Röntgen hilft gar nichts, weil man null sieht. Das ist so eine alte Mär, die nicht aus den Köpfen zu kriegen ist.

Risse prüfen kann man mit einem Kontrastspray und speziellem Licht.



Kai, ich denke, Du machst Dir zuviele Gedanken...


- Eike - 07.07.2009

Zitat:Röntgen hilft gar nichts, weil man null sieht. Das ist so eine alte Mär, die nicht aus den Köpfen zu kriegen ist.
Das erklär mir bitte mal. Natürlich siehste mit einfach draufhalten nix weil sich alles überlagert. Das Wort heißt Ellipsentechnik und eine einzelne Aufnahme bringt auch nix - das Rohr muß für mehrere Aufnahmen gedreht werden weil sich sonst immer zwei Bereiche überlagern. Hab ich selbst schon an Schweißnähnten von Rohren gemacht udn man sieht ganz wunderbar Poren und Risse. Natürlich ist dabei nicht jeder superfeine Riss gleich (oder überhaupt) sichtbar. Hängt sehr stark von der richtigen Durchführung, vom Film bzw. der Körnung und der verwendeten (oder eben nicht) Verstärkerfolie ab.

Zitat:Risse prüfen kann man mit einem Kontrastspray und speziellem Licht.
Bei magnetisierbaren Werkstoffen geht das mit einer fluoreszierenden Suspension aus Eisenspänen und Trägerflüssigkeit. Die wird über das magnetisierte Werkstück gekippt, woraufhin sich die Eisenspäne an den Rissen sammeln - da tritt das Magnetfeld aus. Nun kann unter UV-Licht gesehen werden wo Risse sind.


Eine weitere Möglichkeit wäre die Farbeindringprüfung für Risse die zur Oberfläche hin offen sind.
1. Werkstück reinigen
2. Farbe auftragen, warten
3. Farbe entfernen, Entwickler aufsprühen

Wo Risse vorhanden sind sieht man zwischen sofort und viel später rote Farbe auf wweißem Grund. Die entsprechenden Materialien hab ich da, kann ich also bei Bedarf gerne mal machen. Geht am besten bei sehr feinen Rissen, ist aber problematisch wenn starke Druckeigenspannungen in der Oberfläche vorhanden sind weil die Risse dann zugedrückt werden. Hier müßte dann der Entwickler bis zu 24 Stunden einwirken.


- Frank the Judge - 07.07.2009

Wie soll ich Dir das erklären? Bin doch kein Wissenschaftler. Sicherlich wird es irgendwie möglich sein, in ein Metall reinzuschauen. Die Geräte dafür haben aber bestimmt nur Institutionen wie die Metallurgiekunde der RWTH Aachen und die NASA. Ich nicht.

Das mit dem Spray meinte ich wie in Deinem letzten Absatz beschrieben. Der Name war mir nur nicht präsent, da mir das Thema stinklangweilig ist.


- derCowboy - 07.07.2009

Du findest unter ZMP, Zerstörungsfreie Materialprüfung jede Menge Einträge

Bei uns auf der Bohrinsel hat das Salvesen gemacht aber ich denke nicht das die für Privatleute arbeiten


- Frank the Judge - 07.07.2009

Bei uns auf der Bohrinsel... Augenrollen


- derCowboy - 07.07.2009

Auch ich muss ab und an für mein Geld arbeiten........ Feixen


- Eike - 07.07.2009

Zitat:Wie soll ich Dir das erklären?
Schriftlich wär nett. Wenn Du behauptest Röntgen sei Mist, dann solltest Du auch wissen warum.

Die RWTH Aachen ist eine sehr, sehr gute Adresse. Aber selbst unsere örtliche FH hat verschiedene Röntgenröhren und für kleine Teile sogar ein System mit 3D-Manipulator und Livebild. Verschiedene Praktika zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung sind Standard im Werkstofftechnik Studiengang. Dazu gehört unter anderem auch das Röntgen von Schweißnähten an Rohren mit Ellipsentechnik. Deswegen weiß ich auch das es funktioniert. Irgendwo müßten auch noch die alten Aufnahmen rumliegen ...

Bei größeren Rohren wird normalerweise die Röntgenröhre (oder ein Isotop) im Rohr platziert und der Film außen um die Schweißnaht gelegt. So kann dann mit einer einzelnen Aufnahme die ganze Naht abgebildet werden. Das ist die Standardprüfung im Bauwesen und die würden das sicher auch nicht machen wenn das nur teurer Mist wäre.


Zitat:Das mit dem röntgen ist noch eine Möglichkeit und werde ich auch machen denn dann bin ich auf der sicheren Seite.
Laß Dir die Aufnahmen mitgeben. Achte darauch, dass sie nachvollziehbar gekennzeichnet wurden (Bleibuchstaben auf der Welle) und der korrekte DIN-Steg zur Beurteilung der Aufnahmequalität verwendet wurde. Sie zu, dass Du ein Protokoll kriegst vonwegen welche Aufnahme an welcher Stelle in welchem Winkel erstellt wurde.


- Frank the Judge - 07.07.2009

Ach, wie soll ich das schriftlich, dann auch noch nett, erklären...?

Allein schon die Tatsache, dass wir hier Antriebswellen einer alten Corvette in Verbindung setzen mit "Systemen mit 3D-Manipulator und Livebild" und "Ellipsentechnik" fällt mir schwer zu verstehen?

Warum? Ein guter Schweißer kann eine Naht auf Sicht beurteilen. Das hier ist kein Space Shuttle, sondern konstruktionsmäßig eine alte Bauernkarre nach russischem Vorbild.


Die Sichtprüfung per Kontrolllack ist wesentlich einfacher, erfordert keinen millionenschweren Maschinenpark und läßt sogar den Laien verstehen, um was es geht.

Also, Röntgen ist Quatsch. So ist das gemeint.


- derCowboy - 07.07.2009

Frank, der Erklärung habe ich ausnahmsweise bis auf Dafür mal nich viel hinzuzufügen....

Man kann es treiben und man kann es übertreiben. An dem Fahrzeug sind soviele Fehlerquellen verbaut die selbst in der Summe das Auto ohne Probleme über die Strasse fahren lassen das sicher viele andere Punkte zu überarbeiten wäre als sich die Dinger unter den Arm zu klemmen und in eine Magnetresonanzröhre zu kriechen

Die Antriebswellen sind selbst bei etwas mehr als Standartleistung fast unkaputtbar, ob man nun Mannesmann-Nahtlos nimmt oder normales Rohr. ICh denke eher reissen die Radbolzen ab als das die Schweissnähte der Welle wegreissen.

Und wenn es nur die Blasen sind, die dich stören: Dann lass die Naht doch abdrehen und das ganze Ding Beschichten, dann ist da nichts was das Auge der Person stört die du beim Rückwärtsfahren unter dem Wagen begraben hast